Die Festtage kommen! + Film- und Blogrückschau

So, nun steht Weihnachten nicht mehr nur einfach vor der Tür, nun ist sogar sein Zeigfinger nur noch Millimeter vom Klingelknopf entfernt. Zeit für einen Blick zurück aufs Filmjahr, aufs Blogjahr und eine winzige Vorschau auf die nächsten 2 Wochen.

2018 ist wohl der bisherige Negativrekord was Kinobesuche meinerseits angeht. Wenig überraschend also, dass ich genau zu diesem Thema dieses Jahr einen Artikel geschrieben habe. Dafür habe ich eine erkleckliche Anzahl Filme im Heimkino gesehen, was bei mir immer noch BluRay und eher weniger Stream bedeutet, hey, genau dazu habe ich auch Artikel geschrieben, als hätte ich es geplant. Aber das was ich gesehen habe, hat mir zu einem sehr guten Teil sehr gut gefallen. Falls Ihr also noch Film-Material für „zwischen den Jahren“ braucht oder ein wirklich verspätetes Weihnachtsgeschenk, dann  schaut Ihr dafür am Besten in den die „5 Besten am Donnerstag“ Artikel von dieser Woche, wo ich meine 5 liebsten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe vorstelle. Hier noch einige Tipps darüber hinaus. Auch 2 Filme, die ich gar nicht auf dem Blog besprochen habe (irgendeine Daseinsberechtigung muss dieser Beitrag ja haben…) finden Erwähnung.

‚A Beautiful Day‘ (2018)

Der Film hätte eigentlich in den Top 5 sein müssen, leider war nur kein Platz mehr frei. Lynne Ramsays brillanter, poetischer Film um einen Mann „mit einem Kopf voll zerbrochenem Glas“ (wie sie ihn beschreibt), der gegen Geld Gangster mit einem Hammer bearbeitet ist, wie jeder ihrer Filme, ein Meisterwerk in einer ganz eigenen Klasse.

‚The Killing Of A Sacred Deer‘ (2017)

Der andere Film, der eigentlich auch auf die Top 5 Liste gehört hätte. Giorgos Lanthimos moderne Version einer griechischen Tragödie ist sicher nicht mein allerliebster Film von ihm, ‚Dogtooth‘ und ‚The Lobster‘ kämen beide davor, aber es ist immer noch ein wunderbar anderer, ebenso unkonventioneller wie unkomfortabler Film. Ich freue mich auf ‚The Favorite‘.

‚Die rote Schildkröte‘ (2016)

Eine kulturübergreifende Animations-Kollaboration zwischen Ost und West, Frankreich/Belgien und Japan, bietet großartige Bilder und zeigt die ganze Macht des visuellen Erzählens, indem er auf jegliche Dialoge verzichtet. Ein Ligne Claire Film in Studio Ghibli Qualität, auch für Leute, die eigentlich keine Animation mögen ein absoluter Tipp.

‚Lady Macbeth‘ (2017)

Das großartige Filmdebüt von Theaterregisseur William Oldroyd ist ein Lehrstück im sparsamen Erzählen. Ein Historien-Film ganz ohne Ausstattungswut, dafür mit exakt gewählten Kamerapostionen und Bildaufbau und einer brillanten Darstellerriege, angeführt von Florence Pugh, von der man sicher noch viel hören wird. Oh und einer der beiden Filme mit dem besten Sounddesign, die ich dieses Jahr gesehen habe. Der andere ist Coralie Fargeats ‚Revenge‘.

‚Der Peanuts Film‘ (2015)

Seid nicht wie ich. Sagt Euch nicht „Peanuts in CGI? Will ich nicht!“ Den Machern ist die wahrlich nicht einfache Aufgabe gelungen Charles Schultz‘ mehr als ikonischen Comicstrip zeitgemäß umzusetzen, ohne dass dabei seine Zeitlosigkeit verlorengehen würde. Der Film behält die abgehackten Animationen der 60er und 70er Zeichentrickumsetzungen bei und spielt an zentralen Punkten natürlich die Musik von Vince Guaraldi, was der Moment war, als sie mich hatten. Ich könnte zwar ein paar Nickeligkeiten anbringen, aber wozu?

‚Brooklyn‘ (2015)

Man könnte der Geschichte um die irische Einwanderin Eilis Mitte der 50er Jahre vermutlich weitgehend fehlende Konflikte als mangelnde Dramaturgie vorwerfen. Aus irgendeinem Grund fand ich es aber sehr erfrischend, einmal zum größten Teil aufrichtige und „anständige“ Charaktere miteinander interagieren zu sehen. Der Film hat eine angenehme Altmodigkeit, die einem schon im ersten Moment verrät „Du schaust hier einen Film“ und nicht Du hast teil an einem Franchise. Und Saoirse Ronan ist natürlich großartig, aber das ist ja schon fast selbstverständlich.

