‚Annette‘ (2021)

Seit den 70er Jahren versucht das experimentierfreudige Pop/Rock Duo Sparks, bestehend aus den kalifornischen Brüdern Ron und Russel Mael, ein Filmmusical zu realisieren (Edgar Wright hat letztes Jahr mit ‚The Sparks Brothers‘ eine Doku über sie veröffentlicht). Zuerst mit Jacques Tati, später in den 90ern mit Tim Burton. Geklappt hat es nicht. Auch ihr neuester Versuch hatte beste Chancen zu scheitern, haben sie ihre Idee doch ausgerechnet an Leos Carax geschickt, der seit 1991 und ‚Die Liebenden von Pont Neuf‘ im Durchschnitt nur alle 10 Jahre einen neuen Film veröffentlicht. Und so liefert der Franzose Carax hier nicht nur sein erstes Musical, sondern auch seinen ersten englischsprachigen Film ab. Man könnte sagen, hier treffen zwei künstlerische Welten aufeinander, und das wäre sehr passend, geht es doch auch im Film um zwei künstlerische Welten, die aufeinander treffen.

Henry McHenry (Adam Driver) ist ein Stand-up Comedian. In seinem provokativen Programm „The Ape Of God“ gibt er sich bewusst misanthropisch, schreit seine Verachtung für sein Publikum heraus, kurz, gibt sich größte Mühe „Anti-Kultur“ zu präsentieren und beendet sein Programm mit einem inszenierten Anschlag auf sein Leben. Ann Defrasnoux (Marion Cotillard) ist eine gefeierte Opernsängerin. Die feinfühlige Wahrhaftigkeit in der Darstellung ihrer Charaktere und deren Tode, macht sie zu einem gefeierten Star der Hochkultur. Kein Wunder, dass die Klatschpresse förmlich explodiert, als die beiden ihre Beziehung öffentlich machen. Doch was soll’s, solange sie gemeinsam glücklich sind. Alsbald wird Annette geboren. Doch mit der Geburt des Kindes gehen die Karrieren der beiden Künstler plötzlich in scharf unterschiedliche Richtungen. Henry überreizt seine Provokation, wenn er auf der Bühne vorspielt, wie er seine Frau ermordet und niemand will ihn mehr sehen. Anns Kariere erreicht gleichzeitig neue Höhen. Doch dann geschieht ein Unglück und Ann stirbt. Als sich herausstellt, dass Baby Annette mit besonderen Begabungen geboren wurde, sieht Henry eine letzte Chance auf Ruhm gekommen.

Carax erforscht mit seinem neuesten Film ähnliche Themen wie mit ‚Holy Motors‘, seinem wilden, episodenhaften Trip durch Paris. Wahnhafter Durst nach Bestätigung, Ruhm und Erfolg, der Umgang damit und vor allem mit deren Verlust. Das Genre des Musicals nimmt er dabei sehr ernst, nicht zuletzt, indem er fast vollständig auf gesprochene Passagen verzichtet. Dies bedeutet aber auch, dass er über fast zweieinhalb Stunden immer neue visuelle Interpretationen für die eingängigen Melodien von Sparks finden muss. Und genau hier glänzen Carax und Kamerafrau Caroline Champetier. Sie spielen mit der Künstlichkeit vieler Settings, stellen sie direkt der Realität gegenüber. Arbeiten mit Parallelmontagen und sich überlagernden Bildern. Wechseln von intimen Nahaufnahmen zu wilden Massenszenen, vermischen das Private und das Öffentliche. Ann wechselt von der Opernbühne in einen echten Wald und zurück. Das Audiovisuelle des Films ist nichts weniger als magnetisch. Und das ist dringend nötig, denn jetzt gilt es über Annette selbst zu sprechen.

Annette ist eine Puppe. Ohne dass irgendeiner der Charaktere diese doch recht erstaunliche Tatsache je zur Kenntnis nehmen würde. Ich hatte ernsthaft überlegt, ob ich das hier überhaupt erwähnen sollte. Denn ich wusste es vorher nicht, weil ich bewusst allen Informationen über den Film ausgewichen bin. Und, ich sag mal, das kam überraschend. Nun muss man bei Carax auf Überraschungen gefasst sein, aber ich gebe zu, ich brauchte eine ganze Weile, bis ich verstand, was das sollte. Warum besetzt Carax seinen namensgebenden Charakter mit einer merkwürdigen Puppe, die dank ihrer roten Haare in manchen Szenen verdammt nochmal wie Chucky aussieht? Ist es, weil Baby Annette Dinge tun muss, die ein echtes Baby/Kleinkind nicht könnte und kein Budget für CGI da war? Ist das einer von diesen postmodernen Scherzen, die ich nie kapiere? Es hat eine Weile gedauert, bis ich es verstanden habe, doch es wird klar. Und nein, der Grund für die Besetzung mit einer Puppe ist weder zynisch, noch ein Gag. Es lohnt sich Carax das Vertrauen und die Geduld entgegenzubringen. Denn zum Finale hin führt er sämtliche teilweise inkongruent scheinenden Elemente des Films zusammen, einschließlich Annette selbst. Und seine Aussage ist eine deutliche, eine gute und eine wichtige. Im Zentrum des Films steht nämlich letztendlich eine arg problembehaftete Vater-Tochter-Beziehung. In gewisser Weise wirft George Franjus ‚Augen ohne Gesicht‘ seinen Schatten also auch auf diesen Film, genau wie schon auf ‚Holy Motors‘.

