‚The Punisher‘ (1989) – Marvels frühe Filmversuche

Kommt mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1988! Superheldenfilme sind hier alles andere als Mainstream. Wirklich erfolgreich war eigentlich nur DCs ‚Superman‘ von 1978, der bei Warner erschien. Und die Serie hat sich in den letzten 10 Jahren totgelaufen. Der vierte Film erschien im letzten Jahr gar bei Menahem Golan und Yoram Globus‘ Billigfilmschmiede Cannon Films. Doch zumindest hat DC gerade ein neues, heißes Eisen im Feuer. Nächstes Jahr soll ‚Batman‘ ins Kino kommen, gedreht von einem aufregenden neuen Regisseur namens Tim Burton! Man darf gespannt sein! Wie bitte? Marvel? Was für Filme Marvel in petto hat? Öh, da muss ich nachgucken. Tja, im Fernsehen waren sie vor ein paar Jahren ganz erfolgreich, mit einem grün angemalten Lou Ferrigno als ‚Hulk‘. Aber im Kino?

Na gut, George ‚Star Wars‘ Lucas hat 1986 ‚Howard The Duck‘ gedreht. Der Film hat ca. 5 Leuten mit erstaunlicher Vorliebe für Entenbrüste gefallen, für alle anderen ist er zur Pointe geworden. Die Rechte an ‚Spider-Man‘ und ‚Captain America‘ sind ohne Umwege über ein größeres Studio direkt bei Cannon Films gelandet. Und ob die überhaupt rauskommen ist mehr als fraglich, denn Cannon hat sich letztes Jahr (1987) mit dem Spielzeugfilm ‚Masters of the Universe‘ und dem Sylvester Stallone Armdrück-Epos ‚Over the Top‘ zwei verdammt teure Flopps eingefahren und es ist fraglich, ob sie das überstehen. Oh halt, hier sehe ich etwas, das funktionieren könnte. Wenn etwas hier in den 80ern läuft, dann ist es laute Action voller Muskelmännern mit fetten Knarren. Und Marvels ‚The Punisher‘ könnte genau das liefern. Und die Rechte dafür liegen bei Roger Cormans ‚New World Pictures‘, also wird er definitiv laut. Sicher, billig aber vor allem laut. Mark Goldblatt dreht den derzeit mit Dolph Lundgren in der Hauptrolle in Sydney Australien (weil’s da billig (und vermutlich laut) ist). Reisen wir also zurück in unsere Zeit und schauen mal, was der kann.

Kurzer Einwurf, weil’s vermutlich auch heute noch kein Allgemeinwissen ist: im Comic ist der Punisher der ehemalige Polizist Frank Castle. Der musste mit ansehen, wie seine Frau und seine Kinder bei einem Picknick im Park zwischen eine Bandenschießerei gerieten und ermordet wurden. Er schwor nicht einfach nur den Banden Rache, sondern wollte alle „Schuldigen“ überall bestrafen. Mit einem großen Totenschädelsymbol auf der Brust und einem noch größeren Waffenarsenal macht er nun Jagd auf Verbrecher aller Art. Aufgrund seiner mörderischen Methoden gerät er dabei immer wieder mit Superhelden in Konflikt. Kurz, der Punisher ist Batman, wenn Batman statt Millionen auf dem Konto, eine NRA-Mitgliedskarte unter dem (natürlich stahlharten und überaus männlichen) Kopfkissen hätte. Jetzt aber zum Film.

125 Morde hat der mysteriöse Punisher in den letzten 5 Jahren begangen. Die meisten davon an Mitgliedern der italienischen Mafia von Atlanta. Die Polizei hat keine Spur, doch Detective Jake Berkowitz (Louis Gosset jr.) ist überzeugt, dass sein ehemaliger Partner Frank Castle (Dolph Lundgren) dahintersteckt. Dessen Familie ist durch eine Autobombe der Mafia ums Leben gekommen und auch Castle selbst gilt offiziell als tot. Währenddessen versucht Boss Gianni Franco (Jeroen Krabbe) die durch den Punisher geschwächten Mafiafamilien zu einen. Doch auch die Yakuza bemerkt die Schwäche der Mafia. In einem brutalen Schachzug versucht sie, unter Leitung von Lady Tanaka (Kim Miyori), die übrigen Mafiabosse zu neutralisieren. Indem sie ihre Kinder entführen. Der Punisher sieht sich nun dem Dilemma ausgeliefert, dass sein Wunsch die Schuldigen zu bestrafen, Unschuldige in Gefahr gebracht hat. Aber dieses Dilemma wird er lösen. Mit Handfeuerwaffen, Maschinengewehren, etwas Sprengstoff, Dolchen und der einen- oder anderen Garotte.

