Hallo Zusammen! Heute war eigentlich etwas anderes geplant als ein Trailer Park, aber dann… dann kamen die Katzen und die Katzen verlangen einen Trailer Park und ich habe Angst den Katzen zu widersprechen, denn ich bin sicher, die Katzen können in meine Träume eindringen und wenn ich eine Sache nicht möchte, dann ist es diese Katzen zu sehen, wenn ich die Augen schließe, falls ich mich traue jemals wieder die Augen zu schließen, worauf ich in diesem Moment nicht wetten wollen würde, wegen der Katzen und ja, mir ist aufgefallen, dass dieser Satz schon sehr lang ist, doch wenn ich ihn beendet habe, muss ich den Trailer nochmal schauen, um was dazu sagen zu können und das würde ich gern so lange wie möglich hinauszögern, aber jetzt führt wohl kein Weg mehr dran vorbei, zumindest für mich, aber um jemanden zu zitieren, der aus irgendeinem Grund auch bei den Katzen auftaucht, für Euch könnte noch gelten: „FLIEHT, IHR NARREN!“
‚Cats‘
Hokay, die gute Nachricht zuerst: beim wiederholten Ansehen verliert der Trailer ein wenig von seinem die Fundamente der Wirklichkeit erschütternden Terror. Am Ende hatte ich gar Tränen in den Augen. Vom Lachen. Aber fangen wir am Anfang an. In der Psychologie gibt es die Hypothese eines bislang nur spärlich empirisch belegten Effekts. Den „uncanny valley“ Effekt, oder die Akzeptanzlücke. Dieser besagt, dass ein Roboter, ein Avatar oder eine Kunstfigur, die menschlichem Aussehen sehr nahe kommt, es aber nicht ganz erreicht, weit weniger akzeptiert wird als eine deutlich als Roboter oder Kunstfigur erkennbare Gestalt. Diese Ablehnung der Akzeptanz geht so weit, dass sie Horror auslösen kann. Pixar etwa stützt sich auf diese Hypothese als Begründung, warum sie mit abstrahierten Cartoonfiguren arbeiten, wenn sie Menschen darstellen und sich nicht an Fotorealismus versuchen. In der Produktion von ‚Cats‘ sprach man stolz von der „Digital Fur“ Technologie, die den Darstellern digital ein Fell und felines Aussehen verpassen sollte. Das Ergebnis sind nun Wesen, die unser Hirn nicht ganz als Katzen verarbeiten kann, weil sie menschliche Schulten, Hintern, Brüste, Wampen und vor allem Gesichter haben, aber voll und ganz den Uncanny Valley Effekt auslösen, weil sie weit genug von erkennbar menschlich entfernt sind. John Candys „Möter“ Waldi aus ‚Space Balls‘ war sicherlich ein um Millionen billigerer Effekt als dieser und funktionierte besser. Ja, die Bühnenkostüme aus dem ‚Cats‘ Musical zu verwenden hätte wohl besser funktioniert. Das hier sieht für mich aus, wie Technologie, die eingesetzt wurde, weil man es konnte, ohne zu fragen ob das wirklich eine gute Idee ist. Ich wünschte, ich könnte mehr zu dem Trailer sagen, aber mein Hirn ist zu sehr mit der Verarbeitung der Katzen beschäftigt, also seht einfach selbst:
PS: oh Moment, wenn wir zu negativ sind, dann bauen sie das am Ende noch um, wie bei dem ‚Sonic‘-Film letztens und ich würde diesen Film doch gern in seiner ganzen merkwürdigen Scheußlichkeit erleben… ähem. Wisst Ihr was, ich habe es mir gerade anders überlegt. Das ist schon interessant, anders und vor allem neu! Ich kann es nun kaum erwarten den Film mit meiner ganzen Familie (viele Konsumenten in der Hauptaltersgruppe zwischen 18 und 49 Jahren) zu sehen, danke Amblin und Universal!
PPS: Trägt Judy Dench-Katze einen PELZMANTEL!!!??? Ist sie Leatherface der Katzenwelt? Aaaaaaah (Terror wieder da!)
