Hey Leute, es ist Donnerstag und außerdem Vatertag! Und ein Vater ist auch die Nummer eins meiner heutigen Liste, denn Gorana fragt uns nach den größten Schurken der Filmgeschichte und da kann es für mich nur eine Nummer eins geben. Diese Liste ist ergänzend zu den Kreaturen der letzten Woche zu sehen, insofern gehören auf die heutige Liste nur mehr oder weniger normale Menschen. Legen wir los:
- Loco – Leichen pflastern seinen Weg (1968)
Der Italowestern ist sicherlich nicht arm an erinnerungswürdigen Schurken. Doch ‚Leichen pflastern seinen Weg‘ von Sergio Corbucci ist in vielerlei Hinsicht etwas besonderes. Er spielt mal nicht im heißen Grenzland zu Mexico sondern im tief verschneiten Utah. Und aus eben diesem tiefen Schnee holt Kopfgeldjäger Loco am Anfang des Films Leiche um Leiche hervor und belädt damit eine Postkutsche. Seine schmierige Selbstzufriedenheit, sein Bestehen darauf nie ein Gesetz übertreten zu haben, die wunderbare Widerwärtigkeit mit der Klaus Kinski jede Sekunde dieser Figur auflädt sorgen dafür, dass wir ihn fast instinktiv hassen. Und dann präsentiert uns Corbucci eines der finstersten Enden der Filmgeschichte.
- Hans (Jack) Gruber – Stirb langsam (1988)
Es gab wenig, das Alan Rickman nicht konnte, doch wenn es darum geht was er am besten konnte, dann ist es einen überzeugenden Schurken zu geben. Der deutsche (oder je nach Synchro irische) Terrorist Gruber mit seinen vorgeschobenen Zielen, seiner eleganten Kleidung und seiner absoluten Herablassung gibt einen perfekten Widerpart zu Willis‘ Feinripp-tragendem Blue-Collar Helden John McClane. Besonders schön ist, wenn er sich als eine der Geiseln ausgibt und McClane selbst ihm eine Pistole in die Hand drückt. In dem Sinne: „Schieß dem Fenster!“
- Anton Chigurh – No Country for Old Men (2007)
Chigurh ist vom ersten Moment seines Auftretens ein Fremdkörper im Texas der Coen Brüder. Wir ahnen sofort, dass etwas mit ihm nicht stimmt und fühlen jene Mischung aus Antipathie, Verwunderung und Neugier, die einen guten Schurken auszeichnet. Wenn er uns dann im Laufe des Films beweist, wie viel Unheil man nur mit einem Bolzenschussgerät und einer Münze anstellen kann, dann fragen wir uns bei Tommy Lee Jones abschließender Rede über die sich ausbreitende Finsternis, ob er nicht Anton Chigurh gemeint haben könnte. Immerhin ist er weniger schlimm als die Beulenpest.
- Hannibal Lecter Das Schweigen der Lämmer (1991)
Ja ja, er isst Deine Leber mit Favabohnen und trinkt dazu einen schönen Chianti FFFFFFFFF. Und das ist wohl noch das Beste, was Dir passieren kann. Wirklich unangenehm wird es, sollte er Dich mögen. Dann hilft er Dir nämlich aber das hat einen Preis und Du kannst Dir sicher sein, dass das ein Preis ist, den Du nicht bezahlen möchtest. Einerseits ein zutiefst manipulativer Mistkerl schreckt er aber auch vor Handfesterem nicht zurück, wie das Gesicht eines anderen Menschen als Maske zu tragen. Pass also lieber auf, dass er nicht Deine Telefonnummer in die Finger bekommt.
- Darth Vader- Star Wars (1977)
Diese röchelnde Personifikation des Bösen wirft von seinem ersten Auftritt an einen langen, finsteren Schatten über alles, was in den originalen Teilen der Star Wars Saga geschieht. Trotz dicker Rüstung äußerst dünnhäutig gegenüber jeglicher Kritik nutzt er seine mystische Macht nur zu gerne um Untergebene zu würgen und ist dabei dem gelegentlichen Wortspiel nicht abgeneigt. Wirft er dann gar noch sein rotes Lichtschwert an, wird es aber wirklich ernst. Die Körperlichkeit von David Prowse und die beeindruckende Stimme von James Earl Jones verbinden sich hier zum wohl erinnerungswürdigsten Schurken der Filmgeschichte. Aber, was er so als Kind bzw. als nöliger Teenager getrieben hat, darüber breiten wir lieber den Mantel des Schweigens.
PS in eigener Sache: ich habe von einigen Leuten gehört, dass Beiträge von mir nicht in ihrem Feed auftauchen. Wer mir also folgt und meinen Quatsch auch lesen möchte, sollte das mal überprüfen!
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Hannibal hatte ich auch erst auf der Pfanne 🙂
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Normalerweise hat der andere in der Pfanne… 😉
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Das stimmt 😆
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Zu dem Thema habe ich im Rahmen einer Blogparade auch mal mitgemacht. Zwei von deinen fünf tauchen bei mir da auch auf. Wenn du mal schauen möchtest:
https://magofilmtipps.wordpress.com/2015/05/12/blogparade-die-10-besten-filmschurken/
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Ich möchte…
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Huhu,
immerhin Star Wars haben wir gemeinsam. Die anderen sind nicht mein Ding oder kenne ich nicht.
HIer ist mein Beitrag:
https://lesekasten.wordpress.com/2017/05/25/die-besten-5-am-donnerstag-39-boesewichte/
LG Corly
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Hans Gruber, Hannibal und Darth Vader waren auch in meiner engeren Auswahl. Schön, dass du sie hier genannt hast. Speziell Vader ist natürlich der ultimative Bösewicht.
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Ja, fast schon etwas klischeehaft aber manchmal müssens die Klassiker sein. 😉
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Hans Gruber ist der Name eines Bösewichtes bei American Horror Story „Asylum“. Der spielt dort den Nazi, der massenweise Leute im KZ umgebracht hat und nun unter dem Namen Arthur Arden in der Irrenanstalt Briarcliff sein Unwesen treibt.
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Cool, das wird dann wahrscheinlich eine Anspielung auf diesen Hans Gruber sein!
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Interessanter Gedanke, nur vom Alter passen die beiden nicht zusammen; es könnte auch einfach nur purer Zufall sein.
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Nee, ich meine auch nur vom Namen her ne Anspielung. Aber Du hast Recht, könnte auch reiner Zufall sein, ist ja nicht der außergewöhnlichste Name. 😉
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