9 Minuten dauert der dialogfreie Kurzfilm der Brüder Julien und Simon Dara. Ein wenig fühlt er sich wie ein Epilog an. Ein ganz normaler Garten, in einer ganz normalen Vorortsiedlung an einem ganz normalen Tag. Ein ganz normaler Typ hat offenbar soeben einen Drachen besiegt. Die Bestie wütet in Todesqualen, er ist blutüberströmt und erschöpft. Was in der zweiten Hälfte des Films geschieht ist überraschend genug um es nicht zu verraten.
Erklärungen für den Drachen liefert uns der Film auch keine. Und da wir als Zuschauer „zu spät gekommen sind“, um zu sehen was er wirklich ist, eröffnet er sich natürlich für allerlei Interpretation. Der Drache als monströses Wesen, das in tiefen Höhlen haust und dann in den Himmel fliegt, die offensichtliche Verbindung zwischen dem Unteren und dem Oberen, des Unterbewusstseins und des Bewusstseins. Vielleicht hat der Mann einen schweren Moment in seinem Leben überstanden, sich von einem schädlichen Einfluss befreit. Wir wissen es nicht, wir sehen nur, wie er damit umgeht.