Blogparade: Die 10 schönsten Filmposter

Vor einiger Zeit hat sich Bloggerkollege Ma-Go auf seinem Blog über den aktuellen Zustand des Filmposters ausgelassen. Filmposter verlieren an Bedeutung für die Bewerbung von Filmen. Und auch wenn oftmals noch kreative und gute Motive entstehen, wird für die eigentliche Kampagne meist ein Standardmotiv verwendet, das weder besonders positiv oder (hoffentlich) negativ auffällt. Dennoch ist diese schablonenhafte Verwendung von Postern meist langweilig.

In einem zweiten Artikel rief Ma-Go dann zu einer Blogparade auf, in der wir die 10 Filmposter präsentieren sollen, die uns am besten gefallen. Die Qualität des Films selbst soll dabei keine Rolle spielen. Bei mir hat sich dennoch heimlich das Qualitätsmerkmal eingeschlichen, ob das Poster mich zumindest neugierig auf den Film macht. Denn das ist ja seine offizielle „Aufgabe“ als Kunstwerk.

Hier meine 10 Kandidaten:

Poster

Und ein paar Worte zu jedem.

‚Florida Project‘ fängt die besondere Farbgebung des Films bereits auf dem Poster ein und zeigt Moonee als chaotisches Element, die im wahrsten Sinne des Wortes den Rahmen sprengt.

‚Moon‘ bezieht sich nicht nur auf 60er Jahre Poster (vgl. Saul Bass Poster zu ‚Vertigo‘) es deutet auch geschickt die Isolation und Einsamkeit des zentralen Charakters an.

Ich kenne ‚It Comes At Night‘ (noch) nicht. Doch die nervöse Energie der Körperhaltung des Hundes, der in die Finsternis starrt fesselt mich aber sofort und macht mich gespannt auf den Film. Oder der Hund mag einfach den Times New Roman Font der Schrift nicht, wer weiß…

Das Poster zu ‚Rocketeer‘ arbeitet mit Art Deco Elementen und gibt so schon einen guten Hinweis auf das Setting des Films in den 30er Jahren. Die Farbgebung trägt zur simplen Eleganz bei.

Simple Eleganz zeigt auch das Poster zu ‚Halloween‘. Eine Hand mit Messer zieht eine Spur hinter sich her, die nicht nur Bewegung andeutet, sondern auch einen Kürbis schafft. Das sind so ziemlich alle Informationen die man braucht, simpel und elegant transportiert.

‚Killing Of A Sacred Deer‘ kenne ich auch noch nicht. Das extrem nach oben verlängerte Krankenzimmer wirkt allerdings verstörend und lässt in dem Schwarz der Fenster beinahe Erinnerungen an den Monolithen aus ‚2001‘ entstehen.

Auch das ‚Alien‘ Poster ist wieder minimalistisch. Ein Ei bricht glühend grün auf, wer weiß, was daraus hervorkommen wird. Fast könnte man die Struktur am unteren Rand für Reihen leerer Kinositze halten, bevor man eine merkwürdige, biologische Struktur darin erkennt.

Auf dem Poster zu ‚THX 1138‘ (der Film, den George Lucas vor diesem anderen da gemacht hat) ist der Effekt des abgeschnittenen Gesichts gegenteilig zu dem von ‚Florida Projects‘. Zusammen mit dem rasierten Schädel und der Identifikationsnummer im Ohr wirkt es entmenschlichend und kalt.

Das ‚Beim Sterben ist jeder der Erste‘ Plakat arbeitet mit extremer Perspektive und Farbe. Man vermutet fast, es handle sich um eine Hommage an das ‚Der Weiße Hai‘ Poster, allerdings ist ‚Deliverance‘ 3 Jahre älter. Nur die unmotiviert eingefügten Portraits von Burt Reynolds und Jon Voight stören die Komposition ein wenig.

Zum letzten Poster, dem japanischen zu ‚Kong: Skull Island‘ habe ich mich schon an anderer Stelle geäußert. Es ist das genaue Gegenteil von allen anderen, indem es bemüht scheint alle Monster, die der Film zu bieten hat dem Betrachter zu präsentieren. Die Menschen sind kleine Silhouetten am untersten Rand, denn mal ehrlich, wer interessiert sich für die?

Man kann festhalten, ich bevorzuge minimalistische Poster, die nicht unbedingt ein Bild direkt aus dem Film präsentieren müssen. Wichtiger ist es mir, wenn erfolgreich eine Stimmung transportiert wird. Und noch besser, wenn Fragen aufgeworfen werden, die der Film womöglich beantworten wird. Außer es geht um riesige Monster, dann will ich so viele davon wie möglich auf dem Poster plus Explosionen und Feuer!!