‚Ad Astra‘
So, jetzt waschen wir den Geschmack digitaler Katzenminze aus dem Mund. Brad Pitt gibt einen Astronauten in einer dystopischen Zukunft, der sich auf der Suche nach seinem Vater auf in den Weltraum macht, um noch dazu die Welt zu retten (oder so). Und dazu mindestens eine Szene Mondbuggy Mad Max. Muss ich mehr sagen? Hoffentlich nicht:
‚Don’t Let Go‘
Und hier ist ein interessanter Blumhouse Trailer. Nachdem seine Nichte und ihre Familie brutal ermordet wurden, erhält ein Polizist einen Anruf von ihr, zwei Wochen aus der Vergangenheit. Nun müssen sie in zwei Zeitlinien versuchen, das Verbrechen zu verhindern. Ziemlich „high concept“, aber der Trailer lässt es auf alle Fälle spannend aussehen. Der einzige Film der etwas ähnliches versucht hat, der mir einfällt, ist ‚Frequency‘ von 2000. Den habe ich als gut, aber nicht gänzlich gelungen in Erinnerung. Mal sehen was der hier aus dem Konzept macht.
‚Loro‘
Ich vermute es ist unmöglich für ein Biopic über Silvio Berlusconi nicht auszusehen wie eine bitterböse Satire, ob nun gewollt oder ungewollt. Im Falle von Paolo Sorrentinos Film ist es ganz offensichtlich gewollt. Ich hoffe nur, der Film ergeht sich nicht nur in dekadenter Bunga Bunga-Ästhetik und gelegentlichen Witzchen. Oder womöglich ist genau das der Punkt.
‚Knives Out‘
Was ist das denn? Ein gutes, altes Whodunnit mit hochkarätigem Cast in einem alten Herrenhaus und den Detektiv gibt ein Brite, der sich große Mühe mit einem Südstaatenakzent gibt? Wusste gar nicht, dass sowas noch gemacht wird.* Ich bin jedenfalls dabei.
Und das war es für heute. Seht Ihr ‚Cats‘ anders als ich? Bin ich zu fies zu dem Film? Würde mich interessieren, weil ich tatsächlich nur Negatives zu dem Trailer finde!
*Offensichtlich habe ich die Branagh-Version von ‚Mord im Orientexpress‘ vergessen (okay, das Herrenhaus war ein Zug und der Akzent belgisch). Ob das mehr über den Film, oder meine Gedächtnisleistung aussagt, überlasse ich der Entscheidung der Leserinnen und Leser.
Ich traue es mich ja fast nicht zu sagen, aber ich finde den „Cats“-Trailer und den eingeschlagenen Weg interessant. Auch der Uncanny-Valley-Effekt ist bei mir nicht übertrieben vorhanden. Werde auf jeden Fall einen Blick riskieren, wenn der Film raus ist.
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Seit ich das geschrieben habe, gab es schon den Backlash zum Backlash. Jetzt ist es engstirnig den Trailer nicht toll zu finden… 😉 Du bist also nicht allein!
Meine Reaktion oben war natürlich humoristisch überzogen und in meinem PS habe ich ja klar gemacht, dass ich den Film auch sehen möchte, gerade weil er so abgefahren anders aussieht.
Und eigentlich „müsste“ ich das ja auch mögen, weil ich mich sonst gerne gegen Fotorealismus in der Animation ausspreche und weiter von Fotorealismus als hier geht kaum. Aber… diese menschlichen Nasen an den „Katzen“… AAAaaaAAA! 😉
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Ja, das wirkt schon alles ein wenig seltsam. Dennoch finde ich den Ansatz spannend, „menschliche“ Katzen, wie auch in der Vorlage, genommen zu haben. Kann mir aber durchaus vorstellen, dass sie am „Design“ noch etwas ändern (also Katzennasen o.ä.).
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Gab es nicht schon mal einen Film über Berlusconi, der auch „Loro“ hieß?
Der Knives Out Trailer ist btw großartig – sofort gekauft.
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Sieht so aus. Anscheinend ist das ein Zusammenschnitt von einem Zweiteiler aus dem letzten Jahr. Der muss völlig an mir vorübergegangen sein. Kam der hier raus?
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Jup, ich glaube sogar richtig im Kino. Aber kam wohl nicht gut an, weder beim Publikum, noch bei der Kritik
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Okay, vielleicht schaltet mein Hirn einfach ab, wenn ich „Berlusconi“ lese… 😉
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Pingback: Newslichter Ausgabe 69: das Problem mit Trailern und eine Verteidigung blöder Ideen | filmlichtung
Wir haben „Knives Out“ schon gesehen: https://kinogucker.wordpress.com/2019/12/29/knives-out-mord-ist-familiensache/
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Und natürlich direkt vernetzt, wie sich das gehört.
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