Passend zum nahenden Ende der olympischen Winterspiele, dreht sich bei Kurz und schmerzlos heute alles um den Sport. Und mit Boxen und Schwimmen behandeln wir zwei Sportarten, die kaum weiter von Wintersport entfernt sein könnten. Okay, ich gebe es zu, der Olympia-Bezug war so weit hergeholt, dass ich eigentlich Langstreckenzuschlag zahlen müsste aber es machte sich nun mal so gut als Einleitung.
‚Standing8‘ (2015)
Nachdem er seinen Gegner im Ring getötet hat erlebt ein Boxer plötzlich Ausfallerscheinungen. Sein nächster Kampf, seine ganze Karriere sind gefährdet. Bald aber muss er sich die Frage stellen, wieviel er bereit ist zu opfern, um noch „Teil des Spiels“ zu bleiben.
In weniger als einer Viertelstunde gelingt es Regisseur Michael Molina Minard nicht nur Fragen der Reue und der Sportethik zu behandeln, er schafft es auch posttraumatischen Stress und die „Trigger“-Momente, die diesen auslösen können glaubhafter einzufangen, als das vielen Filmen mit voller Laufzeit gelingt. Absolut sehenswert, auch wenn man Boxen so gar nichts abgewinnen kann.
‚Quand J’ai Remplacé Camille‘ (2017)
Schwimmerin Camille ist tot. Und Laure soll sie im Team ersetzen. Das Team ist alles andere als sicher, ob sie das Zeug dazu hat. Sie selbst auch.
In eleganter, in unterkühltem grün und blau gehaltener Animation erzählen Nathan Otaño, Rémy Clarke und Leïla Courtillon ihre Geschichte. Doch je mehr der externe Konflikt zu einem internen wird, desto mehr überwiegen die aggressiven Rottöne. Mehr und mehr zeigt uns der gut 5minütige Film die Sicht Laures. Ein beeindruckendes und wunderschönes, kleines Stück Animation um die Angst, ob man je der Erinnerung an eine Andere gerecht werden kann. Englische Untertitel kann man übrigens zuschalten. Allerdings ist der Film auch bei Nichtverständnis der Dialoge nachvollziehbar.