Adam Driver stellt hier seine extreme darstellerische Bandbreite unter Beweis. Von der sympathischen Nerdigkeit aus ‚Paterson‘ bis zum körperlichen Dräuen eines Star Wars Schurken. Sein Henry ist ein Mann, der seine Misanthropie zum Schutz- und sogar Aushängeschild gemacht hat, aber nicht davor gefeit ist, wieder und wieder in (selbst-)zerstörerische Muster zu verfallen. Auch mit den besten Vorsätzen hat er am Ende immer nur die wichtigste Person vor Augen: sich selbst. Cotillards Ann ist schwerer greifbar. Sie scheint noch weniger losgelöst von ihrer Kunst zu existieren als Henry. Wirkt oft genug fast ätherisch. Cotillard gibt ihr Feinfühligkeit aber auch Zerbrechlichkeit. Wenn sie Henry später als Rachedämon heimsucht, scheint der fast eher wie etwas, was aus Henrys zerstörerischem Geist erwächst. Driver und Cotillard sind hervorragend in diesem Film, das ist schön, aber keine große Überraschung. Positiv überrascht hat mich allerdings wie gut ‚Big Bang Theory‘ Darsteller Simon Helberg war. Sein Dirigent (einen Namen bekommt er nicht) ist keine ganz leichte Rolle. Verzweifelt und sich selbst erniedrigend, findet er sich schließlich auch in einem selbstzerstörenden Kreislauf wieder, wie es die oft um ihn kreisende Kamera schon andeutet.

‚Annette‘ ist kein Film für jeden. Das ist eine extrem nutzlose Aussage, ich weiß. Wem sich die Zehennägel jedes Mal aufrollen, wenn jemand in einem Musical zu singen beginnt, dann bleibt dem Film lieber gleich fern. Sonst rollen die bis unters Knie. Ich vermute auch, ich kann es niemandem übel nehmen, der irgendwo während der gut 140 Minuten aufgibt, ich kann nicht bestreiten, dass der Film in der Mitte ein paar Längen hat. Ich bin aber der Meinung, dass das Finale den gesamten Film noch einmal ein ganzes Stück höher hebt. Nicht das die originelle Inszenierung, die darstellerischen Leistungen und die eingängigen Melodien nicht an sich schon genug wären. Für mich jedenfalls schlägt der Film Carax ‚Holy Motors‘ und wird zu meinem neuen Lieblingsfilm von ihm. Und zu einem der besten, die ich dieses Jahr bislang gesehen habe.

Ist der wirklich sooo schlecht? ‚Cats‘ (2019)

Ich bin allergisch gegen Katzen. Und manchmal frage ich mich, ob die Stubentiger das wissen. Betrete ich, auch als Teil einer Gruppe, einen Raum, in dem sich eine Katze befindet, tappst die mit absolut zielsicherer Eleganz direkt auf mich zu. Was soll ich machen? Ich hab ja nix gegen Katzen und die können nix dafür, dass mir die Augen jucken, dass ich sie gern aus ihren Höhlen reißen würde, wenn sie nur in meiner Nähe sind. Und sie zu ignorieren sorgt nur dafür, dass sie sich umso mehr um meine Aufmerksamkeit bemühen. Was das mit Tom Hoopers Musical-Verfilmung ‚Cats‘ zu tun hat? Tja, die konnt ich auch nicht ignorieren und jetzt würd ich mir gern die Augen aus den Höhlen reißen, hehehe. Nee, keine Sorge, derart billig überzogene Kritik folgt hier nicht wirklich. Aber ich schinde dennoch gerade ziemlich erkennbar Zeit, bevor ich mich mit dem Film auseinandersetzen muss. Na schön, dann mal drauflos, mit lautem Miau!

Hollywood und das Musical. Das ist eine ganz besondere Beziehung. Mit der Geburt des Tonfilms in den späten 1920ern wurde das Musical zu dem Filmgenre, das technischen Fortschritt verkörperte wie kein anderes. Über Jahrzehnte musste ein Hollywood-Star nicht nur gut aussehen und schauspielern können, Talent im Singen und Tanzen war mindestens ebenso wichtig. Doch dann ließ das Zuschauerinteresse nach, und wie das andere uramerikanische Genre, der Western, galt nach einigen aufsehenerregenden Flops das Filmmusical als „tot“. War und ist es natürlich nicht, es ist nur nicht mehr der große Prestige- und Gewinngarant. Manchmal aber eben doch noch.