Lasst uns eines direkt klar machen: der Film ist nicht mehr und nicht weniger als, in meinen Augen, grundsolider Trash. Mark Goldblatt ist kein großer Regisseur. Am Aufbau seiner Figuren hat er bestenfalls mäßiges Interesse. Seine Qualitäten kommen aber zum Vorschein, wenn es knallt. Und zum Glück knallt es in dem Film sehr häufig. Und wenn er kein großer Regisseur sein mag, so ist er auf jeden Fall ein brillanter Cutter (‚Phantom Kommando‘, ‚Terminator‘ (1+2), oder ‚The Rock‘ etwa gehen auf seine Kappe). Daher läuft auch ‚The Punisher‘ mit einer solchen Verve ab, dass der Film gar keine Chance hat langweilig zu werden. Castles Hintergrundgeschichte etwa, bekommen wir in zwei Flashbacks, zusammen weniger als eine Minute präsentiert. Dann mäht er schon wieder reihenweise Mafiosi und Yakuza in derart übertriebenen Szenen um, dass man es nicht ernst nehmen kann und als pure Exploitation, als völligen Over The Top (aber ohne Armdrücken) Film begreifen muss. Und als solcher ist er toll. Auch wenn man das (vergleichsweise) geringe Budget von 9 Millionen Dollar durchaus gelegentlich bemerkt (das „Edelrestaurant“ der Mafia sieht ein wenig wie Muttis ausgebauter Keller aus).

Wie ist er als Comicverfilmung? Ich kenne den Punisher zu wenig um das wirklich zu sagen. Aber viel ist von der Figur schon dadurch nicht übrig, dass der Film auf das Totenschädelsymbol verzichtet. Nur am Knauf von Castles Dolchen taucht es noch auf. Für mich funktioniert der Punisher allgemein eigentlich nur als überzogene Exploitation (daher ist Lexi Alexanders vollkommen irrwitzig brutaler ‚Punisher : Warzone‘ auch der beste Film der Figur), denn wenn man diese Figur zu ernst nimmt, wird sie schnell ein wenig… unangenehm. Es ist allerdings interessant zu sehen, wie Goldblatt versucht, seinen Film an das Medium Comic anzunähern. Er schafft eine gewisse „Panel-haftigkeit“, indem er etwa die im Film reichlich vorkommenden Wurfgeschosse, von Dolchen bis Shuriken, immer wieder in Großaufnahme zeigt, bevor sie ihr Ziel finden. Eine typische Comic-Erzählweise. Man darf nicht vergessen, dass er ohne jedes Vorbild für einen solchen Comichelden drehte.

Ich überrasche wohl niemanden, wenn ich eröffne, dass Dolph Lundgren kein guter Schauspieler ist. Allerdings funktioniert er gut als schweigsames Monster, das dreckverschmiert aus der Kanalisation auftaucht. Ein mörderischer, bleicher Riese mit blutunterlaufenen Augen und verfilzten Lederklamotten. In der Mitte des Films scheint dann aber plötzlich die Entscheidung gefallen zu sein, er bräuchte Arnold‘sche Oneliner. Und für die fehlt Lundgren einerseits das Charisma und zur Figur passt es andererseits auch nicht. Das merkt der Film auch und sie verschwinden schnell wieder. Echtes Charisma und ein wenig Humor bringt Louis Gosset jr. In den Film ein. Und Jeroen Krabbe ist vermutlich der begabteste Darsteller, als Gangster zwischen Sorge um seinen Sohn und Machtwillen.

‚The Punisher‘ ist also kein ganz großer Comicfilm, aber ein toller 80er Actionreißer. Also der erste große Erfolg an der Kinokasse für Marvel? Nein. Denn New World Pictures geriet 1989 in eine Krise. Sie verkauften die amerikanischen Rechte des Films daher an Live Entertainment (heute Lionsgate). New Line brachte den Film in anderen Territorien ins Kino, etwa in Deutschland, wo er sofort auf dem Index landete. In den USA kam er hingegen nie ins Kino, weil Lundgren mit ‚Masters oft he Universe‘ und ‚Red Scorpion‘ unter Beweis gestellt hatte, dass er als „Leading Man“ nicht funktioniert. Live Entertainment brachte ihn erst 1991 auf Video heraus, wo er in der negativen Reaktion auf den ‚Captain America‘ Film (nicht von Cannon) unterging. Und Cannon gingen Pleite, bevor sie ‚Spider-Man‘ fertigstellen konnten. Ein Glück? Das müsst Ihr selbst entscheiden! Jedenfalls sollte es noch gut 10 Jahre dauern, bis Marvel auch an der Kinokasse Erfolge einfahren durfte.

Was bleibt ist ein spaßiger, dreckiger, billiger 80er-Knaller, der keine Comicverbindung braucht.

‚Phantom Kommando‘ (1985) – destillierte 80er Action

Wir alle haben ein Bild im Kopf, wenn wir an 80er Jahre Action aus Hollywood denken. Der muskelbepackte Überpatriot, der sein gigantisches Maschinengewehr in Horden und Horden von „unamerikanischen“ Feinden entlädt, ohne sich jemals um so mondäne Ideen wie „Nachladen“ oder „Deckung“ scheren zu müssen. Die wilde Actionszene endet dann mit mindestens einer, besser aber einer Reihe gigantischer Explosionen, die jeweils mindestens zwei Stuntleute durch die Luft fliegen lassen. Welcher Film trifft das Herz dieser Art von Action am besten? Viele werden sagen ‚Rambo 2‘ und die haben sicher nicht ganz unrecht. Ich meine, am besten trifft es ‚Phantom Kommando‘, denn der weiß exakt wie ernst er sich nehmen muss.

