Willkommen zu Ausgabe 55 des Newslichters. Nach dem Doppelwhopper der letzten Woche geht es heute normal weiter. Es sei denn es passiert irgendwas Irrsinniges. Diese Woche beherrschte einmal wieder Disney die Schlagzeilen, nicht nur wegen ihrer jährlichen D23 Expo (D für Disney und 23 für ihr Gründungsjahr 1923), auf der sie ihre Neuigkeiten vorstellen. Ich werde aber die News nicht damit verbringen mich zu fragen, in welcher Form Palpatine nun für Episode IX zurückkommt (sollte es jedoch in irgendeiner anderen Form als als Machtgeist sein, hoffe ich, er wird sofort wieder in einen Schacht geworfen und „Nooooooo! My greatest weakneeeeeeeee…“ ist sein einziger Text), sondern natürlich mit gepflegtem (Darth?) Maulen an der Maus. Denn, sagt es mit mir: Monopole sind nicht gut! Legen wir los!
Chinesische Botnetzwerke für ‚Mulan‘
https://screenrant.com/disney-mulan-china-twitter-bots-hong-kong-boycott/
Letzte Woche berichtete ich darüber, wie die Darstellerin der Mulan im kommenden Remake des gleichnamigen Films, Liu Yifei, sich gegen die Proteste in Hong Kong geäußert hat, was von chinesischen Staatsmedien äußerst positiv aufgenommen wurde. Aufgrund des Schweigens von Seiten Disneys spekulierte ich, ob der Konzern auf die Unterstützung von chinesischer Seite und damit auf ein größeres Einspielergebnis in der Region hofft. Einerseits schweigt Disney immer noch, andererseits war Yifei bei der D23 Expo überraschend nicht anwesend. Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen. Fraglos ist jedoch, dass chinesische Botnetzwerke in sozialen Medien den Hashtag #supportmulan eingeführt haben und dort Promotion für das kommende Remake betreiben. Auch werden etwa Screenshots aus dem Zeichentrickfilm zu Memes gegen die Proteste in Hong Kong ummontiert. In einer, für Twitter erstaunlichen, moderativen Tätigkeit wurden bislang angeblich schon 200.000 verdächtige Accounts gesperrt. Ob diese Netzwerke speziell für den Film eingerichtet wurden, oder bestehende Anti-Protest-Bots einfach die Promotion des Films zusätzlich übernommen haben, ist mir zumindest nicht ganz klar. Man kann jedenfalls festhalten: der Disneyfilm bekommt, gewollt oder nicht, eine Menge Gratis-Promotion aus dieser kontroversen Situation.
Whistleblowerin behauptet, Disney fälsche Umsätze um Milliardenwerte
https://variety.com/2019/tv/news/disney-whistleblower-alleges-revenue-inflated-1203306681/
Die ehemals leitende Buchhalterin Sandra Kuba hat fast 20 Jahre für den Disney Konzern gearbeitet. Nun beschuldigt sie das Unternehmen seine Gewinne um jährlich bis zu 6 Milliarden Dollar zu schönen. Dies geschehe an überraschender Stelle: bei den Vergnügungsparks. Hier würden etwa als Entschädigungen gratis herausgegebene Gutscheine als bezahlt abgerechnet. Auch zu Sonderpreisen verkaufte Karten würden voll abgerechnet, ebenso kostenlose Promotionen. Die Buchhaltungssoftware des Konzerns sei dabei so rudimentär, dass diese Unregelmäßigkeiten kaum auffielen. Nach Angaben Kubas hat sie Disney während ihrer Tätigkeit mehrfach auf diese Vorgänge hingewiesen, was 2017 angeblich zu ihrer Entlassung geführt habe. Diese Vorwürfe haben nun das Interesse der US Börsenaufsicht SEC erregt, die sich in Gesprächen mit Kuba befindet. Der Konzern selbst weist die Vorwürfe von sich und weist auf Querulantentum von Kuba hin, das auch zu ihrer Entlassung geführt habe. Die Disney Aktien reagierten bislang nur marginal auf die Vorwürfe. Es wird sich zeigen müssen, ob die SEC dem Ganzen weiter nachgeht oder nicht.