Tom Hooper lieferte 2012 seine Verfilmung von ‚Les Misérables‘, der Boubil/Schönberg Musical-Adaption des Romans von Victor Hugo basierend auf dem gescheiterten Juniaufstand 1832 in Paris ab. Der Film spielte fast eine halbe Milliarde Dollar ein und gewann 3 Oscars. Seitdem hat der Film einigen „backlash“ erlebt (nicht zuletzt aufgrund des Films über den wir heute eigentlich reden wollen). Hooper arbeitete mit Nahaufnahmen und großen Totalen, etwas was ein Film kann, eine Bühnenfassung aber eben nicht. Dazu kam, dass er dem Film einen gewissen Realismus verpasste. Wenn Anne Hathaways Fantine „I have a dream“ singt, sitzt sie mit kurzgeschorenen Haaren in einem Sarg. Die Zähne gelb, die Augen gerötet in riesiger Nahaufnahme ist es zu gleichen Teilen Nervenzusammenbruch und Lied. Musical-Puristen beklagten, dass man sitzend und weinend doch kaum vernünftig singen kann. Ich bleibe jedoch dabei, als Film (und eben nicht nur als gefilmtes Musical), funktioniert Hoopers ‚Les Misérables‘. Er ist nicht grandios, aber allemal gelungen. Und weil auch unter den Erbsenzählern der Studios viele sitzen, die Nostalgie für die Musical-Zeiten hegen, hatte Hooper nach diesem Erfolg natürlich carte blanche für ein nächstes Musical. Ich frage mich, ob erste Sorgenfalten auf Stirnen auftauchten, als er sich für ‚Cats‘ entschied. Denn wenn ein Musical mit seinem eigenwilligen Realismus-Anspruch kollidieren musste, dann doch wohl ‚Cats‘.

Wo ‚Les Misérables‘ einen geradezu epischen Handlungsbogen aufspannt, ist ‚Cats‘ eher eine Nummernrevue. Andrew Lloyd Webber ließ sich von T.S. Eliots Gedichtband  „Old Possum’s Book of Practical Cats“ inspirieren. Die Gedichte hierinnen stellen vor allem einzelne Katzen vor. Genau das ist auch der hauptsächliche Aspekt des Musicals. Die Jellicle-Katzen treffen sich des Nachts auf einer Müllkippe. Sie bemerken, dass sie vom Publikum beobachtet werden. Ihr Treffen hat den Zweck, dass eine von ihnen von ihrem spirituellen Anführer Old Deuteronomy auserwählt wird in den Heavyside Layer aufzusteigen und in ein neues Katzenleben geboren zu werden. Kurz, ein feliner Todeskult mit schmissigen Songs und cooler Choreografie. Die Kandidaten für die Neugeburt stellen sich sodann vor (oder werden vorgestellt). Schurkenkatze Macavity entführt Old Deuteronomy um seine Wahl zu erzwingen. Allerdings hext Zauberkatze Mister Mistoffelees den alten Boss kurzerhand zurück. Sodann wird die ausgestoßene, abgerissene, ehemalige Glamour-Katze Grizzabella zum „Jellicle Choice“ ernannt. Ende.

Für einen Film ist das natürlich etwas wenig Handlung. Und so gibt es durchaus einige Veränderungen. Macavitys Schurkenrolle wird erweitert. Vor Old Deuteronomy entführt er seine Mitbewerber, um zur einzigen Wahl zu werden. Und Katze Victoria wird zum Stellvertreter für das Publikum. Eine frisch ausgesetzte Katze, der die Jellicles, anstatt den Zuschauern, alle Informationen vermitteln. Aber im Großen und Ganzen bleibt die Struktur der Nummernrevue erhalten.

Auf der Bühne treten die Darsteller in Katzenkostümen auf. Hooper hatte die prächtige Idee seine Darsteller mit CGI Fell, Schnurrharen und Schwänzen zu versehen. Allerdings ließ er seine Darsteller keine Motion Capture Anzüge tragen, was bedeutete, dass die CGI Künstler Frame für Frame per Hand bearbeiten mussten. Über den entfremdenden Effekt der CGI Kostüme ist viel geschrieben worden. Über ihre technischen Unzulänglichkeiten ebenfalls. Vor allem ist es etwas, worüber sich jeder durch Ansicht des Trailers direkt selbst ein Bild machen kann. Das ist daher eigentlich kein Punkt den ich lange beschreiben möchte, aber er muss erwähnt werden, ist es doch diese seltsame Entfremdung, die sich in jedem Moment zwischen den Zuschauer und den Film drängt. Die jede Immersion unmöglich macht.

