Na, habt Ihr sie gespürt? Die extreme Hitze aus Eurem Feed? Das sind natürlich die brandheißen Neuigkeiten, die diese Woche darauf lauern Eure Netzhäute zu versengen! Sei es ein Film der nach 40 Jahren das Licht des Kinos erblickt, ein Fäkalgewitter um eine nichtvorhandene Flagge oder ein Drehbuchautor, der dringend Aufmerksamkeit benötigt. All das und noch viel mehr findet Ihr her in der neuen Ausgabe des Newslichters.
David Kajganich redet viel
Ich wollte ja eigentlich nichts dazu sagen, weil alle Aussagen des Drehbuchautors zum ‚Suspiria‘ Remake nach verzweifelter Provokation riechen. Aber so langsam wird es ehrlich gesagt sogar mir zu blöd. Aber ich konzentriere mich mal auf eine Aussage. Was hat Herr Kajganich über den Zustand des Horrorfilms 2018 zu sagen? (ÜS von mir)
„Vielleicht reiten wir auf einer Welle faulen, zynischen Horrors im vergangenen Jahrzehnt […] deswegen fällt alles mit ein paar mehr IQ Punkten mehr auf als es sollte. Mäßig ausgeleuchtete Action, Blocking und Jumpscares alle 6 Minuten gehen 2018 als Horror durch.“
Wahrlich, in einer Zeit in der wir in jüngerer Vergangenheit auf den ‚Babadook‘, auf ‚Get Out‘, auf ‚Raw‘, auf ‚The Witch‘ zurückblicken können, wo ein Film wie die ‚Love Witch‘ möglich, wo sogar Studiohorror mit so etwas wie ‚IT‘ wieder sehenswert wird, wo ein Monsterfilm den „Bester Film“ Oscar gewinnt, da sind wir sicherlch in der „faulen, zynischen“ Talsohle eines Genres angekommen, in der wir auf Rettung hoffen müssen. Und von wem könnte diese Rettung eher kommen, als von einem Mann, der ein Remake von ‚Die Körperfresser kommen‘ geschrieben hat, dessen verfilmtes Drehbuch zum ‚Suspiria‘-Remake bald in die Kinos kommt und der bereits ein Buch zum Remake von ‚Friedhof der Kuscheltiere‘ in Produktion hat. Denn wenn es etwas im Horror, nein im Filmgeschäft gibt, das das Gegenteil von „zynisch und faul“ ist, dann sind das wohl Remakes.
Hättet Ihr mal Michael Bay engagiert…
https://screenrant.com/first-man-flag-controversy-armstrong-response/
Ich bin mir sicher, der Transformers-Macher hätte einen Weg gefunden das hochholde Sternenbanner der Amerikaner auch auf dem Mond patriotisch im Winde knattern zu lassen. Aber Damian Chazelle hat in seinem Film ‚First Man‘ über die erste Mondlandung, bewusst den Moment ausgelassen, als Neil Armstrong die Flagge in den Mondboden rammte, sehr zum Unmut vor allem konservativer Kommentatoren. Die Flagge ist zwar in anderen Szenen im Hintergrund zu sehen, doch dieser Moment fehlt. Chazelle begründet dies damit, dass er die Mondlandung als einen Moment des Triumphes für die Menschheit darstellen wollte und nicht einen für die USA. Die Aussage von Armstrong-Darsteller Ryan Gosling, Armstrong habe sich nicht als amerikanischen Helden verstanden, zog dann weiteren Zorn aus konservativen Kreisen nach sich (man erinnere sich an Armstrongs berühmte Aussage: „ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Schritt für Menschen, deren Eltern in einer bestimmten geografischen Region miteinander geschlafen haben“, wir haben sie alle im Ohr). Der „Shitstorm“ war perfekt. Nun haben Armstrongs Söhne Rick und Mark einen offenen Brief verfasst, in dem sie den Film verteidigen, der sich auf die Seiten ihres Vaters konzentriere, die man nicht kenne.
Ich weiß, es heißt ‚Stirb Langsam‘, aber…
https://screenrant.com/die-hard-6-official-title-mcclane/
Der sechste ‚Stirb Langsam‘ Film ist nicht nur einer, den keiner braucht, er heißt jetzt auch ‚McClane‘. Und wie ‚Der Pate 2‘ soll er Prequel und Sequel in einem sein. Das heißt, wir folgen in einem Handlungsstrang dem 63 Jahre alten Bruce Willis-McClane und in einem anderen einem etwa 20jährigen Rookie-McClane. Ich jedenfalls bin so motiviert den Film zu sehen, wie Bruce Willis motiviert scheint in irgendeinem Projekt der letzten 5 Jahre mitzuarbeiten.
‚Der Schwarm‘ schwärmt fürs ZDF
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18520790.html
Gerüchte um eine Verfilmung von Frank Schätzings umfangreichen SciFi Thriller gibt es seit das Buch erschienen ist. Nun steht aber fest, dass es zu einer achtteiligen Serie mit je 45 Minuten adaptiert werden soll. Es soll eine internationale Koproduktion werde, die unter anderem von ‚Game of Thrones‘-Produzent Frank Doelger betreut werden soll. Wobei Schätzing selbst auch ein Mitspracherecht besitzt. Schauen wir mal, um das Buch adäquat umsetzen zu können wäre jedenfalls ein großes Budget und ein ebenso großer Cast vonnöten. Es könnte aber ein interessantes Projekt werden.
Neuer Film von Orson Welles!
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18520769.html
Wer hätte gedacht, dass ich diese Überschrift im Jahr 2018 schreiben könnte? 1000 Filmrollen füllte Welles zwischen 1970 und 1976 für seinen Film ‚The Other Side Of The Wind‘. Darin ging es um das Comeback eines alternden Regisseurs, gespielt von Legende John Huston. Eine satirische Aufarbeitung Hollywoods sollte es werden, von dem sich Welles zeitlebens ungerecht behandelt fühlte. Leider gelang es ihm bis zu seinem Tod 1985 nur etwa 40 Minuten des Films zusammenzuschneiden. 2017 erwarb Netflix die Rechte an dem Film und der Rest wurde, unter Aufsicht von Regisseur und Welles-Freund Peter Bogdanovich fertiggestellt. Am 31.08. hatte der Film bei den Festspielen in Venedig Premiere und wurde dort offenbar gefeiert. Ich rechne Netflix dieses Engagement hoch an, hoffe aber sie sind klug genug den Film ins Kino zu bringen und nicht nur auf ihrem Streamingservice zu zeigen…