John Matrix (Arnold Schwarzenegger) ist ehemaliger Offizier einer US Spezialeinheit. Nun ist er im (Früh)Ruhestand, wo er mit seiner Tochter Jenny (Alyssa Milano) Angeln geht, Eis isst und Rehe füttert, was man eben so macht. Doch dann werden seine Männer nach und nach von einer unbekannten Gruppe ermordet. Bald tauchen sie auch bei Matrix auf. Es stellt sich heraus, dass sie unter Bennet (Vernon Wells) agieren, einem Mann, den Matrix wegen übertriebener Gewalt gefeuert hatte. Im Moment stehen sie im Sold von Arius (Dan Hedaya), dem ehemaligen Presidente des südamerikanischen Staates Val Verde. Der wurde mit Hilfe von Matrix‘ Einheit gestürzt. Nun haben Arius und Bennet Jenny in ihrer Gewalt und zwingen Matrix den amtierenden Staatschef von Val Verde zu ermorden, um Arius die Rückkehr zu erlauben. Zum Glück braucht Matrix nur etwa 5 Minuten, um seinen Aufpassern zu entwischen und macht dann Jagd auf Bennet und seine Männer, um Jenny zu befreien. Hilfe bekommt er dabei von Stewardess Cindy (Rae Dawn Chong).

Als dieser Film ins Kino kam, war Arnold bislang für zwei Rollen bekannt: Conan und den (bösen) Terminator. Dieses ist der Film, wo er einen großen Teil seiner Actionfilm Persona des hyperkompetenten Armeespezialisten entwickelt, die er bis etwa 2000 nutzt. Ich traue Arnold Schwarzenegger zu, dass ihm bewusst ist, dass er kein großer Darsteller ist. Dennoch hat er zwei große Pfunde, mit denen er wuchern kann. Da ist zum einen sein natürliches Charisma, er ist einfach jemand, den man gern auf der Leinwand/im Fernsehen sieht. Zum anderen ist er sehr gut darin, Aspekte von Figuren beizubehalten, die für ihn gut funktionieren. Hier riecht er den Gegner, bevor andere wissen, dass er überhaupt da ist, wie Conan. Und er ist unzerstörbar wie der Terminator. Was er hier neu für sich entdeckt ist vor allem der Humor. Und das ist etwas, was er den Norrises, Bronsons, Lundgrens und Stallones voraushatte: das Bewusstsein, dass man einen solchen Film nicht ganz ernst nehmen muss, vielleicht sogar nicht ganz ernst nehmen sollte. Das der Oneliner danach, egal wie doof, mindestens so wichtig ist, wie der brutale Kill vorher.

Das soll nicht bedeuten, dass Regisseur Mark L. Lester hier auf die übliche hypermaskuline Inszenierung verzichtet, im Gegenteil. Das Erste was wir von Col. a.D. John Matrix (was ein Name!) zu sehen bekommen, ist sein schweißglänzender Bizeps. Aber es ist eben auch der Film in dem Arnie aus „I’ll be back!“ einem Satz, der in ‚Terminator‘ vor der finstersten Szene (dem Massaker in der Polizeistation) fällt, eine liebenswerte Catchphrase und einen Running Gag macht. Wenn Matrix jemanden vom Telefonieren abhalten will, zieht er ihn nicht etwa aus der Telefonzelle, nein, er reißt die Zelle aus ihrer Verankerung UND DANN WIRFT ER DAMIT! Bevor er an einer Luftballonkette durch die Shoppingmall schwingt wie ein konsumorientierter Tarzan. Das ist glorreich, wunderbar albern und annähernd unvergesslich.

Darüber sollte aber auch nicht vergessen werden, dass Lester einen guten Teil der Action sehr zeittypisch und damit ein wenig statisch inszeniert. Oft genug sieht man den Standard „Matrix ballert in Richtung Kamera“ Schnitt „drei Fieslinge kippen um“. Aber irgendwie muss Arnie ja auf seinen Bodycount (den höchsten seiner Karriere) kommen, bei einem Budget, dass mit 10 Millionen, für einen Actionfilm dieser Größe, recht mager ausfällt. Und als Entschädigung folgen genug Momente wie der, in dem Arnie Gartenwerkzeuge zum Zwecke des Mordens missbraucht.