Wie viel ‚Friends‘ ist zu viel ‚Friends‘
Stellt Euch vor Ihr arbeitet für Robert De Niro. Sagen wir mal als „Vice President“ für Produktion & Finanzen in seiner Verleihfirma „Canal Productions“. Ein Job aus dem Ihr angenehme 300.000 Dollar pro Jahr mit nach Hause nehmt. Kommen wir zurück zur Eingangsfrage: wie viel ‚Friends‘ ist zu viel ‚Friends‘? Nun, für die Mitarbeiterin De Niros in der eben beschriebenen Position stellte sich heraus, es sind 55 Folgen ‚Friends‘ auf Netflix, geschaut in vier Tagen, während der Arbeitszeit. Das war allerdings nicht ihr erster Netflix Halbmarathon im Büro. Einige Monate zuvor konnte sie 20 Folgen ‚Arrested Development‘ und 10 Folgen ‚Schitt’s Creek‘ in 5 Tagen verbuchen. Nun klagt De Niros Firma gegen die ehemalige Mitarbeiterin. Nicht nur wegen der Verschwendung von Arbeitszeit, sondern auch wegen, zugegeben weit weniger lustiger, Unterschlagung von Geldern, sowie der privaten Nutzung von Spesen und Transporten der Firma. Und Blumen im Wert von 1300 Dollar auf Firmenkosten zum eigenen Geburtstag. Auf insgesamt 6 Millionen Dollar verklagt Canal Productions die Frau. Ich für meinen Teil finde 55 Folgen ‚Friends‘ in vier Tagen ehrlich gesagt ziemlich beeindruckend. Ich würde das definitiv nicht schaffen. Vielleicht hätte sie einfach warten sollen, bis sie ‚The Irishman‘ in der Endlosschleife ansehen kann. Dagegen dürfte Mr. De Niro doch nichts haben…
John Carpenter vertont weiterhin ‚Halloween‘
https://screenrant.com/halloween-2-3-john-carpenter-composer/
Zwei weitere ‚Halloween‘ Filme will Blumhouse Productions 2020 und 2021 in die Kinos bringen. Ihr Sequel zum Original unter Ignorierung aller bisherigen Sequels hat mich zwar nicht von den Socken geholt, schlecht war es allerdings auch nicht. Von mir einmal abgesehen war es aber ein ziemlicher kritischer und finanzieller Erfolg. Da überrascht es nicht, dass nun weitere Sequels her sollen. ‚Halloween Kills‘ und ‚Halloween Ends‘. Über Darsteller ist noch nicht viel bekannt, allerdings wird John Carpenter für die Soundtracks der Filme verantwortlich zeichnen. Und das ist auf jeden Fall eine gute Nachricht! Und falls jemand Sorge hat, die Filmserie könnte mit ‚Halloween Ends‘ zu Ende sein, dann sei an ‚Freitag der 13. – Das letzte Kapitel‘ oder ‚Freddy’s Dead: The Final Nightmare‘ erinnert. Beide befinden sich im Mittelteil ihrer jeweiligen Franchises. Kurz, Slasher-Titel sind vollkommen bedeutungslos!
Und das war es auch schon wieder. Nun entlasse ich Euch in die spätsommerliche Hitze und sehe Euch (vielleicht) nächste Woche wieder!
55 Folgen Friends am Stück. Respekt. Ich wäre wohl schon nach 3 Episoden nacheinander komplett durchgedreht 😜
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Ich frage mich, ob sie jedes Mal die Titelmelodie gehört hat. Dann würde ich mich vermutlich nach Folge 8 ähnlich verhalten wie Regan in ‚Der Exorzist’… (soll heißen wüste Beleidigungen ausstoßen und an der Decke laufen… und vielleicht Erbsensuppe kotzen)
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Hm, für mich gar der Titelsong eigentlich schon das Einzige, was ich an Friends interessant fand. Und überhaupt: Beim Bingen überspringe ich auch meist die Credits bzw. den Vorspann. Einzige Ausnahme Game of Thrones. Auch beim wiederholten Rewatch habe ich den Vorspann immer geschaut.
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Ich glaube in 55facher Wiederholung würde der mich wahnsinnig machen… aber ja, das gilt für quasi jede Vorspann-Musik.
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Die Mulan-Konroverse ging vollkommen an mir vorbei. Wundert mich jetzt aber auch nicht mehr wirklich. Disney und Haltung, wo kommen wir da hin?
PS: Hättest du Lust, die Filmrätselmonate zu tauschen? Wäre nächsten Monat dran, habe aber im September null Zeit.
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Wenn Haltung bewahren mehr Geld bedeutet, dann wird Disney das auch tun. Bis dahin… 😉
Nein, Monate tauschen ist leider schlecht. Ich weiß im Moment noch nicht mal so recht, wie ich den Oktober schaffen soll, sorry!
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