Willkommen bei den 5 Besten am Donnerstag! Heute fragt uns Gina nach unseren 5 liebsten Filmen, die in der Wildnis spielen. Ein etwas vagerer Landschaftsbegriff als letzte Woche, doch einer, der eine Idee von rauer Natur vermittelt. Und damit lässt sich doch arbeiten.
5. ‚Sauna‘ (2008)
Ein finnischer Film namens „Sauna“ gewinnt vermutlich aus Prinzip schon mal einen Preis für Klischeehaftigkeit. Doch ist die Sauna hier eher Symbol für Zivilisation, in der man den Dreck der Wildnis abwäscht. Doch für eine russisch-schwedische Kommission, die 1595 nach dem russisch-schwedischen Krieg die Grenze beider Reiche tief in der finnischen Wildnis neu bestimmen soll, ist der Dreck eher der von Schuld und Hass und um den abzuwaschen bedarf es einer besonderen Sauna.
4. ‚African Queen‘ (1951)
Ein Film, der, im Guten wie im Schlechten, über Jahrzehnte bestimmt hat, wie Hollywood mit dem stets etwas nebulösen „Afrika“ umgeht. Doch die Flussreise von Hepburns und Bogarts sehr unterschiedlichen Charakteren wird, bis zu einem (in meinen Augen wunderbar) absurden Ende durchaus recht realistisch dargestellt.
3. ‚Fitzcarraldo‘ (1982)
Werner Herzog und Klaus Kinski zog es auf ihren wenig friedlichen Kollaborationen meistens in die Wildnis. Hier gibt Kinski den Träumer Fitzcarraldo, der tief im peruanischen Dschungel ein Opernhaus aufbauen will, in dem Enrico Caruso singen soll. Ein Film über das Scheitern im ganz Großen.
2. ‚Der Schamane und die Schlange‘ (2015)
In gewisser Weise eine Antwort auf ganz viele „Widnis“-Filme. Zweimal wird Karamakate, letzter Überlebender seines Volkes, dank „zivilisatorischer“ Eingriffe von Europäern, von Weißen gebeten sie zu einer geheimnisvollen Pflanze zu führen. Einmal als zorniger junger Mann, einmal als müder Greis. Die Umkehr der Blickrichtung vom Einheimischen auf die ahnungslosen Ankömmlinge ist eine sehr effektive in diesem seltsam psychedelischen Film.
1. ‚Leave No Trace‘ (2018)
Zugegeben, ganz tief in der Wildnis spielt dieser Film nicht, aber da das Ziel von Irak-Veteran Will ganz explizit das Verlassen der Zivilisation ist, passt er sehr gut hierher. Debra Graniks Rückkehr zum Spielfilm nach ‚Winter’s Bone‘, der hier auch stehen könnte, fand ich nichts weniger als großartig. Inszenatorisch, visuell und vor allem von den Darstellungen von Ben Foster und insbesondere Newcomerin Tomasin McKenzie.
Fitzcarraldo ist auch einer meiner Kandidaten.
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„Leave No Trace“ wurde mir am anderer Stelle schon empfohlen und ich kann mich an den Trailer erinnern, der mich sofort für dich gewonnen hatte.
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Ja, Leave No Trace ist großartig!
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Graniks „Leave no trace“ hab ich leider noch nicht gesehen, aber „Winter’s Bone“ hatte ich auch für diese Runde im Kopf. Aber nur im Kopf…
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Interessante Liste. Da sagt mir nur „African Queen“ etwas und den habe ich nur stellenweise gesehen.
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Oh, dann muss ich dringend Werbung für Leave No Trace machen! Einer meiner liebsten Filme der letzten Jahre, der hier in Deutschland unverdient komplett untergegangen ist: https://filmlichtung.wordpress.com/2019/05/20/leave-no-trace-2018/
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Fitzcarraldo ist so ein starker Film. Den hat mein Papa mir näher gebracht.
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