Die Handlung* ist nicht wahnsinnig erwähnenswert, aber sie überrascht doch immer mal wieder. So erreicht niemand im Film jemals lebend (nur „dähd teierd“) das fiktive Land Val Verde. Und Rae Dawn Chongs Cindy ist nicht etwa nur ein Love Interest, den Matrix dann noch zusätzlich zu Jenny retten muss, im Gegenteil. Cindy rettet Matrix den Hintern in einer der lustigsten Szenen des Films („I read the manual!“) und ist ihm auch später noch eine ganz wesentliche Hilfe. Wenn man aber anfängt das Drehbuch auf Fragen wie „warum kann ein, mit Hilfe der USA gestürzter, Diktator sich auf eine Insel vor der US Küste zurückziehen, nicht nur mit einem Gutteil seiner Armee, sondern dort auch noch neue Söldner anheuern?“ abzuklopfen, tut man weder dem Film, noch sich selbst einen großen Gefallen.

Bei den Fieslingen ist natürlich allen voran Vernon Wells als Bennet zu erwähnen. Der hat erst einmal das Problem, dass ein Name wie „Bennet“ nun eher keine Furcht in den Herzen seiner Gegner sät. Dem wirkt er entgegen, indem er zu seiner Lederweste Kettenhemd trägt, auch in den 80ern ein mutiges Fashion-Statement. Vielleicht sollte er wirklich mal Dampf ablassen. David Patrick Kelly gibt den wieselig-widerlichen Sully, der den fiesesten Abgang des Films bekommt („Ei ledd him go.“) und ein stets bedrohlicher Bill Duke mit Cooke den wahrscheinlich kompetentesten der Bösewichter, der Arnie dennoch nichts entgegenzusetzen hat. Am Ende isst Matrix eben auch Green Berets zum Frühstück…

Ist ‚Phantom Kommando‘ also der beste Actionfilm der 80er? Nein, das ist natürlich ‚Stirb Langsam‘. Der ist aber schon ein Übergangsfilm, der explizit weg möchte vom unzerstörbaren 80er Jahre Helden. McClane ist sehr verwundbar, während Matrix überfahren, angeschossen, in die Luft gejagt (2 mal) und von Dutzenden Mallcops vermöbelt wird. Oh und in zwei schwere Autounfälle ist er auch noch verwickelt, ohne dass es ihn irgendwie aufhalten würde. Was ‚Stirb Langsam‘ allerdings von ‚Phantom Kommando‘ übernimmt, ist der Humor, wenn er dort auch zum Galgenhumor wird. Aber wenn wir den unzerstörbaren 80er Actionhelden wollen, dann würde ich John Matrix zumindest als seinen unterhaltsamsten Vertreter bezeichnen.

 

 

*Fun Fact: Drehbuchautor Steven de Souza zeichnet auch für das Drehbuch zu ‚Stirb Langsam‘ verantwortlich. Ein Buch, das er als Sequel zu ‚Phantom Kommando‘ geplant hatte, wurde später zu ‚Stirb Langsam 2‘. Daher kommt General Esperanza dort aus Val Verde. Folglich spielen ‚Stirb Langsam‘ und ‚Phantom Kommando‘ im selben Universum.

Gestern Gesehen: ‚Under The Shadow‘ (2016)

Das ist mal ein Debut: der Erstlingsfilm des Exil-Iraners Babak Anvari war als britischer Kandidat für den Fremdsprachen-Oscar angedacht. Denn trotz komplexer Zusammensetzung des minimalen Budgets von Geldgebern aus Jordanien, Katar und eben Großbritannien gilt der Film als britische Produktion. Zur Nominierung ist es zwar nicht gekommen aber für einen ersten Film (und dann noch einen Low Budget Horrorfilm) eine sehr erstaunliche Leistung. Stellt sich die Frage, ob der Film wirklich so gut ist.

Mitte der 80er erreicht der Iran-Irak-Krieg eine neue Phase. Die irakische Seite nimmt gezielt iranische Städte, darunter auch die Hauptstadt Teheran, unter Raketenbeschuss. Vor diesem Hintergrund erfährt Shideh (Narges Rashidi), dass sie ihr lange unterbrochenes Medizinstudium nicht wieder aufnehmen kann, da sie zur Zeit der Revolution in „linke Umtriebe“ verwickelt war. Dann wird auch noch Shidehs Mann als Arzt zum Militärdienst eingezogen. Der möchte Shideh und die gemeinsame, kleine Tochter Dorsa (Avin Manshadi) eigentlich zu seinen Eltern aufs Land schicken. Doch in einem Versuch einen wenig Selbstbestimmung zu behalten besteht Shideh darauf in ihrem teheranischen  Apartmenthaus zu bleiben. Wenige Tage später schlägt eine irakische Blindgänger-Rakete durchs Dach. Für die abergläubischen Nachbarn steht schnell fest, dass die Waffe einen bösartigen Dschinn (im Sinne einer dämonischen Wesenheit, nix mit drei Wünschen) ins Haus gebracht hat. Shideh hält das für Unsinn, doch als Dorsa mit fremden Personen in der Wohnung zu sprechen beginnt, kommen Zweifel in ihr auf.

