Newslichter Ausgabe 225: kein fröhlicher Todestag, Gladiator 2 und ein Langzeitprojekt

Willkommen bei Ausgabe 225 des Newslichters. Hey, erinnert Ihr Euch noch an diesen Spinner, der vor einigen Wochen an dieser Stelle behauptet hat, das Jahr 2023 sei „fake“. Stellt sich raus, das war ein anderer Newslichter aus einer parallelen Dimension, von wegen Multiversum und so. Die ist fast genau wie unsere Welt, bloß gibt es kein 2023, der Himmel ist Magenta-farben (die Farbe der Telekom ist dafür Himmelblau, das aus unerklärlichen Gründen auch da so heißt) und „vorwärts“ bedeutet „rückwärts“. Wir sind derzeit noch dabei übereinzukommen, wer von uns beiden der Böse ist. Das war jetzt weniger eine Einleitung und mehr ein Retcon. Legen wir stattdessen mal mit den News los.

Vermutlich kein weiterer ‚Happy Death Day‘

Christopher Landons Zeitschleifen-Slasher ‚Happy Death Day‘, getragen nicht zuletzt von einer hervorragenden Hauptdarstellerin mit Jessica Rothe, war ein ordentlicher Überraschungserfolg. Machte bei einem Budget von runde 9 Millionen gut 125 Millionen Dollar Gewinn. Da war bei Blumhouse ohnehin klar, dass eine Fortsetzung hermusste und Geldgeber Universal stimmte zu. ‚Happy Death Day 2U‘ machte nun den mutigen Schritt das Genre zu wechseln, die Horrorelemente weitgehend zurückzulassen und ganz zur SciFi Komödie zu werden. Ein Schritt der, für die meisten Leute, die den Film kennen, erstaunlich gut funktionierte, aber einer der sich schlecht vermarkten ließ. Und so kamen nur noch gut 60 Millionen bei gleichem Budget heraus. Sicher kein Flop, aber Landon geht in einem Interview mit der Seite Slashfilm davon aus, dass man ihn und sein Projekt bei Universal schlicht vergessen hat. Eine Weile war wohl noch ein kleinerer Streaming-Film im Gespräch, jetzt gibt es keine Gespräche mehr. Das ist schade, weil ich beide Filme gerne mochte, es ist aber irgendwo bezeichnend für den prekären Zustand „kleinerer“ Filme. Da versechsfacht ein Film sein Budget und das ist nicht genug? War die Zielmarke erneut die 100 Millionen und alles drunter wird zum Flop verklärt? Ich zumindest empfinde das, als eine beachtliche Summe Geld. Diese Blockbusterfixierung kann einfach nicht gesund sein. Landon kann es vermutlich wurscht sein, der hat genug Eisen im Feuer, aber für Rothe tut es mir echt leid.

‚Gladiator 2‘

Wer glaubt, dass Ridley Scott mit Mitte 80, es  in irgendeiner Weise langsamer angehen wollte, irrt sich sehr offensichtlich. Nach dem diesjährigen ‚Napoleon‘ wird er nun offenbar eine Fortsetzung zu seinem ‚Gladiator‘ aus dem Jahr 2000 angehen. Gerüchte über eine mögliche Fortsetzung gibt es schon lange. Seit 2001, um genau zu sein, wo ein Sequel angedacht war, 15 Jahre nach dem ersten Film, in dem die prätorianische Garde Rom regiert. Am bekanntesten ist wohl das Nick Cave Drehbuch aus Mitte der 2000er, in dem Russel Crowes Maximus von den römischen Göttern nach seinem Tod zu einer Art ewigem Krieger gemacht wurde, der an jedem größeren Konflikt, zuletzt der US Invasion im Irak beteiligt wäre. 2006 verkaufte Dreamworks, unter anderem, die Rechte an ‚Gladiator‘ an Paramount. Hier sollte es gut 10 Jahre dauern, bis wieder etwas von einer Fortsetzung zu hören war. Diese sollte sich nun auf den 20 Jahre älteren Lucius, den kleinen Sohn Lucillas aus dem ersten Teil konzentrieren. Letztes Jahr brachte sich Chris Hemsworth hier selbst ins Gespräch, nun  aber sieht es so aus, als wäre mit (dem mir unbekannten) Paul Mescal ein Lucius gefunden. Dass irgendwer außer Scott Regie führen würde, war wohl nie ernstlich angedacht. Letztendlich ist es ein guter Zeitpunkt. „Legacy Sequels“ sind derzeit schließich voll im Trend.

Nochmal Mescal

Wo wir gerade über Paul Mescal sprechen. Der Mann hat neben ‚Gladiator 2‘ gerade auch einen, für die Schauspielerei ungewöhnlich stabilen, Job bekommen. Richard Linklater will seinem ‚Boyhood‘ Langzeitprojekt ein weiteres folgen lassen. In ‚Merrily We Roll Along‘ will Linklater die Karriere eines fiktiven Broadway Komponisten, der nach Hollywood geht, um Filme zu produzieren über 20 Jahre Echtzeit verfolgen. Ich nehme mal an, Jobsicherheit für 20 Jahre gibt es bei Schauspielern nicht alle Tage. Tatsächlich dreht Linklater schon seit 2019 Szenen, der Film soll frühestens 2040 in die Kinos kommen. Wenn es die dann noch gibt. Linklater wäre dann 82 Jahre alt, Mescal 46. Mescal ersetzt Blake Jenner, den Linklater, nach Vorwürfen häuslicher Gewalt, 2019 aus dem Projekt entlassen hat.

Er ist der Böse, erschieß ihn! Nein, nein, ER ist der Böse, erschieß ihn!!! Oder wisst Ihr was, wir erschießen halt gar keinen. Wir machen den Newlichter jetzt zusammen, Multiversen sind ja eh gerade voll im Trend. Bis nächste Woche! (und keine Sorge, der Newslichter bekommt keine Kontinuität und wir keine Crossover mit anderen Veröffentlichungen erleben)

3 Gedanken zu “Newslichter Ausgabe 225: kein fröhlicher Todestag, Gladiator 2 und ein Langzeitprojekt

  1. Gladiator 2 ist wieder so eine Fortsetzung, die die Welt nicht braucht. Wen interessiert denn Lucius? Zum Anderen ist Gladiator abgeschlossen. Ein weiterer Film hätte ausser dem Titel nichts mit dem Vorgänger zu tun.

    Gefällt 1 Person

    • Ja, es ist merkwürdig, dass gerade dieser Film so eine Lust auf Fortsetzungen bei den Studios brachte. Vor allem, weil er direkt mal „alles“ am Ende löst, insofern Rom dank Maximus direkt wieder zur Republik wurde…

      Aber Caves seltsame „ewiger Krieger“ Fortsetzung hätte mich schon interessiert.

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