Willkommen zu Ausgabe 59 des Newslichters! Tja, diese Woche war es newstechnisch extrem dünn. Zumindest wenn ich nicht darüber schreiben möchte, dass Joaquin Phoenix ein Interview zu ‚The Joker‘ verlassen hat… und dann zurückgekommen ist, was dem Ganzen auch noch die letzte Relevanz nimmt. Oder dass manche Kritiker den neuen ‚Rambo‘ für zu brutal halten. Was vermutlich für jeden Rambo außer dem ersten gelten dürfte. Und ehrlich gesagt auch so ziemlich alles ist, was man über die späteren Filme sagen kann. Bloß dass jetzt Sylvester Stallone direkt auf Sozialen Medien über das Gemaule maulen kann. Großartig, wie uns die neue Kommunikationstechnik über uns selbst erhebt. Oder so ähnlich. Wie auch immer, legen wir los!
‚Die Braut des Prinzen‘ Remake? Nicht von Lord & Miller!
https://screenrant.com/princess-bride-remake-famous-people-hollywood/
Ah, das Internet. Wo der Wunsch nach beständiger Empörung auch der harmlosesten Nachricht seltsame Flügel verleiht. Gegenüber dem Magazin „Variety“ äußerte Sonys CEO Tony Vinciquerra, dass „sehr berühmte Leute, deren Namen er nicht nennen möchte“ darüber nachdächten ein Remake vom geliebten 80er Jahre Popkultur-Schatz ‚Die Braut des Prinzen‘ zu drehen. Diese Aussage sorgte für – durchaus berechtigte – Missstimmung. ‚Die Braut des Prinzen‘ funktioniert heute wie damals und braucht ganz sicher kein Remake, wie auch Hauptdarsteller Cary Elwes schnell auf Twitter feststellte. Wer hinter den „berühmten Leuten“ steckt, glaubten fähige(?) Internetdetektive auch schnell ausfindig gemacht zu haben: ‚LEGO Movie‘ Regisseure und ‚Spider-Man: A New Universe‘ Produzenten Phil Lord und Chris Miller. Weil… tja… naja, vermutlich weil „berühmte Leute“, also mehrere, gesucht wurden und Lord & Miller mehr sind als einer? Genau die Art von Beweislage, die bei einem Staatsanwalt für Angstschweiß sorgen dürfte. Dennoch sah sich Chris Miller genötigt klarzustellen, dass die beiden mit einem solchen Projekt, wenn es denn überhaupt existiert, worauf bislang eben nur der Nebensatz eines Sony-Bosses hinweist, nichts zu tun haben.
Nur um das noch einmal ganz klarzustellen: ich will auch kein ‚Braut des Prinzen‘ Remake! Ganz und gar nicht. Aber können wir nicht mit dem Ärger warten, bis wir wenigstens ein passendes Ziel dafür gefunden haben?
Von CEO-Freundschaften und Monopolen
Bob Iger, CEO von Disney und Steve Jobs, der 2011 verstorbene, langjährige CEO von Apple waren gute Freunde. Das ist schön und freut mich für die beiden. Tatsächlich hat es die Beziehungen zwischen Dsiney und Apple deutlich aufgehellt, dass Iger den Job als CEO bekommen hat. Denn sein Vorgänger Michael Eisner hatte es sich mit Apple, wie mit so vielen anderen Firmen und Menschen, gründlich versaut. Steve Jobs hatte sich geschworen nie wieder etwas mit Disney zu tun haben zu wollen. Dann kam sein Kumpel Bob. Und der hat nun in einem Ausschnitt aus seinen Memoiren verraten, dass, wenn Jobs nur länger gelebt hätte, Disney und Apple vermutlich fusioniert wären. Und das macht mir zumindest, bei aller Freundschaft zwischen den beiden, bei Disneys derzeitigem, krakenartigen Streben nach Monopolstellung durchaus Sorge. Die Neuigkeit kommt kurz nachdem Iger seinen Sitz im Aufsichtsrat von Apple aufgeben musste, da die beiden Konzerne bald mit ihren jeweiligen Streaming Diensten zu direkten Widersachern werden. Freuen wir uns über diese Konkurrenz und behalten im Hinterkopf, dass Freundschaft nicht immer unbedingt zu etwas Gutem führt.
PS: Außerdem verrät Iger in seiner Biografie, dass Jobs der Meinung war, dass ‚Iron Man 2‘ Mist war. Da hatte er Recht, der Herr Jobs.
Fall der ‚Memories of Murder‘ inspirierte womöglich aufgeklärt
https://www.hollywoodreporter.com/news/memories-murder-serial-killer-identified-30-years-1241310
Zugegeben, die folgende Nachricht hat nur am Rande mit Film zu tun, aber ich fand sie dennoch berichtenswert, nicht zuletzt weil eine Verbindung zu einem wirklich interessanten Film besteht.
In den späten 80er Jahren machte ein Serienmörder die Gegend um die südkoreanische Stadt Hwaesong unsicher. Zehn Frauen und Mädchen zwischen 13 und 71 Jahren fielen einem Täter zum Opfer, der niemals gefasst wurde. Fast 15 Jahre später inspirierte der Fall Bong Joon-Ho zu seinem Film ‚Memories of Murder‘. Hier zeigt er eine fiktionalisierte Version der frustrierenden (und nicht immer ideal geführten) Ermittlungen. Fehlende Technologie zur DNA Analyse und die Bereitschaft der Dorfpolizei auch mal ein Geständnis zu erpressen, waren nur einige der Hindernisse.
Nun, 30 Jahre nach den Taten, konnten DNA Spuren von drei der Opfer einem Mann in seinen 50ern zugewiesen werden. Einem Mann, der im Gefängnis sitzt, weil er 1994 seine Schwägerin vergewaltigt und ermordet hat. Das Problem ist allerdings, dass der letzte Fall des Serienmörders 2006 verjährte. Auch wenn es in der südkoreanischen Politik Bestrebungen gab die Verjährung für Mord aufgrund genau dieses Falles aufzuheben. Den Verdächtigen anzuklagen ist also nicht mehr möglich. Die südkoreanische Polizei hat allerdings verlauten lassen, dass sie auch in den übrigen sieben Fällen im Sinne der Familien der Opfer und aus historischem Interesse weiter ermitteln wolle. Und in mindestens einem weiteren Fall glaubt sie entscheidende Hinweise gefunden zu haben.
Das war es für diese Woche. Mehr News in ziemlich genau sieben Tagen.