‚Under The Shadow‘ ist ein übernatürlicher Horrorfilm. Das ist glaube ich ganz wichtig in dieser Deutlichkeit zu sagen, denn Anvari gelingt es meisterhaft  den Bogen vom Drama hin zum Dschinnenspuk so elegant, so unauffällig zu gestalten, dass man eine ganze Weile braucht, bis man sich klarmacht, was eigentlich passiert. Denn der Film spart von Anfang an nicht mit Schrecken. Die sind allerdings noch alles andere als übernatürlich. Shideh wird, als Frau, als Mensch zweiter Klasse gesehen, dass sie auch noch, auf Seiten der Intelektuellen, in die Revolution verwickelt war, macht ihre Situation nicht besser. Nicht einmal ihr Mann kann dafür Verständnis aufbringen. Das Leben in einem Kriegsgebiet, die ständige Sorge um Ehemann, Tochter und das eigene Leben. Es sind persönliche, gesellschaftliche und politische Ängste die Shideh umtreiben. So steht sie von Anfang an im Schatten. Im Schatten der Ayatollahs, im Schatten ihre Mannes, im Schatten ihrer Mutter und nicht zuletzt im Schatten ihrer eigenen Depression. Mit dem Dschinn kommt dann noch ein weiteres kulturelles Bruchstück hinzu, ein mythologisches Wesen, dass ihr den letzten Rückzugsort streitig macht: ihre eigene Wohnung.

Filmisch unterstreicht Anvari diese Entwicklung äußerst geschickt. Die Außenwelt von Teheran wirkt von Anfang an bedrohlich und ist in unübersichtlichen Perspektiven gefilmt, wenn die Kamera sich nicht ohnehin auf Shideh fixiert und alles andere wie Fremdkörper wirken lässt. Die Wohnung hingegen ist ein, auch für den Zuschauer schnell nachzuvollziehender, Rückzugsort. Der Film stellt sicher, dass wir wissen, wo z.B. die Küche in Bezug aufs Kinderzimmer ist. Wie das Wohnzimmer aufgeteilt ist, in dem Shideh zu ihren illegalen Aerobic Videos turnt. In der zweiten Hälfte heben neue, verwirrende Kameraperspektiven diese sicher geglaubte Ordnung perfide wieder auf, der Rückzugsort wird bedrohlich, undurchschaubar.

Und Rationalistin Shideh hat größte Probleme mit der offenkundig übernatürlichen Bedrohung umzugehen. Als sie bei einer Freundin nach einem Buch über Dschinne fragt gibt die ihr zwar eines, sagt ihr jedoch direkt, dass es ein anthropologisches Werk sei und sie die gewünschten Antworten dort nicht finden wird (das ist sicherlich ebenfalls wieder symbolisch zu sehen, für die Hilflosigkeit mit der die intellektuelle Elite dem religiösen Furor der islamischen Revolution gegenüberstand). So kommt es in der zweiten Hälfte des Filmes beinahe zu einer Rollenumkehrung zwischen Mutter und Tochter, die ihren Höhepunkt in einer Szene erreicht, in der Shideh in einer hilflosen Geste Dorsas Kinderzimmer verwüstet, während die fassungslos im Türrahmen steht.

Narges Rashidi als Shideh liefert in diesem Film eine beachtliche Vorstellung ab. Sie gibt die komplexe Mixtur ihres Charakters aus viel zu lange heruntergeschlucktem Zorn, Versagensängsten, ganz „alltäglichen“ Todesängsten eines Kriegsgebietes und der ständigen, stillen Drohung des Aufgebens, des Triumphes der Depression aber auch einer stillen Würde und eines eisernen Willens mit großem Geschick wieder. Ihr wichtigster Widerpart hierbei ist Avin Manshadi als Tochter Dorsa, die ebenfalls eine, gerade für eine Kinderdarstellerin, sehr gute Leistung abliefert.

‚Under The Shadow‘ ist ein großartiger Film, der sich nahtlos in die Reihe hervorragender Horrorfilme der letzten Jahre einreiht. Am ehesten vergleichbar ist er sicherlich mit Jennifer Kents ‚Der Babadook‘, auch wenn hier die Metapher des Monsters deutlich komplexer ist, als das bei dem australischen Film der Fall war. Auch Elemente aus der rigiden Glaubensgemeinschaft von ‚The Witch‘ lassen sich hier wiederentdecken, wenn auch in einen anderen kulturellen Kontext gebracht.

Jeder Freund gepflegten Horrors sollte sich diesen Film auf gar keinen Fall entgehen lassen, ich würde ihn sogar Leuten empfehlen, die normalerweise wenig mit Horror am Hute haben. Anvaris Inszenierung ist derart geschickt und elegant, dass man glatt vergessen könnte, dass man gerade einen Horrorfilm sieht. Bis er einen daran erinnert, dass in den Händen eines Könners, ein Fetzen Baufolie gruseliger sein kann als jedes CGI-Monster.

Der Film scheint bisher nur auf einer – vollständig Extras-freien – UK-DVD erschienen zu sein. Die ist dafür immerhin preiswert (bei Amazon während ich dies schreibe unter 5€). Ob ihr Euch die bestellt oder auf eine vernünftige Veröffentlichung wartet, bitte lasst Euch ‚Under The Shadow‘ nicht entgehen!

