Es ist mal wieder Zeit für ein paar Trailer. Wie wir jetzt wissen, sind die mehr Werbung als Kunst und falls Ihr irgendwo Szenen seht, die im fertigen Film nicht auftauchen, verklagt bitte die Studios, nicht mich (für Uneingeweihte, das ist eine Anspielung auf die ‚Yesterday‘-Klage, weil Ana de Armas zwar im Trailer, aber nicht im vollen Film auftaucht).
‚Renfield‘
Oh Leute, ich bin so froh, dass mit ‚Malignant‘, derzeit ‚M3gan‘ (den ich noch nicht gesehen habe) und demnächst nun ‚Renfield‘ alberner, „campy“ Horror offenbar ein ernsthaftes Comeback feiert. Das ist wunderbar, weil die Stellschrauben zwischen Schrecken und Lachen erstaunlich fein sind und Filme, die gut damit spielen können sind selten. Wenn ich etwas an dem Trailer zu meckern hätte, dann höchstens die etwas gequälte Enthüllung am Ende. Wir haben ale Nic Cages Renaissance in den letzten Jahren gesehen, da braucht es mMn. Keinen „könnt Ihr glauben, dass das Nic Cage ist?“-Moment mehr. Aber das ist Mosern auf hohem Niveau.
‚Barbie‘
Jep, ich habe laut gelacht, über einen Teaser für einen ‚Barbie‘-Film. Hätte ich jetzt auch so nicht erwartet. Und nicht nur über die bizarre Kombination aus „Barbie by Mattel“ und „written by Greta Gerwig & Noah Baumbach, directed by Greta Gerwig“. Das sieht danach aus, als hätte Gerwig hier kreativ sehr freie Hand bekommen, was vermutlich der beste Weg ist einen interessanten ‚Barbie‘-Film zu bekommen. Ob das auch einen finanziell erfolgreichen ‚Barbie‘ Film bedeutet, wird die Zukunft zeigen müssen. Aber zumindest wird wohl niemand Gerwig als „sellout“ bezeichnen können. Und Margot Robbie ist eh einer der wenigen echten, jungen Filmstars, die wir noch haben (Ryan Gosling alias Ken auch).
‚Oppenheimer‘
Das… ist ein eleganter Trailer. Aber auch ein bisschen nichtssagend. Erstaunlich, dass nicht einmal Oppenheimers berühmtes „Now I am become Death“-Zitat im Erzähltext verwendet wird. Das hat für mich hier den Charme dieser jährlichen, britischen Biografiefilme über irgendeine historische Person, die immer ein bisschen beliebig und quasi wie eine Film-gewordene Oscar-Nominierung für ihren Hauptdarsteller wirken. Ich bin mir sicher, Nolan wird hier mehr daraus machen wollen. Vor allem wird er sicherlich wieder mit dem Soundmix herumspielen, sodass man etwa die Hälfte des Dialogs versteht. Vielleicht eröffnet der Film mit einer Atomexplosion und dann zieht sich ein Tinnitus-Quietschen durch den Rest des Films…
‚Beau is afraid‘
Das ist ein Trailer, der ziemlich deutlich sagt, „wir haben Ari Aster machen lassen, was er wollte“. Das Grundthema seiner anderen Filme, die zerrüttete Familie, taucht auch hier erkennbar wieder auf, der Rest scheint aber deutlich mehr Surrealismus als Horror. Prima! Mit Joaquin Phoenix hat man hier den perfekten Darsteller für diese Art von Film. Und Goodbye Stranger ist ein toller Song. Das ist ein Trailer, der genau das tut, was ein Trailer tun sollte: mich auf den Film gespannt machen, ohne mir allzu viel zu verraten, worum es geht. Und nach ‚Hereditary‘ und ‚Midsommar‘ bin ich absolut bereit Aster zu vertrauen.