Wenn Jennifer Hudson als Grizzabella die berühmteste Nummer des Musicals, „Memories“, schmettert, dann ist das gesanglich sicher nicht schlechter als was Frau Hathaway abgeliefert hat. Und Hooper filmt es auch noch ganz ähnlich in großen, ungeschönten Nahaufnahmen, in denen der Katze der verheulte Rotz aus der Nase läuft. Und dennoch ist da diese groteske CGI-Trennmauer, die jegliche Empathie im Keim erstickt. Es ist nicht Jennifer Hudsons Schuld, dass sie die bizarre „Kostümierung“ nicht überwinden kann, egal wie sehr sie sich in die Rolle hängt. Kein Darsteller ist daran schuld. Was nicht heißen soll, dass sich die Darsteller hier mit Ruhm bekleckern. Francesca Hayward Darstellerin der Victoria reagiert auf alles gleich, mit großäugigem Erstaunen. Selbst Ian McKellen als Theaterkatze Gus kann der unfassbaren Albernheit des Geschehens keine Gravitas verleihen. Die arme Judi Dench als Old Deuteronomy schließt den Film mit einer Art brabbelndem, die vierte Wand durchbrechenden Sprechgesang, der uns tiefe Weisheiten vermittelt („a cat… is not… a dog“) und immer wenn man gerade glaubt es sei vorbei, setzt sie erneut an. Die erlösende Schwarzblende kommt dann dennoch völlig unvermittelt.

Nein, die singenden Darsteller kommen hier nicht gut weg. Ein wenig besser sieht es für die schauspielernden Sänger aus. Jason Derulos Rum Tum Tugger und vor allem Taylor Swifts Bombalurina sind die (zugegeben ziemlich tiefhängenden) Höhepunkte des Films. Swifts Nummer, in der ihre feline fatale Bombalurina Superschurke Macavity (Idris Elba) besingt, während sie gleichzeitig die versammelten Jellicles unter Drogen setzt, kommt der pompösen Eleganz eines modernen Musikvideos ziemlich nahe. Und Derulos Auftritt hat vermutlich den Vorteil, dass er nach einer gewissen anderen Sequenz folgt. Einer Sequenz, die ich nun leider besprechen muss.

Der absolute Tiefpunkt des Films kommt nämlich schnell und er kommt heftig. Nach 15 Minuten treffen wir Rebel Wilson als Hauskatze Jennyanydots. Die liegt den ganzen Tag irgendwo rum, doch nachts zwingt sie das häusliche Ungeziefer in bizarre Cabaret-Nummern. So zeigt sie ihren Mäusechor unter der Spüle. Diese Mäuse, in Todesangst vor den Katzen, haben, aus für mich unerklärlichen aber fraglos verstörenden Gründen die Gesichter von Kindern. Doch damit endet der Horror nicht. Lange Reihen von kostümierten Kakerlaken, ebenfalls mit menschlichen (aber zum Glück nicht kindlichen) Gesichtern tanzen auf und unter Möbeln, wobei sich Jennyanydots einzelne, offenbar nicht ausreichend motivierte Exemplare herauspickt und mit lautem Knirschen zerbeißt. Oh ja, und dann häutet sich Jennyanydots. Sprich, sie reißt sich das CGI-Fellkostüm vom Leib, darunter kommen ein weiteres Fell, ein Vegas-Showgirl-Kostüm und Strass-Stein-Besatz zum Vorschein. Irgendwer hat hier irgendwas ausgelebt. Derulo konnte nur besser aussehen, indem er auf diese Nummer folgte. Denn schlimmer konnte es unmöglich werden.

Ein paar Worte müssen noch über Macavity verloren werden. In Sachen Bedrohlichkeit findet der seinesgleichen weniger auf den Straßen von London als in der Sesamstraße. Aber lassen wir das mal außen vor. Macavity ist eine der wenigen Katzen, die Kleidung trägt. Hut und Mantel nämlich. Bis er das plötzlich nicht mehr tut. Und irgendwer (nicht wahr, Herr Hooper?) hatte die brillante Idee Macavitys Fellfarbe ziemlich exakt Idris Elbas Hautfarbe anzupassen. Weswegen mein Hirn jedes Mal vermeldete, dass Elba nackt sei, wenn er später im Film auftaucht. Ein wenig ablenkend ist das schon…

Die CGI-Kostümierung ist hässlich, ja. Aber alles andere ist mindestens ebenso hässlich. Die Hintergründe von Londoner Straßen wirken derart leblos, dass man sie anstatt aufwändiger CGI auch schlicht mit Matte Paintings hätte bestreiten können. Die „echten“ Sets mit übergroßen Möbeln und Utensilien wirken nie wie etwas anderes als Sets mit übergroßen Möbeln und Utensilien. Der gesamte Eindruck ist ein Theater-hafter. Demgegenüber steht die extrem unruhige Kamera. Anstatt sie still zu halten und die, teilweise sicher gelungene, Choreografie wirken zu lassen fährt sie wirr durch den Raum, um uns etwas hilflos daran zu erinnern, dass wir einen Film schauen. Teilweise geradezu seltsam ungeschickte Schnitte desorientieren dann vollständig. Statik der Sets und wirre visuelle Inszenierung beißen sich in manchen Szenen derart, dass sie sogar kurzzeitig von den furchtbaren Kostümen ablenken.