Das ist auf Youtube: Carpenter Brut – „Turbo Killer“

Da hier ja doch einige 80er Jahre Freunde mitlesen, präsentiere ich Euch heute einen gehäuften Esslöffel 80er-Retro-Kitsch. Der Franzose Carpenter Brut ist vermutlich mein liebster Synthwave Retro-Synther und nicht nur des Namens wegen. Wer Synthwave nicht kennen sollte, es ist eine Art retrofuturistische Musik beeinflusst von 80er Jahre Synth-Soundtracks (Carpenter halt) in Verbindung mit modernen Bass und Kickdrum-Elementen des Electro House (Musikgenres, durchblickt die irgendwer noch wirklich?).

Wie auch immer, schnallt Euch an, es geht los:

‚Straßen in Flammen‘ (1984)

Wisst ihr was? Heute gibt es mal keinen Trailer zum Einstieg. Stattdessen ist hier die Eröffnungsszene von ‚Straßen in Flammen‘. Bitte unbedingt ansehen, ich erkläre gleich warum!

Jepp, das war so verdammt 80er, dass mein Körper spontan das Äquivalent zu einer minimalen Dosis Kokain autosynthetisiert hat! Aber der Grund, warum ihr die Szene schauen solltet, ist das ihr direkt an eurer Reaktion auf diese Jim Steinman-Nummer ablesen könnt, ob ‚Straßen in Flammen‘ etwas für euch ist. Der Song ist wahnsinnig kitschig und voll von pathosgeschwängertem Bombast, genau wie ‚Straßen in Flammen‘ selbst! Und genau das macht mir, zumindest in diesem Fall, jede Menge Spaß! Sollte bei euch aber nur Augenrollen ausgelöst worden sein, dann ist das hier vermutlich nicht der Film für euch.

Direkt nach der Gesangsnummer wird Sängerin Ellen Aim (Diane Lane) von den Motorradrockern der „Bombers“-Gang noch von der Bühne entführt. Warum? Nun, der Anführer der „Bombers“ heißt Raven Shaddock (ja, wirklich) und wird von Willem Dafoe gespielt, der für den Großteil des Films eine Latexlatzhose und sonst nix trägt (wie so eine Art dämonischer Peter Lustig), was genau soll der denn wohl sonst tun, als berühmte Frauen zu entführen? Schnell wird Ellens Ex-Freund informiert, der arschcoole Ex-Soldat Tom Cody. Der fordert von Ellens aktuellem Freund und Manager Billy Fish 10.000 Dollar, wenn er Ellen (die ihm das Herz gebrochen hat!!) befreien soll. Billy Fish ist ein gieriger, selbstsüchtiger Nerd und hat Ellen natürlich so gar nicht verdient. Problem an der Sache ist, dass Billy von Rick „Lord Helmchen“ Moranis verkörpert wird und damit automatisch sympathischer ist als der von Michael „was genau ist Schauspielerei?“ Paré dargestellte Cody. Wie auch immer, die beiden tun sich mit Ex-Soldatin McCoy („vor einem Jahr sind mir die Kriege ausgegangen“) zusammen, um Ellen zu befreien. Später kommt es natürlich unweigerlich zum Showdown zwischen Cody und Raven. Stichwort: Vorschlaghammer-Duell! Bevor der Film auf ein ‚Casablanca‘-eskes Ende zusteuert.

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Unsere Helden: Billy, Ellen, McCoy und Cody

Regisseur Walter Hill hatte soeben einen Megaerfolg mit ‚Nur 48 Stunden‘ hingelegt und hatte freie Wahl, was sein nächstes Projekt anging. Er wollte einen Film machen, den er selbst als Teenager perfekt gefunden hätte. Es mussten also Verfolgungsjagden mit coolen Autos rein, Oneliner, Motorräder, ein Kuss im Regen, Rock & Roll und Neon, jede Menge Neon. Walter Hill ist Jahrgang 1942, daher vermischen sich im Film, auf äußerst ansprechende Weise, stilistische und ästhetische Elemente der 50er Jahre (als Hill eben selbst Teenager war) und der damals aktuellen 80er. Autos, Mode und Dialoge sind weitgehend 50er, die Action absolut 80er. Die Musik kommt aus beiden Jahrzehnten zusammen. Es ergibt sich eine Welt, die ähnlich stilisiert wirkt, wie ‚Sin City‘ oder ‚Dick Tracy‘. Filmhistorisch ist der Film insofern bedeutsam, dass auf einem damals neuen, lichtempfindlicheren Material gedreht wurde, das zuließ, dass Straßenszenen nur von Neonschildern beleuchtet werden konnten. Der Film passt sich perfekt in die derzeit so beliebte 80er Retro Manie ein. Als er allerding damals in den 80ern rauskam ist er böse gefloppt. Die Wichtigkeit der Musikszenen brachte dem Film damals den Vorwurf ein auf der Welle des, in den USA gerade gegründeten, MTV mitschwimmen zu wollen.

