Die 5 Besten am Donnerstag: die 5 besten Märchen(-Filme)

Willkommen bei den 5 Besten am Donnerstag. Heute fragt uns Gina nach unseren 5 liebsten Märchen. Ich könnte hier jetzt einfach 5 Grimm-Klassiker aufzählen und es wäre nicht gelogen, aber stattdessen gehe ich lieber auf Filme ein. Auf Realfilme um genau zu sein. Legen wir also direkt los.

  1. Freeway (1996)

Mal sehen, ob Ihr erkennt auf welchem Märchen der Film basiert: Vanessa Lutz (Reese Witherspoon) lebt in ärmlichen Verhältnissen in einer amerikanischen Innenstadt. Als ihre Mutter und ihr Stiefvater wegen Drogendelikten und Prostitution verhaftet werden, soll sie ins Heim. Stattdessen klaut sie ein Auto und macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter. Das Auto hat einen Motorschaden, gerade auf einem Abschnitt des Freeway, wo ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Als der subtil benannte Bob Wolverton (Kiefer Sutherland) anhält um ihr zu helfen, muss er bald feststellen, dass Vanessa nicht auf den Kopf gefallen ist und keinen wack‘ren Jägersmann für ihre Rettung braucht. Der Film ist sehr 90er Jahre. Wer aber Reese Witherspoon in einer frühen Rolle, in der sie mehr Fäkalausdrücke als im gesamten Rest ihrer Karriere verwendet, sehen will, ist hier genau richtig.

  1. Valerie – Eine Woche voller Wunder (1970)

Der jungen Valerie werden nachts die Ohrringe gestohlen. Damit nicht genug beginnt plötzlich eine seltsame, finstere Gestalt in der Stadt umzugehen, die merkwürdige Abmachungen mit Valeries gefühlskalter Großmutter zu treffen scheint. Als dann der reuige Dieb wieder auftaucht, Valerie die Ohrringe zurückgibt und behauptet sie seien magisch, beginnt ihre „Woche voller Wunder“ erst. Der Film ist ein Werk der tschechischen Neuen Welle und bewegt sich stolz zwischen Kunst und Kitsch, Softpornoästhetik und Surrealismus, Freud und Fantasie. Heraus kommt ein sehr eigenständiges kleines Meisterwerk, das vermutlich nicht jedem gefallen wird. Luboš Fišers Soundtrack andererseits, sollte über jeden Zweifel erhaben sein.

  1. Das Märchen der Märchen (2015)

Dieser italienische Film orientiert sich an drei Geschichten aus der sehr alten Märchensammlung Pentamerone von Giambattista Basile. Und auch wenn die Geschichten sich mit Monsterherzen, riesigen Flöhen, eitlen Königen und bösen Ogern befassen, wirken ihre Botschaften doch erstaunlich aktuell. Eltern, die sich zu sehr um ihre Kinder sorgen, Eltern, die sich überhaupt nicht für ihre Kinder interessieren. Die Angst vor dem Altern, die Qualen, die man bereit ist auf sich zu nehmen, um dem Altern zu entgehen. Das sind Dinge, die Basile offenbar schon 1632 umgetrieben haben und die heute kein Stück weniger aktuell wirken. Besonders, wenn man sie so bildgewaltig wie in Matteo Garrones Film präsentiert bekommt.

  1. Zeit der Wölfe (1984)

Neill Jordans Film basiert auf einer Kurzgeschichtensammlung von Angela Carter. Die Geschichten darin gingen auf das Grimmsche Rotkäppchen zurück, waren allerdings revisionistische Märchen, die sich mehr mit dem Akt des Erzählens an sich beschäftigen. Und so träumt sich die junge Rosaleen aus der Gegenwart der 80er Jahre in ein Märchendorf tief im Wald, von Wölfen umstreift. Hier erzählt ihr ihre Großmutter (Angela Lansbury) Geschichten über den Wolf im Mann. Neben einer wunderbar andersweltlichen Atmosphäre hat der Film eine der besten Mensch zu Wolf Verwandlungszenen nach ‚American Werewolf‘ zu bieten.

  1. Pans Labyrinth (2006)

Der Film ist schon so häufig auf meinen 5er-Listen aufgetaucht, dass ich wirklich nicht mehr weiß, was ich Neues sagen soll. Außer, dass bei diesem Thema kein anderer Film auf Platz 1 stehen könnte.

17 Gedanken zu “Die 5 Besten am Donnerstag: die 5 besten Märchen(-Filme)

    • Zeit der Wölfe ist toll! 🙂

      Freeway ist eine Märchenverfilmung aus einer Zeit, als in Hollywood jeder versuchte Tarantino zu sein. Meiner Meinung nach funktionert er aber besser als viele andere Filme aus der Zeit, vor allem wegen Witherspoons schauspielerischer Leistung!

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  1. Guten Morgen,

    interessante Wahl. „Das Märchen der Märchen“ hatte mir irgendwie gar nicht so getaugt. Bei „Freeway“ bin ich mir jetzt gar nicht sicher, ob ich den gesehen hatte. „Valerie – Eine Woche voller Wunder“ klingt interessant und auf Moviepilot habe ich den sogar schon vorgemerkt. 😀

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    • Schade, dass MdM nix für Dich war, aber ich glaube der wurde insgesamt eher gemischt aufgenommen.

      Valerie ist auf jeden Fall interessant, aber um vorherzusagen, ob er Dir gefällt ist er definitiv zu eigen. Würd mich interssieren, wie Du ihn fandest! 🙂

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  2. High-Five für „Pans Labyrinth“ (bei mir mindestens ebenso häufig genannt). Und ja, „Freeway“. Mensch, das waren noch Zeiten! War damals eine meiner ersten DVDs. Grottenschlecht von der Qualität, doch häufig gesehen, denn „wir hatten ja nix“. 😀

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    • Meine ersten DVDs waren Die Mumie (Fraser Version) und Payback (in dieser Warner Pappverpackung mit Schnappverschluss…). 😉

      Freeway habe ich tatsächlich ewig nicht gesehen, müsste eigentlich mal prüfen, ob er noch zu recht auf der Liste ist. „Is that you, Bob? Look who got hit with the ugly stick!“

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      • Die schönen Snapper-Cases. Das waren noch Zeiten. Davon hatte und habe ich auch noch ein paar Exemplare. Meine tatsächlich erste DVD war „Der Regenmacher“ vom Kinowelt-Magazin, das nach zwei Ausgaben wieder eingestellt wurde. Die erste „richtige“ DVD war dann „Austin Powers: Spion in geheimer Missionarsstellung“. 😀

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