Ist der Film also sooo schlecht? Ja, absolut ja. Eine groteske Abfolge der falschestmöglichen kreativen Entscheidungen führt zu einem absolut bizarren Endergebnis. Es gibt recht wenig zu lachen, der Film ist keinesfalls „so schlecht, dass er gut ist“. Was er aber auch nicht ist, ist langweilig. Ich war schlicht 110 Minuten lang ernsthaft perplex. Mein Mund stand über lange Phasen offen und wenn nicht entwichen ihm kurze Phrasen wie „oh nein!“ oder „warum?“. Das ist ein Film, den man sehen muss um ihn zu glauben. Das ist die Art von grandiosem Scheitern, die im heutigen, glattgebügelten Kino eigentlich nicht mehr möglich ist. Es ist ein Film, der Dich alle paar Minuten am Kragen packt, Dir ein paar kräftige Ohrfeigen verpasst und Dich erinnert: „Du schaust ‚Cats‘, Du Trottel!“

Und genau hier würde ich mich im Normalfall für den Film einsetzen. Nein, er hat mir nicht gefallen. Aber er ist mir dennoch lieber als 5 Blockbuster bar jeder Ecken und Kanten. Ich werde noch in 5 Jahren mit Schaudern an die Mäusekinder und die Kakerlaken denken. An Judi Denchs sinnloses Phrasieren, an den nackten/nicht nackten Idris Elba (hier beliebigen „Schrödingers Macavity“ Gag einfügen). Aber ich kann und will mich nicht für den Film einsetzen. Die unerträgliche Arroganz eines Gutteils der Beteiligten die das gesamte Scheitern des Films ausgerechnet auf die am schlechtesten bezahlten Arbeiter, mit der geringsten Jobsicherheit der gesamten Produktion schieben wollen, nämlich die CGI Künstler, widert mich an. Die haben exakt abgeliefert was gefordert war. Unter absolut idiotischen Bedingungen, weil Herr Hooper zu blöd oder zu arrogant war, seine Darsteller mit Motion Capture Suits zu versehen. Die haben an diesem unsäglichen Haufen dreimal gequirlten Blödsinns vermutlich härter gearbeitet als irgendwer sonst und standen am Ende zum Dank ohne Job da. Kurz vor Weihnachten. Leck mich am Arsch, James Corden*!

Dennoch, wenn Ihr über mögliche Unsympathien gegenüber den Machern hinwegsehen könnt, oder aber den Film aus zweiter Hand kauft wie ich (und glaubt mir, der war nicht teuer…) dann meine ich, dass sich ein Ansehen lohnt. Und wie gesagt, notwendig ist, um zu verstehen wie schief er gegangen ist. Es ist so viel mehr als misslungene CGI.

Hier noch einige „Fun Facts“ als Rausschmeißer: Anne Hathaway und Hugh Jackman wurden beide gefragt, ob sie eine Rolle übernehmen wollten. Beide lehnten dankend ab.

Man hoffte Taylor Swift würde den Film auf sozialen Medien bei ihrer gigantischen Fanbase anpreisen. Hat sie nicht.

Judi Dench spielt mit Old Deuteronomy erneut eine Rolle, die gewöhnlich von einem männlichen Darsteller gespielt wird. Die andere ist natürlich James Bonds M.

Die CGI-Katzenpopos, die irgendeine arme Seele wieder retuschieren musste, sind ein bekanntes Gerücht. Weit weniger bekannt, dass eine der Katzen angeblich unter sich uriniert haben soll (in CGI natürlich). Die Szene soll noch im Film seine nur das Katzenpipi fehlt. Und ja, sowohl Popo als auch Pipi sind nicht unbedingt „fun“ oder „facts“. Aber ich habe nach dem Film keinerlei Problem beides zu glauben. 

*einmal wegen seiner dämlichen Bemerkungen bei der 92sten Oscar-Verleihung, aber auch einfach so. Grundsätzlich.

‚Anna und die Apokalypse‘ (2017)

Da ich den Miyazakizember nicht für eine spontane Rezension unterbrechen möchte, bekommt Ihr eine Extrabesprechung an diesem Samstag, denn diese Besprechung passt am besten in die Vorweihnachtszeit! Ich möchte an dieser Stelle Bloggerkollegin ainu danken, die mit ihrem Kommentar zu meinem Artikel zu Filmen mit „Weihnachten als Hintergrund“ dafür gesorgt hat, dass ich den Film endlich mal sehe bevor Weihnachten vorbei ist und ich wieder 11 Monate warten muss…

‚Anna und die Apokalypse‘ ist ein schottisches Zombie-Weihnachtsmusical (ich werde nicht den Begriff „Grusical“ verwenden. Aus irgendeinem Grund erweckt der bei mir körperliches Unbehagen). Das für sich allein ist schon Alleinstellungsmerkmal genug, dass ich mir meine üblichen Einleitungsfloskeln zum Thema Zombieübersättigung sparen kann. Nun könnte man allein bei dieser Beschreibung fürchten, man habe es mit einem reinen Gimmick-Film, der sein Pulver nach 20 Minuten verschossen hat. Das ist keinesfalls so, der Film hat einen funktionierenden, emotionalen Unterbau, was vielleicht nicht zuletzt auch an seiner tragischen Entstehungsgeschichte liegt. 2011 drehte der Schotte Ryan McHenley den Kurzfilm ‚Zombie Musical‘. Er war gerade dabei eine Langfilmfassung des Werkes vorzubereiten, als er 2015 im Alter von 27 Jahren an Knochenkrebs verstarb. Die Produzenten beschlossen John McPhail anzuheuern um den Film, der McHenry als Koautoren führt und ihm gewidmet ist, zu vollenden.

