Newslichter Ausgabe 234: Lance Reddick, mehr Remakes, Fortsetzungen und schicksalshafte Titel

Willkommen bei Ausgabe 234 des Newslichters. Heute gibt es eine Themenmischung, mit der ich nicht ganz zufrieden bin. Der tragisch frühe Tod von Lance Reddick verträgt sich nicht so gut mit einigen der anderen Themen. Aber ich wollte ihn auch nicht einfach auslassen. Ich möchte hier nur betonen, dass das in keiner Weise respektlos gemeint sein will! Legen wir los!

Zum Tode Lance Reddicks

Ich weiß nicht genau, wann mir Lance Reddick zum ersten Mal aufgefallen ist. Ich vermute es war als Cedric Daniels in ‚The Wire‘. Und war er einem erst einmal aufgefallen, dann fand man ihn überall wieder. In Serien und in Filmen. Dabei war er nie auf einen Typ festgelegt, konnte sowohl den autoritären Obrigkeitsdiener als auch einen komplett albernen Charaktere geben. Und es gelang ihm, jeden seiner Charaktere mit einer ganz eigenen Menschlichkeit auszustatten. Einer Menschlichkeit, die voll und ganz Reddick war. Zuletzt war er vermutlich den meisten als Concierge des Auftragskiller-Hotels Continental aus den ‚John Wick‘ Filmen bekannt. Eine kleine Rolle (außer im dritten Film), aber eine die in Erinnerung bleibt. Am meisten im Gedächtnis ist er mir aber vielleicht aus ‚The Guest‘. In Adam Wingards wunderbar eskalierendem Film gibt Dan Stevens eine Art Mischung aus Captain America und Michael Myers. Reddick gibt die dazugehörige Mischung aus Nick Fury und Dr. Loomis. So wie die Rolle geschrieben ist, könnte sie vermutlich jeder Darsteller ausfüllen, der eine halbwegs militärische Haltung hinbekommt. Reddick aber macht sich diesen Charakter komplett zu Eigen. Füllt ihn mit Eigenschaften, die so auf dem Papier sicherlich nicht vorhanden waren. Er wird sicherlich fehlen.
Reddick wurde am siebten Juni 1962 geboren. Er starb am 17. März 2023 in seinem Zuhause in Los Angeles. Er war 60 Jahre alt.

Die Wählscheibe des Schicksals

Ich sag es mal ganz ehrlich: ich finde den Originaltitel des fünften ‚Indiana Jones‘ Filme ‚The Dial of Destiny‘ nicht sonderlich gut. Eben weil Dial für mich Assoziationen zu 80er Jahre Telefonie weckt. Oder zu Dial up Internet in den späten 90ern. Ihr wisst schon KRIIIIIIIEEEEEEE dröng dröng dröng prsssssscht etc.. Da fand ich den deutschen Titel ‚Der Ruf des Schicksals‘ eben gerade wegen seiner freien Übersetzung deutlich gelungener. Aber das war Disney wohl etwas zu viel der künstlerischen Freiheit und so lautet der neue, offizielle Titel ‚Das Rad des Schicksals‘. Ob das nun irgendein Artefakt im Film sein wird, muss sich wohl noch zeigen, ist aber anzunehmen. Denn sprachlich runder (hehe) fand ich allemal den ersten deutschen Titel. Vielleicht ist dieses Dial aber auch diese Drehscheibe, die Lucas Adventures früher immer als Kopierschutz beilag. Würde ja immerhin passen. Ich verkaufe übrigens diese feinen Lederjacken…

‚Fall‘ Sequel

Nachdem der gelungene Höhenthriller ‚Fall‘ schon im Kino ein kleiner Überraschungserfolg geworden ist, hat er sich wohl im Stream noch einmal als erfolgreicher erwiesen. Dazu kommt noch, dass es eine der idealeren Covid-Produktionen war, mit zumeist nur zwei Schauspielerinnen gleichzeitig im Bild. Die britischen Tea Shop Productions und Regisseur Scott Mann denken nun jedenfalls sehr laut über ein Sequel nach. Ich schlage eine Trilogie vor. ‚Fall‘, ‚Oh shiiiii-‚ und ‚Splat‘. Ernsthaft, ich sehe nicht, wie man den Stunt hier noch einmal wiederholen kann. Andere Leute, die auf etwas anderes klettern? Naja. Vielleicht muss man auch bei einem Erfolg mal einsehen, dass man den Blitz kein zweites Mal abbekommt. Hmmmm, Blitzschlag…

‚Gesichter des Todes‘ Remake

Letzte Woche wunderte ich mich über das ‚Der Rausch‘ Remake, aber die Verwunderung darüber kann nicht im Geringsten mit der über ein ‚Gesichter des Todes‘ Remake mithalten. Wer in den 80ern oder 90ern Schüler war, wird den Namen vermutlich manchmal auf dem Schulhof gehört haben. Wenn dieser eine Mitschüler, Ihr wisst wen ich meine, von diesem Film erzählt hat, der „voll krass“ ist und dabei „total echt“, wo man „echt Menschen sterben sieht“. Das nämlich war der Einmaligkeitsanspruch des Films: echte, ungestellte Tötungsszenen zu zeigen. In einem wirren Sammelsurium aus Schlachthausszenen, Kriegsaufnahmen, Hinrichtungen und Morden, präsentiert vom angeblichen Pathlogen Dr. Gröss. Bis 1990 brachte er es auf drei Nachfolger (der Film, nicht Herr Dr. Gröss). Ein guter Teil der Szenen war natürlich gestellt, wie auch der Film selbst im Abspann leise zugibt. Dennoch war er auf seine Art perfekt positioniert um eine rebellische Pubertät anzusprechen. Ein unsäglicher Tabubruch, mit dem man wohl sämtliche Erwachsene gegen sich aufbringen konnte und dabei nicht mal vom Sofa aufstehen musste. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass der Film in Deutschland indiziert war. Bis letztes Jahr sogar. Ich selbst habe ihn nie gesehen und, ehrlich gesagt, nie auch nur gesteigertes Interesse daran gehabt. Nun also soll es ein Remake geben. Wie das aussehen wird, weiß ich nicht. Es wird wohl kaum wieder eine pure Aneinanderreihung mehr oder weniger echter, blutiger Sterbeszenen sein. Denn das braucht heute tatsächlich keiner mehr, wenn man das im Internet auf einschlägigen Portalen jederzeit anschauen kann. Und ob der Name selbst nun noch genug Zugkraft besitzt, um einen anders gelagerten Film zu tragen, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Bezweifle es aber recht stark.

PS: offenbar soll es um zwei junge Leute gehen, die auf immer mehr schockierendes, offenbar echtes Filmmaterial stoßen. Ein bisschen wie ‚Sinister‘ vor ein paar Jahren. Na denn…

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4 Gedanken zu “Newslichter Ausgabe 234: Lance Reddick, mehr Remakes, Fortsetzungen und schicksalshafte Titel

    • Ja, er war einer dieser Darsteller, die überall auftauchen und alles ein wenig besser machen!

      Ich muss zugeben, ich war auch schockiert, dass er 60 war. Hätte ihn glatt zehn Jahre jünger geschätzt. Nicht, dass 60 nicht immer noch viel zu jung wäre!

      Gefällt 1 Person

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