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Raven Shaddock hat ’ne Tröte und er mag Dich nicht (ja, Dich)!

Neben den 50ern und 80ern ist, von der Geschichte her, ebenfalls ein Western Einschlag im Film erkennbar, wenn Cody als Fremder in seine ehemalige Heimatstadt kommt und sie vom Unrecht befreit. Tom Cody ist vermutlich die manifestierte Machtfantasie, ein Faustschlag von ihm klingt wie ein Kanonenschuss, wenn er auf etwas schießt explodiert es, immer!  Interessant ist der Charakter McCoy, letztendlich der typische versoffene, prügelfreudige Actionfilm-Sidekick aber, für die 80er sehr ungewöhnlich, mit einer Frau besetzt und von Amy Madigan mit derart zähneknirschendem Knurren gespielt, das Clint Eastwood stolz wäre. Ungewöhnlich für Walter Hill ist, dass die romantischen Verwicklungen der Charaktere ein zentrales Element der Handlung bilden. In ‚The Warriors‘, zum Beispiel, sollte auch ein romantischer Subplot vorkommen, doch kam Hill mit dem männlichen Darsteller nicht zurecht, der deshalb vor einem Zug landete (sein Charakter, der Schauspieler wurde „nur“ gefeuert). Die „romantischen“ Szenen gingen dann an den Hauptdarsteller, der allerdings keinerlei Chemie mit der weiblichen Darstellerin hatte. In dem Fall schien Hill das nicht wirklich zu scheren. Das funktioniert hier deutlich besser! Sicher, Ellen wird etwas zu früh befreit und der Film weiß nicht immer genau, was seine Charaktere danach eigentlich machen sollen, doch machen für mich all die kleinen Fehler und auch Dämlichkeiten den Film erst aus. Ich mag die Charaktere trotz allem genug, dass es mich interessiert, was aus ihnen wird. Und, versteht mich nicht falsch, ich mag den Film nicht auf irgendeine ironische Weise. Ich mag ihn einfach! Er funktioniert, obwohl alles sagt, dass er nicht funktionieren dürfte. Alles was er tut ist laut und oftmals naiv und Michael Paré ist vielleicht der schlechteste Schauspieler, der je für gut genug befunden wurde eine Hollywood Hauptrolle zu spielen. Aber in genau diese Rolle passt er einfach genau rein. Trotz allem tut es mir nicht leid für ihn, dass er heutzutage Uwe Bollshit drehen muss.

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Kuss im Regen? Check!

Der Film spricht nicht, wie viele andere Filme, den inneren 12jährigen an. Dieser Film wendet sich an den inneren 17jährigen. Dieses flaumbärtige Großmaul, das die Welt vollumfänglich verstanden hat, seinerseits aber von der ganzen Welt missverstanden wird. Würde doch nur ein Raven Shaddock auftauchen, dann könnte er ihn umbügeln und die Klassenschönheit würde endlich erkennen, wie verdammt cool er doch ist. Das mag in der Rückschau lustig erscheinen, doch ist jener innere 17jährige auch derjenige, der die Welt nicht so akzeptieren wollte, wie sie ist. Der wusste, dass sie besser sein konnte, nein, musste. Und auch dieses weit edlere Gefühl spricht der Film an. Und so bleibt mir, wenn Diane Lane am Ende des Films in der tatsächlich noch kitschigeren, noch bombastischeren zweiten Rocknummer röhrt „tonight is what it means to be young“, nur übrig zustimmend zu nicken.

 

Gestern Gesehen: Turbo Kid (2015)

Achtung, Achtung, Tatü, Tata: im folgenden Trailer verteilt sich künstlicher roter Lebenssaft in humoristischer Weise in der Landschaft. Wer das nicht sehen will, beziehungsweise einen Chef, Lehrer, Lebensgefährten, Kinder, Eltern, echte Freunde, imaginäre Freunde oder Schutzengel hat, die nicht wissen sollen, dass ihr sowas guckt sollte den Trailer nicht ansehen.

Wisst ihr was im Kino derzeit in ist? Superhelden? Offensichtlich! Remakes? Klar! Transformers? Reden wir nicht drüber! STAR WARS? *unverständliches, hysterisches Geschrei*! Jugendbuch-Trilogien-bei-denen-das-letzte-Buch-in-zwei-Filme-geteilt-werden-muss? Immer! Aber ein beständiger Trend, nicht nur im Kino, sondern auch bei Videospielen und Musik ist etwas, das ich gerne „HEY, ERINNERT IHR EUCH AN DIE 80ER?!?!?!“ nenne. Hollywood-Großprojekte, wie ‚Guardians of the Galaxy‘ nutzen 80er Hits, eine ellenlange Reihe von Indie-Horrors versucht sich an John Carpenters Synth-Sound (siehe z.B. ‚It Follows‘ auf Eurem drittliebsten Blog).