Im Film steht die titelgebende Anna (Ella Hunt) kurz vor der Vollendung der High School in der schottischen Provinz. Danach möchte sie reisen, ihr Vater, Schulhausmeister Tony (Mark Benton) zu dem ihr Verhältnis seit dem Tod der Mutter ohnehin angespannt ist, will hingegen, dass sie direkt auf die Uni geht. Zu Annas Clique gehören ihr bester Freund John (Malcolm Cumming), der heimlich mehr für sie empfindet, sowie das Pärchen Lisa (Marli Siu) und Chris (Christopher Leveaux). Die Schule besuchen ebenfalls die Einzelgängerin und Weltverbesserin Steph (Sarah Swire), die das Schulblog führt, sowie der Schulbully und Macho Nick (Ben Wiggins), mit dem Anna kurzzeitig zusammen war. Sie alle stehen unter der Knute des tyrannischen Schulleiters Arthur Savage (Paul Kaye). Doch nachdem sich eine aggressive Grippeepidemie als Zombieinfektion herausgestellt hat, müssen die über die Kleinstadt verteilten Schüler versuchen zurück zur Schule zu kommen, wo ihre Freunde und Verwandten für eine Aufführung waren. Wenig wird danach wie vorher sein.

McPhail nimmt sich ordentlich Zeit seine Charaktere aufzubauen. Längere Zeit präsentiert er uns normalen Schulalltag mit allen Konflikten und Beziehungen, die der mit sich bringt. Dabei können die weitgehend unbekannten Jungdarsteller direkt beweisen, dass sie ihre Charaktere glaubhaft und sympathisch verkörpern können. Insbesondere Ella Hunt als Anna erweist sich hier als Glücksgriff. Bereits in diesen frühen Szenen beeindrucken Kamera und Produktionsdesign, die den Film sicherlich weit teurer aussehen lassen als er tatsächlich war. Der Schnitt ist flott, wenn auch gelegentlich arg von Edgar Wright inspiriert. Am Vergleich mit Wright kommt der Film dank ‚Shaun of the Dead‘ eh nicht vorbei, also können wir ihn auch gleich hier abhaken: Anna erreicht nicht ganz die Klasse von Shaun ist aber, von den erwähnten Schnittmomenten abgesehen, mehr als eigenständig genug um einen Platz neben ihm zu verdienen.

Doch gefällt mir die Verwendung der Apokalypse-Metapher hier sogar ehrlich gesagt besser als bei Shaun. Während dort das oft gesehene „die Zombies sind wir“ samt Konsumkritik galt, mach Anna etwas Neues daraus. Oft genug wird das Ende der Schulzeit als ein Moment der Freiheit betrachtet, der es auch absolut ist. Und doch gehen mit dieser Freiheit auch gewohnte Rituale und Pflichten verloren. Freundschaften, die womöglich vor allem darauf basierten, dass man täglich Stunden in derselben Situation verbracht hat. Aus dem festen Reglement plötzlich in die Situation „tu-was-du-willst-und-keiner-weiß-was-richtig-ist“ gestoßen zu werden. Dieser letzte Verlust kindlicher Sicherheiten, kann sich, neben aller Freiheit, durchaus beängstigend und sogar apokalyptisch anfühlen.

Während der Film im Großen und Ganzen gute Laune verbreitet und die Blutfontänen eher cartoonhaft als scheußlich, die Gewalt eher Slapstick als brutal ist, sollte man daraus nicht folgern, dass er nicht auch durchaus einige Schläge in den Magen in petto hat. Gerade zum Ende hin geht der Film durchaus gnadenlos mit seinen Charakteren um, wobei sich deren sorgfältige Ausarbeitung am Anfang bezahlt macht, wenn die Schläge eben auch wirklich sitzen.

Die wesentliche Frage für ein Musical ist aber natürlich: was ist mit den Gesangseinlagen? Ich fand sie, zu meiner eigenen Überraschung, durchweg gelungen. Es gibt drei Arten von Nummern in dem Film, die in denen Charaktere ihre Gefühlslage darlegen („Break Away“), solche die tatsächlich in der Handlung stattfinden („It’s that time of year“), oder die die Handlung vorantreiben („Turning my life around“). Die Musik geht ins Ohr und gelegentliche Schwächen bei Gesang oder Choreografie tragen bestenfalls noch zum Charme bei statt ihm abträglich zu sein. Meine Favoriten sind die drei oben in Klammern genannten Songs. „It’s that time of year“ ist dabei ein Song, den Lisa bei einer Weihnachtsaufführung der Schule singt. Man kann ihn wohl als Parodie auf die kurze aber merkwürdige Liste von sexy Weihnachtssongs sehen, die sich mir nie so ganz erschlossen haben. Hier ist es sehr komisch, weil der Song mit wahrlich versauten Doppeldeutigkeiten arbeitet („Come over, Santa, unload your sack!“) und eben bei einer Schulveranstaltung vor Eltern und Großeltern gesungen wird, während Rektor Savage beinahe Dampf aus den Ohren zischt. In „Turning my life around“ sind Anna und John auf dem Weg zur Schule und bemerken für längere Zeit nicht dass in der letzten Nacht eine Zombieepidemie ausgebrochen ist. Aber schaut selbst, bevor ich noch mehr schreibe:

Wenn ich meckern sollte, dann müsste ich wohl sagen, dass dem Film glatte 90 Minuten besser getan hätten als die knapp 100 die er im Moment läuft. Im letzten Drittel, wenn sich eine weitere Handlung um Rektor Savage entspinnt, dann zieht er sich ein wenig, entschädigt aber mit einem gelungenen Finale. Ich habe übrigens häufiger die Kritik gelesen Savage sei unrealistisch. Dem möchte ich entgegenhalten, dass ich sofort zuordnen könnte, welcher meiner ehemaligen Lehrer in seiner Rolle wäre. Der hatte sogar nen ähnlichen Bart…

‚Anna und die Apokalypse‘ ist ein liebenswerter kleiner Film mit sympathischen Charakteren. Er ist kein zweiter ‚One Cut oft he Dead‘, aber dennoch muss auch ich als erklärter Zombiemuffel zugeben, dass die ollen Untoten vielleicht doch noch ein wenig rottendes Fleisch auf den Knochen haben.

‚La La Land‘ (2016) – „Not a Spark in Sight“

Ich mag Musicals, ich mag Damien Chazelles ‚Whiplash‘, ich mag Filme die (wenn in diesem Fall auch nur am Rande) sich mit Filmemachen beschäftigen. Es ist also bestenfalls seltsam, dass es so lange gedauert hat, bis ich endlich zu ‚La La Land‘ gekommen bin. Jeder schien den Film zu mögen, dann gewann er bei den Oscars und plötzlich wurden Stimmen laut, dass er so toll doch nicht sei. Das kommt mir bekannt vor. Bei ‚Chicago‘ (2002) war es ganz ähnlich und den finde ich zumindest unterhaltsam. Also, mal sehen wie ‚La La Land‘ bei mir abschneidet (ich könnte die Songzeile in der Überschrift schließlich auch nur ganz zufällig gewählt haben…).

Mia (Emma Stone) und Sebastian (Ryan Gosling) begegnen sich das erste Mal am Ende eines Verkehrsstaus in Los Angeles. Diese erste Begegnung besteht aus aggressivem Hupen und erhobenen Mittelfingern. Einige weitere zufällige Begegnungen sind nötig, damit Funken fliegen können. Mia ist angehende Schauspielerin die sich durch die zermürbenden Mühlen erfolgloser Vorsprechen quält. Sebastian ist Musiker und Jazzfanatiker, der allerlei Musik-Gelegenheitsjobs annehmen muss. Sein eigentlicher Traum ist aber ein eigener Jazzclub. Mia hingegen beginnt an einem eigenen Ein-Frau-Theaterstück zu arbeiten. Werden die beiden, nicht eben zu Kompromissen bereiten, Charaktere, ihre professionellen Träume und ihre Beziehung vereinbaren können?

Der Film beginnt mit einer großartigen Szene: ein Stau auf einem gigantischen Freeway-Overpass irgendwo in L.A.. Plötzlich beginnen Menschen, alt und jung, aus den Autos zu steigen, zu singen und zu tanzen. Eine Explosion von Bewegung und Farbe gegen das stehende Grau der Blechlawine mit einer Kamera, die hierhin und dorthin saust. Eine Reminiszenz und Brücke zu den Musicals der 50er, als hätten die niemals aufgehört. Es sollte die beste Szene des Films bleiben.

Das liegt keineswegs daran, dass Chazelles Inszenierung nachließe. Was er in Sachen Farbgebung und Bildkomposition abliefert ist durchaus beeindruckend. Auch die die Gesangs- und Tanznummern bleiben gut inszeniert, den Höhepunkt bietet vielleicht eine Sequenz im Griffith Observatorium, die im wahrsten Sinne des Wortes die Schwerkraft außer Kraft setzt. Nein das Problem liegt weder an Technik noch Inszenierung, sondern an anderer Stelle. Etwa an der Tatsache, dass der Film gelegentlich beinahe betrunken an seiner eigenen Nostalgie wirkt. Nicht nur auf Musicals wird Bezug genommen, nein das ganze „goldene Hollywood“ bekommt den Bauch gepinselt, von ‚Casablanca‘ bis ‚… denn sie wissen nicht, was sie tun‘. Das kann gelegentlich etwas anstrengen. Weit größer ist aber das Problem beim „Gefühl“, bei den Charakteren.

