„How can you know where you are going if you don’t know where you are?“
Postapokalypse aus Australien. . .
Wer jetzt nicht an „Mad“ Max Rockatansky denkt, denkt an Rebecca Buck (alias „Tank Girl“ und seien wir ehrlich: niemand denkt an „Tank Girl“).
„The Rover“ ist von beidem so weit weg wie es nur geht. Statt stachelbewehrter Monsterkarossen und hochenergetischen Warboys in bunter Kriegsbemalung findet man hier nur staubige alte Autos und verschwitzte, dreckige Menschen, die auf verschwitzten, dreckigen Liegen vor sich hinvegetieren. Und die Apokalypse war auch „nur“ der Zusammenbruch des kapitalistischen Systems (und die persönlichen Apokalypsen der Protagonisten).
Guy Pearce spielt einen ehemaligen Farmer (quasi eine gealterte Version seines Charakters aus „The Proposition“), dem Banditen auf der Flucht sein Auto stehlen. Er will es zurück, verliert jedoch die Spur. Allerdings findet er den schwer verwundeten Bruder des Anführers der Ganoven, gespielt von Ex Glitzer-Vampir Robert Pattinson. Gemeinsam, wenn auch aus anderen Gründen, machen sich die beiden Männer auf die Suche.
Der Film hat so viel was für ihn spricht: er sieht toll aus („toll“ in dem Sinne, dass man quasi den Verfall zu riechen meint und die Hitze des Outback im Nacken spürt), hat einen ungewöhnlichen aber sehr passenden Soundtrack und vor allem großartige darstellerische Leistungen. Hervorheben möchte ich hier Robert Pattinson, der seinem Charakter einen „kaputten“ Zu gibt, wie es sonst nur Kinski konnte – großartig!
Aber: die Geschichte ist so fadenscheinig wie sie klingt und nach einem absolut überwältigenden Beginn windet sich der Film ein wenig vor sich hin – jedoch ohne je langweilig zu sein- bis zu einem Ende bei dem ich mir bis jetzt nicht sicher bin ob es perfekt passt oder ich die Augen rollen sollte.
FAZIT: sehenswerte persönliche Postapokalypse mit tollen Darstellern und tollen Schauwerten. Auch geeignet für Leute die twilightige Vorurteile gegen Pattinson haben.
7/10 Geiern
Schöne Filmbesprechung, immer wieder interessant zu sehen, dass man Schauspieler nicht nach einer Rolle be- oder sogar verurteilen sollte. Hatte noch nichts von ‚The Rover‘ gehört, mag aber australische PostApo, ist vorgemerkt!
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Daniel „Harry Potter“ Radcliff hat in einem Interview mal gesagt, er sei einer der wenigen Schauspieler in seiner Altersgruppe, der sich seine Rollen aussuchen kann, weil er nicht ans Geld denken muss. Dasselbe wird wohl auch für Robert Pattinson (und Kristen Stewart) gelten, also ist jeder Film mit denen zumindest schon mal theoretisch interessant (praktisch halt nicht immer).
Eigentlich sollte man wohl auch jeden Adam Sandler Film mit der Idee ansehen er könnte ganz toll sein – aber dafür bräuchte man wohl die Langmut eines Heiligen. . .
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