Die 5 Besten am Donnerstag: 5 Guilty Pleasure Filme

Es ist Donnerstag! Und somit Zeit für die 5 Besten bei der Ergothek. Und Gorana möchte heute von uns unsere 5 liebsten „guilty pleasure“ Filme wissen. Jeder weiß natürlich, was mit dem Begriff gemeint ist und ich hatte noch nie schneller 5 Titel im Kopf aber ich möchte doch ein paar Worte zu meinem Problem mit dem Begriff loswerden. Ich fühle nämlich nicht das geringste Maß an „Schuld“, wenn mir ein künstlerisch unterdurchschnittlicher Film gefällt, den Kritik und der Rest des Publikums für gleichwertig zu einem Sack voll Käsefüße halten. Überhaupt keine. Denn, wie Kinski mal gesagt hat, alle Interpretation und Kritik hin oder her, entweder ist eine Faszination da oder eben nicht (er hat natürlich mehr Fäkalausdrücke verwendet) und Faszination kann man nicht steuern. Schuldig fühle ich mich, wenn ich einen Film sehe, wo aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen Menschen zu Schaden gekommen sind, wo Tierquälerei stattgefunden hat oder ein Drehort komplett verwüstet zurückgelassen wurde. Schuld fühle ich, wenn ich einen Film von jemandem, wie Roman Polanski sehe. Aber doch nicht, weil irgendeine Hollywood-Großproduktion, die mir gefällt ’ne Bauchlandung hinlegt. Sicher, man könnte fragen, ob mit den zahllosen Millionen, die in einen schlechten Film geflossen sind nicht was Nützlicheres hätte gemacht werden können. Aber das wäre doch sowieso nicht passiert. Die Investoren wären ja nicht plötzlich zu Humanisten geworden. Sie hätten womöglich eher in etwas viel Schlimmeres als einen leicht dämlichen Film investiert. Von daher: seid stolz auf Eure „guilty pleasures“, die machen Euren Filmgeschmack ebenso aus, wie die Filme, die ihr liebt oder hasst.

Die Filme, die ich hier aufzähle haben alle gemeinsam, dass ich mindestens ebenso viel mit ihnen lache, wie über sie. Rein ironisch zu betrachtende „so schlecht, dass sie gut sind“ Filme stellen (zumindest für mich) eine eigene Kategorie dar.

  1. ‚Anaconda‘ (1997)

Jon Voight ist ein schmieriger Schlangenjäger (yep), der das Boot einer Dokumentarfilm-Crew unter seine Kontrolle bringt, um (man ahnt es) Schlangen zu jagen. CGI-Schlangen. 1997 CGI-Schlangen. Reichlich schlechte (aber große!) 1997 CGI-Schlangen. Und die Crew dient als Köder! Jennifer Lopez spielt die Hauptrolle. Ice Cube ist auch da. Doof, laut, spaßig. Dutzende Fortsetzungen, die ich nie gesehen habe.

  1. ‚Die Mumie'(1999)

Der mit Abstand beste Film des modernisierten ‚Mumie‘ Franchises. Ist er deshalb gut? Bestimmt nicht, aber unterhaltsam. Er bringt genug Respekt für das Original mit (einige Szenen sind gar direkte Zitate) versucht sich ansonsten aber als ‚Indiana Jones‘ Verschnitt, mit Brendan Fraser als recht sympathischem Hauptdarsteller. Die Computereffekte sind furchtbar gealtert aber ich habe den Quatsch bestimmt schon ein Dutzend Mal gesehen. Und es werden vermutlich noch mehr. Und selbst, wenn man dem Film so gar nix abgewinnen kann, war es doch der Hollywood Durchbruch für Rachel Weisz. Und das ist schon mal mehr als nichts.

  1. ‚Last Action Hero‘ (1993)

Mit ein wenig mehr Selbstbeherrschung hätte hieraus eine richtig gute Parodie auf Actionfilme werden können. Ein Junge wird in die Filmwelt seines Idols Slater (Arnold Schwarzenegger) gesogen. Später verlassen sie die Filmwelt gefolgt von den Schurken, die feststellen, dass in der echten Welt durchaus die Bösen gewinnen können. Ian McKellen spielt den Tod aus Bergmanns ‚Das siebente Siegel‘, Arnold als Slater gibt sich als Arnold Schwarzenegger (oder Braunschweiger) aus und eine Cartoonkater taucht aus unerklärlichen Gründen auch noch auf. Überladen aber durchweg spaßig. Außerdem:

  1. ‚Tango und Cash‘ (1989)

Kurt Russell spielt einen chaotischen Cop, Sylvester Stallone einen geradlinigen oder umgekehrt, denn letztendlich sind sie beide der exakt gleiche übercoole Charakter, nur dass einer ’nen besseren Anzug als der andere trägt. Sie müssen zusammenarbeiten, um einen nicht näher erklärten Drogenhandel zu stoppen. Mit jeder Menge Action, fetten Karren, fetteren Knarren und sagenhaft idiotischen Onelinern. Das ganze funktioniert als (unfreiwillige) Parodie auf Actionfilme fast besser als ‚Last Action Hero‘. Aber ich habe mich 90 Minuten perfekt unterhalten gefühlt.

  1. ‚Straßen in Flammen‘ (1984)

Angeblich ist ‚Citizen Kane‘ ja der beste Film überhaupt, oder so. Ich frage: ficht Charles Foster Kane am Ende seines Films ein Vorschlaghammerduell mit einem Charakter, namens Raven Shaddok, der für den Großteil der Laufzeit nicht mehr als eine Latexlatzhose trägt, aus? Nein? Wie kann es dann der beste Film schlechthin sein, wenn diese Szene doch exakt so in ‚Straßen in Flammen‘ passiert? Oh, die Filmwissenschaft schweigt? Nun denn, Q.E.D..

4 Gedanken zu “Die 5 Besten am Donnerstag: 5 Guilty Pleasure Filme

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