Und aus der Abteilung Blockbuster:

‚ES‘ (2017)

Ich hatte jede Menge Spaß an dem Film und bin so froh, dass es wieder Studiohorror und Horrorblockbuster gibt. Nicht weil ich mit dem Indie-Horror unzufrieden wäre, sondern mehr um zu sehen, dass es immer noch ein wachstumsfähiges Genre ist.

‚Star Wars: Die Letzten Jedi‘ (2017)

Ich glaube bei kaum einem anderen Film konnte ich jemals den zornigen Online-Diskurs weniger nachvollziehen als hier. Für mich der mit einigem Abstand beste Disney-Star Wars und sicherlich unter den besten Star Wars Filmen überhaupt einzuordnen.

So, während Ihr jetzt alle Kommentare zum Thema ‚Die Letzten Jedi‘ schreibt, kann ich zum Thema Blog überschwenken. Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden damit. Ich habe es geschafft jede Woche eine Rezension zu veröffentlichen und werde das natürlich auch an Heilig Abend und Silvester fortsetzen. Wobei ich gespannt bin, ob die jemand liest, denn mit den jeweiligen Festtagen haben sie nix zu tun. Dank der Filmreise Challenge habe ich einige Filme gesehen, die ich ohne sie sicher nicht gesehen hätte (so würde ich mir sicher nicht die Frage stellen, ‚Who killed Captain Alex?‘) und freue mich drauf sie nächstes Jahr weiterzführen. Und den erstaunlich vielen Leuten, die mich über Suchen nach ‚Ich denke oft an Piroschka‘ gefunden haben, ein freundliches Hallo! Ich hoffe es gefällt Euch hier. Neu eingeführt wurde der Newslichter (danke an Ma-Go für den Namen). Ich bin immer noch etwas erstaunt, dass Ihr Euch für Filmnews, gefiltert durch das, was ich interessant oder zumindest kommentierenswert finde, interessiert. Aber wenn ich dann selbst durch Newseiten lese und mich durch Überschriften wie „Neues Bild von Blaster aus Star Wars Serie aufgetaucht! Ist es derselbe wie ihn UN-R34L, der Droide, der für eine Femtosekunde im Hintergrund von Jabbas Palast in der Special Edition von Episode VI zu sehen ist, benutzt? Fans uneinig!“ oder „Dieser Fan-Edit macht aus Deadpool einen Avenger!“ kämpfe, dann beginne ich zu ahnen, dass irgendeine Kuration und sei sie durch mich, wohl besser ist als nix. Auch mit den Samstags-Artikeln bin ich sehr zufrieden. Vor allem mit den Diskussionen, die sie oft genug auslösen. Insbesondere mit „Sagt mal, schaut Ihr noch fern?“ scheine ich einen Nerv getroffen zu haben, brachte der Artikel es doch auf satte 123 Kommentare, was für diesen Blog vermutlich eine Weile Rekord bleiben dürfte.

Und damit bin ich bei Euch angekommen liebe Leser, die Ihr natürlich ein dickes Dankeschön für Euer Interesse verdient! Die Statistik verrät mir, dass Ma-Go, Steffelowski und Lufio die führenden Kommentatoren sind und damit aus der ohnehin hochintelligenten, attraktiven und kultivierten Gesamtleserschaft noch einmal als besonders strahlende Vorbilder hervorstechen. Danke dafür!

In den nächsten zwei Wochen wird es ganz normal Rezensionen am Montag geben und die 5 Besten am Donnerstag finden (vermutlich) ebenfalls statt. Ob es einen oder gar zwei Newslichter gibt, hängt davon ab, was die News hergeben, im Moment schätze ich es wird eher keinen geben. Die Samstagsartikel werden eher auf Trailer-Präsentation oder Kurzfilm-Vorstellung hinauslaufen. Im nächsten Jahr geht es dann aber mit voller Energie weiter.

So, nun bleibt mir nur noch Euch frohe Festtage zu wünschen, ganz egal was Ihr feiert. Und wenn Ihr gar nix feiert, dann habt eben viel Spaß dabei. Oder keinen, falls Euch das lieber ist.

Hier ist eine Szene, in der sich David Bowie und Bing Crosby völlig zufällig und ungestellt treffen und Weihnachtslieder singen (das Ganze kam zustande, weil Bowies Mutter ein großer Crosby Fan war):