Lustiges Taschenbuch Sonderedition Film – 3

Und damit sind wir schon beim dritten von vier Bänden zum Thema Film aus der Welt von Entenhausen. Hier ist die Besprechung zum ersten zu finden und hier die zum zweiten.

Showdown in Cybertown

Autor: Rune Meikle
Zeichner: Fecchi

Dagobert Duck staunt nicht schlecht, als er plötzlich in eine merkwürdige Welt gebrizzelt wird. Eine Welt, wie er mit Schrecken feststellt, in der sein Geldspeicher verschwunden ist. Diese Welt, so stellt sich heraus, ist die Zukunft. Die von Dagobert verlegte Anti-Viren Software McDuckintosh hat sich zu einer KI namens EGO entwickelt, die, wie Dagobert mit dem Sammeln von Geld beschäftigt ist. Da die Menschheit damit wenig glücklich war, wurde sie kurzerhand durch Roboter ersetzt. Nur ein paar Widerständler wehren sich noch. Klar, dass Dagobert die Sache wieder ins Lot bringen muss, nicht zuletzt, weil EGO mit Bargeld nichts anfangen kann und sämtliches zerstört hat.
Ein bisschen ‚Matrix‘, ein bisschen ‚Terminator‘ und ein bisschen ‚Tron‘ stecken in dieser Geschichte. Dagobert lernt Quack-Fu, wie einst Neo Kung-Fu, bevor er sich EGO und den Folgen seiner Gier stellen muss. Eine nett gemachte Geschichte.

Die Geschichte Des Films: Eine Kolossale Gefahr

Autor: Roberto Gagnor
Zeichner: Valerio Held

Micky Keaton ist ein Star der Stummfilmzeit. Mit seinem stets stoisch ruhigen Gesichtsausdruck lockt er die Leute für die Filme von Regisseur Goofy Griffith und Produzent Karlo K. Maier ins Kino. Nur für seine Nebendarstellerin Minnie Bow hat er kaum einen zweiten Blick übrig. Doch Karlo hat den arroganten Darsteller satt und plant das Studio zu betrügen.
Eine interessant gemachte Geschichte. Schwarz-weiß in den „Filmszenen“, farbig bei allem dazwischen. Statt Sprechblasen gibt es Zwischentitel wie beim Stummfilm. Jedenfalls bis Goofy Griffith den Tonfilm erfindet. Schöne Anspielungen auf die Stummfilmzeiten, nicht nur auf Buster Keaton, sondern auch Kollegen wie Harold Lloyd. Die Geschichte selbst ist reichlich simpel, gewinnt aber ungemein durch ihre Form.

Gehen Wir Ins Kino? Roadmovies

Autor: Marco Bosco
Zeichner: Giuseppe Zironi

Die Art dieser Geschichten ist inzwischen bekannt. Hier ist es Micky der im Zentrum einer typischen Roadmovie Geschichte steht, als er für seinen allzu langweiligen Job in eine andere Stadt geschickt wird. Unterwegs erlebt er mit Herumtreiber Goofy allerlei Abenteuer und kann sich am Ende in die Enge der „normalen“ Welt nicht mehr einfügen und macht so weiter mit seinem neuen Freund allerlei Entdeckungen. Hübsch gemacht, wie eigentlich immer.

Enten im Kino: Der Cineastenfilm

Autor: Marco Bosco
Zeichner: Ottavio Panaro

Daisy schleppt Donald in einen unerträglich langweiligen Kunstfilm von „Keke Karismäkko“. Während Donald sich tödlich langweilt, interpretiert Daisy auch in die ödesten Bilder noch Gewaltiges hinein.
Okay, mit dieser Geschichte habe ich ein echtes Problem. Ich mag die Idee nicht, die hier vermittelt wird, dass es eine Art von Kunstfilm gibt, auf den sich einzulassen von Anfang an unerträglich öde und nutzlos ist. Und Leute die behaupten ihn zu mögen, wie hier Daisy, finden ihn in Wirklichkeit auch zum Einschlafen öde, tun aber so als würden sie ihn mögen, um sich intellektuell erhaben zu fühlen. Natürlich gibt es Leute wie Daisy hier, die einen cineastischen Geschmack vorschützen um sich selbst zu erhöhen. Es gibt aber auch Leute, die solche Filme einfach sehr interessant und gut finden. Und wenn hier Kindern vermittelt wird, solche Filme seien grundsätzlich doofe, pseudointelektuelle Selbstbeweihräucherung, dann finde ich das reichlich ungut. Außerdem: ist Aki Kaurismäki, der hier offensichtlich für den fiktiven Namen Pate stand, wirklich ein gutes Beispiel für den undurchschaubaren Kunstfilmer? Ich finde ihn mit seinem lakonischen Sinn für Humor eigentlich recht zugänglich.

