Willkommen bei Ausgabe 221 des Newslichters. Vorletzter Filmlichter des Jahres 2022. Alle Zeichen stehen auf Weihnachten. Daher will ich mich erneut gar nicht lange mit einer Einleitung aufhalten und stattdessen direkt zu den News kommen.
James Camerons wichtigster Film erscheint im Februar
Klar, derzeit schauen allzu viele Menschen, ob nun genug Leute in 3D IMAX Vorstellungen von James Camerons neuestem Ausflug nach Pandora, ‚Avatar – jetzt wird’s nass‘ rennen, um den dritten Teil zu rechtfertigen. Indessen verspricht Cameron eine weit bedeutendere Frage endgültig, abschließend und nicht zuletzt wissenschaftlich zu klären: war da genug Platz auf der Tür, für Leos Charakter am Ende von ‚Titanic‘? Camerons Antwort darauf war schon immer ein entschiedenes „NEIN!“, aber da Autoren bekanntlich tot sind und so nicht unbedingt das Recht auf das letzte Wort haben, genügte das Vielen bislang nicht. Nun will Herr Cameron in einer wissenschaftlichen Studie mit einer exakten Nachbildung der Tür und einem Wassertank ein für alle mal geklärt haben, ob der Charakter wirklich ertrinken musste. Eine Dokumentation darüber wird im Februar erscheinen. Und wie zum Beweis, dass Cameron nicht bloß wissenschaftlich interessiert ist, sondern auch eine One Man Marketing Maschine, ist das auch der Zeitpunkt, wenn seine ‚Titanic‘ wieder einmal ins Kino kommt. Und sollte da nun jemand am Ende allzu laut schluchzen, kann man nun lautstark „Ruhe! Das ist wissenschaftlich völlig korrekt!!“ brüllen und das ganze Kino wird einen lieben. Wobei mich noch mehr interessiert, ob das „Klonk“, wenn die eine arme Socke auf die Schraube dotzt wissenschaftlich korrekt ist. Wäre aber vermutlich aufwändiger zu testen…
UPDATE: Auf-der-Tür-Sitzerin Kate Winslet hat nun ebenfalls einen, nicht so wahnsinnig begeistert klingenenden Einwurf über die Nutzbarkeit der Tür als Rettungsfloß für zwei geliefert. Im „Happy Sad Confused“ Podcast sagte sie: „I don’t fucking know. That’s the answer. I don’t fucking know.“ Und machte dann ihr weitgehendes Unwissen in Sachen Wasserphysik deutlich. Scheint als würde auch sie es erst im kommenden Februar abschließend erfahren.
Kate Winslet bricht Cruise Rekord
Apropos Kate Winslet, Wasser und Cameron. In einem Interview mit dem Magazin Insider bemerkte Winslet, dass Tom Cruise, den sie noch nie getroffen hat, derzeit vermutlich ein wenig satt hat ihren namen zu hören. Denn sie hat seinen Rekord als Schauspielerin, die vor der Kamera und unter Wasser die längste Zeit ohne Luft auskam, bei den Dreharbeiten ‚Way of the Water‘ gebrochen. Sie kam hier für sieben Minuten und 14 Sekunden ohne zugeführte Luft aus. Cruises Rekord in ‚Mission: Impossible – Rogue Nation‘ lag knapp über sechs Minuten. Winslet sagt, sie war selbst überrascht, wie gut sie darin war und wurde im Laufe der Dreharbeiten immer besser. Ich bin sicher, Cruise wird erwachsen damit umgehen und keiner der nächsten ‚Mission: Impossible‘ Filme enthält eine Szene, in der er Kopfüber unter einem Harrier Jet hängt, der ihn zehn Minuten ins Wasser tunkt. Überraschen tät mich das allerdings auch nicht.
SONY und ‚Spider-Man‘ ohne ‚Spider-Man‘
SONY befinden sich in einer recht merkwürdigen Position. Sie halten die Filmrechte an allem, was im Marvel Comic Universum mit Spider-Man zu tun hat. Außer an Spider-Man selbst (zumindest in der Realfilm Version, Animationsfilme, wie ‚Spider-Man: A New Universe‘ können sie machen), den SONY derzeit bekanntlich mit einigem Erfolg gemeinsam mit Marvel Films in deren MCU produziert. Das führt zu den etwas bizarren Filmen, die SONY ungeachtet dessen produziert. Filme um Spidey-Schurken, ohne den Helden selbst. Das funktioniert mal besser, mit an sich schon ikonischen Charakteren wie ‚Venom‘, und manchmal gar nicht, nicht mal als Witz, mit Charakteren wie dem allseits unbekannten ‚Morbius‘. Nun will man bei SONY einen Film mit Donald Glover in der Hauptrolle produzieren. „Ah ja, Glover hat ja den Prowler in ‚Spider-Man: A New Universe‘ gesprochen, also ein Realfilm um diesen Charakter? Okay, der ist auch eher aus der dritten Reihe, aber immerhin kennen ihn die Leute aus dem Animationsfilm und da war er ziemlich cool.“ Das könnte man jetzt denken. Aber dann würde man nicht annähernd so morbig denken wie SONY. Denn Glover soll den „Hypno-Hustler“ spielen… So, das ist mal ein Charakter, den selbst ich als langjähriger Spider-Man Comicleser gar nicht kenne. Bravo. Da hat man sicherlich nach suchen müssen. Ich bin sicher, der wird mindestens so gut laufen wie ‚El Muerto‘, ‚Kraven The Hunter‘ oder ‚Madame Web‘ (und nein, ich habe mir keinen davon ausgedacht). Mein Vorschlag, SONY: macht einen Film um den Schurken „The Wall“. Der ist auch völlig unbekannt (und wahnwitzig albern) und damit lockt ihr zumindest verwirrte Pink Floyd Fans ins Kino.