Wenn allerdings millionenschwere Filme, mehr als nur die Musik hernehmen und vollends „HEY, ERINNERT IHR EUCH AN DIE 80ER?!?!?!“ sein wollen, geht das meist schief. Die Adam Sandler Daddelautomaten Komödie ‚Pixels‘ zum Beispiel gilt nicht gerade als spaßig (aber hat natürlich, wie jedes Sandler-Projekt, auf quasi-magische Weise Gewinn generiert) aber ein wirklicher Flop scheint sich in den USA für ‚Jem and the Holograms‘ abzuzeichnen, der auf einer, mir nicht bekannten, 80er Fernsehserie beruht (und ganz am Rande von „HEY, ERINNERT IHR EUCH AN DIE 80ER?!?!?!“ zu stehen scheint; ‚Transformers‘ oder ‚GI Joe‘ sind für mich nicht „HEY, ERINNERT IHR EUCH AN DIE 80ER?!?!?!“, da sich deren Ästhetik zu sehr von den 80er Wurzeln entfernt hat). Kann eine kanadisch-neuseeländische Koproduktion mit deutlich geringerem Budget das also besser?

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„Bei der Macht von Copyright, ich darfs nicht sagen!“

Wir schreiben das Jahr 1997. Die Welt liegt in Trümmern. Der Jugendliche „The Kid“ (Munro Chambers) lebt allein in einem Bunker, sammelt verwertbaren Schrott und tauscht den in einer nahen Siedlung gegen Wasser und „Turbo Rider“ Comics. Eines Tages trifft er auf die seltsam manische Apple (Laurence Leboeuf), die er nicht mehr los wird. Nach anfänglichem Zögern freundet er sich mit ihr an, als sie prompt von Schergen des Wasteland-Bosses Zeus (Michael Ironside) entführt wird. Auf der Suche nach ihr lernt Kid, dass Turbo Rider keine Fiktion ist, da er dessen Leiche findet. Der nimmt er prompt die Ausrüstung ab, vor allem den Laser-verschießenden Turbo-Glove. Doch mit der Befreiung Apples ist es nicht getan, „Turbo Kid“ und der Profi-Armdrücker Frederic (Aaron Jeffery) wollen Zeus zur Strecke bringen. Doch zahlreiche Schergen auf BMX-Rädern stehen ihnen im Weg.

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This is my weapon! This is my Gnomestick!

„Mad Max auf’m BMX“, so umschreiben ungefähr vier Kritikerzitate auf der DVD Hülle den Film. Das ist ein wenig hochgegriffen. Der Film erreicht nicht die kinetische, frenetische Dauerenergie des irren Australiers. Aber er funktioniert trotzdem. Liebhaber von „HEY, ERINNERT IHR EUCH AN DIE 80ER?!?!?!“ kommen hier voll auf ihre Kosten. Szenenzitate, Musik, Anspielungen, alles da. Aber das Wichtigste: die Charaktere sind sympathisch. Der Zuschauer fühlt mit Kid und Apple und möchte sie erfolgreich sehen und selbst Zeus ist ein Bösewicht den man gern hasst (was nicht zuletzt daran liegt, dass Michael Ironside erkennbar mindestens ebenso viel Spaß hat, wie die jüngeren Darsteller). Die Handlung ist sicher nichts Besonderes aber der Film lebt nicht allein von „HEY, ERINNERT IHR EUCH AN DIE 80ER?!?!?!“, wie zum Beispiel der Youtube Scherzfilm ‚Kung Fury‚. ‚Turbo Kid‘ kann auch Leuten gefallen, die null Interesse an den 80ern haben. Zwischendurch dachte ich – und das meine ich absolut positiv – der Film wäre exakt, was herauskäme, wenn die Jungen aus dem wunderbaren ‚Son of Rambow‚ ein Budget gehabt hätten. Ein vollkommen unzynischer, liebenswerter kleiner Film.

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„Wer zur Hölle ist Dennis Hopper? Und was zur Hölle ist ‚Waterworld‘?“

Hinweisen möchte ich noch darauf, dass die Altersfreigabe ab 16 ernst zu nehmen ist. Trotz der jugendlichen Hauptfiguren spritzt das Kunstblut hier literweise. Das ist zwar definitiv eher ‚Itchy und Scratchy‘ als ‚Das Phantom-Kommando‘ aber macht den Film für Kinder doch eher ungeeignet.

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Es ist nicht so schlimm wie es aussieht?

FAZIT: spaßiger Retro-Revival-Film mit sympathischen Darstellern.

8/10 Herzen

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Die übliche Reaktion, wenn Leute meine ‚Schwip Schwap‘-Vorräte sehen. Hey, das wollt‘ ich nicht posten! Wie löscht man das? Arrrgh! ICH BIN NICHT ‚SCHWIP SCHWAP‘ SÜCHTIG!

 

PS: Der obige Artikel möchte sich wder positiv noch negativ zum PepsiCo Artikel ‚Schwip Schwap‘ äussern! Es ist nur ein sehr 80er Jahre Produkt, das sich für einen Scherz angeboten hat. Es macht aber sicher nicht süchtiger, als andere kaustische Zuckerwasser!