Donald In Geheimer Mission

Autor: Carlo Chendi
Zeichner: Giovan Battista Carpi

Ganove Goldfinger… Verzeihung, Colt Finger hat einen brillanten Plan erarbeitet, um Fort Knox… Verzeihung, den Duckschen Geldspeicher auszurauben. Um dem auf die Schliche zu kommen heuert Dagobert natürlich den günstigsten Spion an, den er finden kann. Donald alias IQ 001. Mit allerlei Trickgerät von Daniel Düsentrieb entwickelt, versucht sich Donald in die Kreise des Ganoven einzuschleichen. Doch auch die Panzerknacker wollen bei der Sache mitmischen.
Eine gelungene ‚Goldfinger‘ Parodie, die 1966 also kurz nach dem Film entstanden ist. Damit gehört sie definitiv zu den älteren Geschichten, die hier abgedruckt werden, funktioniert aber dennoch ganz wunderbar. Mit direkten Anspielungen auf den Film, so Colt hat zwar keinen Assistenten mit Wurfhut, ist aber selbst sehr zielsicher mit seinem eisenbeschwerten Schuh, aber letztlich eine durchaus eigene Erzählung. Und Donald macht in der Bond Rolle natürlich eine ganz wunderbar unelegante Figur.

Daisy Superstar

Autor: Caterina Mognato
Zeichner: Guido Scala

Daisy ist in Filmstar Leo Di Duckio verknallt. Was für ein Glück, dass Dagobert den neuen Film mit ihm produziert. Denn als Daisy ihm kostenlose Mitarbeit anbietet, kann er natürlich nicht ablehnen. Leider gelingen Daisys Annäherungen an ihren Schwarm nicht ganz so, wie sie sich das vorgestellt hat.
Eine nette Gagstory mit einer Reihe von Missgeschicken. Nichts herausragendes, aber unterhaltsam erzählt.

Das Spukschloss im Nebel

Autor: Nino Russo
Zeichner: Corrado Mastantuono

Den Panzerknackern mag so gar nichts mehr gelingen. Nicht einmal Eiswagen oder Kaugummiautomaten können sie noch erfolgreich überfallen. Doch eine Dokumentation im Fernsehen bringt neue Hoffnung. Ein Dorf wird da beschrieben, ohne jede Technik. Keine Kameras, keine Alarmanlagen, keine Autos zur Verfolgung. Und das Beste, zur Grenze ist es nicht weit, man muss nur durch ein seltsames Nebelgebiet fahren. Was sie darin finden und welcher Film hier parodiert wird, müsst Ihr aber selber rausfinden. Ich kann Euch ja nicht alles erzählen.
Schön die Panzerknacker mal als Protagonisten zu sehen. Die Anlehnung ans Vorbild ist hier wieder sehr lose, aber durchaus erkennbar. Interessant, dass die thematisch eigenständige Vorgeschichte aber fast den Großteil der Geschichte einnimmt.

Einfach Außerirdisch

Autor: Frank Gordon Payne
Zeichner: Sergio Asteriti

Micky wartet auf Gamma, seinen Kumpel aus der Zukunft. Der hat aber einen Unfall, bei dem er das Gedächtnis verliert. Er landet bei einer Familie und wird dort wegen seines seltsamen Aussehens für ein Alien gehalten.
Klar, hier stand ‚E.T.‘ Pate. Gamma musste ich tatsächlich nachschauen, der ist ein Mann aus der Zukunft, bekleidet nur mit einer schwarzen Hose, in deren Taschen er aber alles Mögliche aufbewahren kann. Die ‚E.T.‘ Nacherzählung ist nett, vor allem da die Protagonisten sich der Existenz des Films und der Parallelen dazu durchaus bewusst sind. Dadurch wirkt das Ganze aber auch etwas belanglos.

Donalds Unendliche Geschichte

Autor: Caterina Mognato
Zeichner: Giuseppe Dalla Santa

Mal wieder auf der Flucht vor Gläubigern versteckt sich Donald auf dem Dachboden seines Hauses. Hier entdeckt er ein altes Buch und beginnt zu lesen. Der Zerfall ist ins Comicland gekommen und seine Bewohner hoffen auf die Prinzessin. Die schickt Micky aus, um dem Zerfall Einhalt zu gebieten. Doch am Ende ist es an Donald als Leser des Buches das Comicland zu retten.
Die Disney-Version von ‚Die Unendliche Geschichte‘. Und für die LTB Version besann man sich auf die erhebliche Bandbreite an Disneyfiguren. So sind hier Auftritte aus allen möglichen Disneyklassikern zu sehen. Little John, Mogli, einer der sieben Zwerge, Bambi und so weiter. Das macht dann auch den hauptsächlichen Reiz der etwas müden Nacherzählung aus. Unterhaltsam wird es hier vor allem zum Schluss, wenn sich herausstellt, dass Donald zu faul ist, um als Retter des Comiclandes wirklich aktiv zu werden. ABER: wie könnt ihr es wagen, mir auf der ersten Seite Basil, den Großen Mäusedetektiv in Aussicht zu stellen und dann ist den ganzen Comic über von Basil nix zu sehen?! Frechheit! 0/10 Punkten. Mehr Basil!

Und das war der dritte Band. Der zweite ist für mich immer noch der Beste. Aber dieser hier war sehr konsistent. Alles war mindestens gut, ohne große Ausreißer nach unten oder oben. Die Cineastenfilm Geschichte mochte ich zwar nicht, aber das hatte eher philosophische als qualitative Gründe. Ich bin gespannt auf Band vier. Vor allem muss da dann ja endlich die versprochene ‚Ghostbusters‘ Geschichte kommen. Wir werden sehen.

Die LTB Sonderedition erscheint bei Egmont Ehapa Media GmbH und ist für 8€ pro Band mit ca. 300 Seiten erhältlich.

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