Freitag! Und sowohl die Woche, als auch das Filmrätsel begeben sich auf die Zielgerade:
Was kann ein verstockter Könner tun, wenn er auf ein jungenhaftes Genie trifft? Ihn bewundern? Von ihm lernen? Oder, im Erfolg des Neuen, Gottes Strafe für die eigenen Sünden zu erkennen glauben und neidisch einen tödlichen Plan ersinnen? Er entscheidet sich für Letzteres und das führt dazu, dass das Genie zuletzt lacht, zu unerträglicher Schuld und dazu, dass wir die Geschichte überhaupt hören.
Drei akademische Karrieren enden jäh. Die Wissenschaftler eröffnen eine Firma, deren eher esoterische Dienstleistungen, nach anfänglichem Desinteresse, mehr und mehr Kunden finden. Bald reichen die Einnahmen für eine Sekretärin und einen vierten Mann. Ein Eingreifen der Umweltbehörde könnte alles verderben, doch die entstehende Krise führt zum Erfolg.
Vier Uhr am Samstagnachmittag kann entsetzlich weit entfernt scheinen. Insbesondere, wenn man die Zeit bis dahin mit vier anderen Menschen verbringen muss, die man weder kennt noch mag und gleichzeitig darüber nachdenken muss, wer man eigentlich ist. Da kann ein Gespräch mit den Fremden doch verlockend erscheinen. Vielleicht auch ein Joint oder zwei. Und dann stellt man fest, durchaus Facetten der anderen in sich zu tragen, es entstehen Freundschaften oder sogar romantische Beziehungen. Bestehen sie am Montag noch? Wer weiß, jetzt zählt erst einmal heute!
Jetzt, wo hier gerade ein 80er Quiz läuft und ich viel zu viel über Horrorfilme schreibe, ist vermutlich der perfekte Moment, um dieses Kleinod zu verlinken. Drei absolute Größen des Genres werden interviewt von Mick Garris, der einige Jahre später selbst für einige Stephen King Umsetzungen verantwortlich zeichnen sollte. Ein durchaus intelligentes Gespräch über die Unsterblichkeit des Horror Genres, Gewaltdarstellungen und Altersfreigaben, praktische Spezialeffekte und den Horror sie drehen zu müssen. Und so schmerzhaft 80er, dass es brummt (das Aroma kalten Rauchs ist fast spürbar).
Zwei der Regisseure waren zu diesem Zeitpunkt mit dem Dreh ihrer „besten Filme“ (das ist offensichtlich Geschmacksache) John Carpenter mit ‚Das Ding aus einer anderen Welt‘ und Cronenberg mit ‚Videodrome‘ (ein Film, der seine volle Wirkung wohl am besten entfaltet, wenn man ihn spät nachts zufällig auf irgendeinem Privatsender sieht). John Landis dagegen arbeitete an einem Film, der ihn aus weit tragischeren Gründen in die Schlagzeilen bringen sollte. Beim Dreh seines Teils des Anthologie-Films ‚Unheimliche Schattenlichter‘ kamen, bei einem Unfall drei Menschen ums Leben, sechs weitere wurden verletzt (Landis weigert sich bis heute dafür Verantwortung zu übernehmen).
Cronenbergs Darstellung der kanadischen Zensur ist reichlich erschreckend und ich frage mich, ob das bis heute so unnachgiebig behandelt wird.
Carpenter-Griesgram-Level: gering bis mittel (zum Ende hin steigend)
Unabhängig. Eigenständig. Cinephil. - “Film is a disease. When it infects your bloodstream, it takes over as the number one hormone; the antidote to film is more film.”