Chazelle ist interessiert an Charakteren mit einer absolut zielstrebigen kreativen Ambition (man könnte wohl auch Besessenheit sagen) und was das mit ihrem Leben macht. In ‚Whiplash‘ war das Miles Tellers Charakter, der sich die Finger blutig trommelt, hier sind es sowohl Stone, die sich wieder und wieder in die seelenvernichtenden Vorsprechen stürzt und Gosling, der Musik spielen muss, die er nicht als reinen Jazz betrachtet. Das Problem für mich ist hier, dass die Charaktere nicht genug Charaktere sind. Sie sind Chiffren, Symbole, die nur im Moment der Szene zu existieren scheinen. Insbesondere über Mia erfahren wir absolut nichts, was über ihre Ambition hinausgehen würde. Sie schreibt, produziert, inszeniert ein Ein-Frau-Theaterstück. Wir sehen, wie sie ein paar Worte schreibt und ein paar Szenen später die Nachwirkungen des Stücks. Wir sehen sie zu Hause bei ihrer Familie und erfahren nichts über das Familienleben. Alles was nicht direkt mit ihrer Ambition oder ihrer Beziehung mit Sebastian zu tun hat wird rigoros ignoriert.

Sebastian selbst kommt etwas besser weg. In einer Szene taucht seine Schwester auf, die uns ein wenig Exposition gibt und dann aus dem Film verschwindet. Aber Sebastian redet viel, sehr viel. Fast immer über Jazz. Dabei gleitet der Film gelegentlich ins Komische ab, anscheinend ohne es zu merken: Mia sagt, bei ihr zu Hause würde Jazz nur als Hintergrundberieselung für Gespräche auf Parties verwendet. Seb ist empört und schleppt sie in einen Jazzclub. Hier erklärt er lang und breit den Jazz. Und eine Band spielt dazu – als Hintergrundberieselung. Als Gag wird das dabei nicht inszeniert. Dadurch, dass die Charaktere eben nur wie Symbole wirken, wurde zumindest mir der Film vor allem sehr, sehr langweilig.

Es spricht sicherlich für Emma Stones Talent, dass es ihr beinahe gelingt aus diesem absoluten Nichts etwas zu machen. In einigen Szenen wirkt sie lebendiger und wahrhaftiger als alles um sie herum. Und ihre Vorsprechen sind kleine Meisterwerke der Schauspielerei. Überrascht hat mich hingegen Ryan Gosling. Dem habe ich hier ja schon häufiger 50er Jahre Hollywoodstar-Qualitäten unterstellt, so müsste er gerade in diesem Film eigentlich wie in seinem Element sein. Doch bleibt sein Sebastian absolut flach. Er legt einige Manierismen an den Tag, die einfach nur merkwürdig aufgesetzt wirken, bei diesem Charakter, den man problemlos auch durch ein Jazzlexikon ersetzen könnte. Beide sind sicherlich nicht Fred Astaire und Ginger Rogers was Tanz angeht, aber das ist völlig in Ordnung, sie sollen ja auch nur ganz „normale“ Menschen darstellen. Ihr Gesang ist ebenfalls durchgehend mindestens passabel.

Ach ja, das erinnert mich an etwas, das ist ja ein Musicalfilm. Wie sind also die Songs? Wenn ich ganz ehrlich bin, ich weiß es nicht. Während ich das schreibe ist es vier Tage her, dass ich den Film gesehen habe. Würde mir jemand eine Pistole an den Kopf halten und mich zwingen einen der Songs aus dem Film zu summen, müsste ich mich wohl meinem Schicksal ergeben. Während ich sie gehört habe waren sie völlig in Ordnung, aber hängengeblieben ist absolut nichts. Das kann an meiner Unmusikalität liegen, doch normalerweise bleiben wenigstens ein oder zwei Songs eines guten Musicalfilms bei mir hängen.

Was bleibt ist ein sehr hübscher, sehr langweiliger Film mit einer Hauptdarstellerin, die das Beste aus dem Gegebenen macht und einem talentierten Hauptdarsteller, der völlig im Material untergeht. Mit Songs, die zumindest ich mir nicht merken kann. Nein, ich kann die Begeisterung leider nicht nachvollziehen und das ist wirklich schade.

Streiflichter Nummer 4: Sammelsurium

Nachdem ich auf anderen Blogs immer mehr gelungene Kurzrezensionen gelesen habe, habe ich mich entschlossen meinen Streiflichtern noch eine Chance zu geben. Und im Gegensatz zum letzten Mal, wo es auf zwei quasi normal lange Rezensionen hinauslief, schaffe ich diesmal wirklich was weg. ‚Der Mönch‘, ‚Amy‘, ‚Nausicaä‘, ‚Les Misérables‘, ‚Robin und Marian‘, ‚The Void‘ und ‚Höhle der Vergessenen Träume‘. Das sind sieben Besprechungen zum Preis von keiner! Wenn das mal nicht mehr als nix ist. Legen wir los! Weiterlesen