Kurz und schmerzlos Folge 17: Sport

Passend zum nahenden Ende der olympischen Winterspiele, dreht sich bei Kurz und schmerzlos heute alles um den Sport. Und mit Boxen und Schwimmen behandeln wir zwei Sportarten, die kaum weiter von Wintersport entfernt sein könnten. Okay, ich gebe es zu, der Olympia-Bezug war so weit hergeholt, dass ich eigentlich Langstreckenzuschlag zahlen müsste aber es machte sich nun mal so gut als Einleitung.

‚Standing8‘ (2015)

Nachdem er seinen Gegner im Ring getötet hat erlebt ein Boxer plötzlich Ausfallerscheinungen. Sein nächster Kampf, seine ganze Karriere sind gefährdet. Bald aber muss er sich die Frage stellen, wieviel er bereit ist zu opfern, um noch „Teil des Spiels“ zu bleiben.

In weniger als einer Viertelstunde gelingt es Regisseur Michael Molina Minard nicht nur Fragen der Reue und der Sportethik zu behandeln, er schafft es auch posttraumatischen Stress und die „Trigger“-Momente, die diesen auslösen können glaubhafter einzufangen, als das vielen Filmen mit voller Laufzeit gelingt. Absolut sehenswert, auch wenn man Boxen so gar nichts abgewinnen kann.

 

‚Quand J’ai Remplacé Camille‘ (2017)

Schwimmerin Camille ist tot. Und Laure soll sie im Team ersetzen. Das Team ist alles andere als sicher, ob sie das Zeug dazu hat. Sie selbst auch.

In eleganter, in unterkühltem grün und blau gehaltener Animation erzählen Nathan Otaño, Rémy Clarke und Leïla Courtillon ihre Geschichte. Doch je mehr der externe Konflikt zu einem internen wird, desto mehr überwiegen die aggressiven Rottöne. Mehr und mehr zeigt uns der gut 5minütige Film die Sicht Laures. Ein beeindruckendes und wunderschönes, kleines Stück Animation um die Angst, ob man je der Erinnerung an eine Andere gerecht werden kann. Englische Untertitel kann man übrigens zuschalten. Allerdings ist der Film auch bei Nichtverständnis der Dialoge nachvollziehbar.

Gestern Gesehen: Senna (2011)

„Nichts kann mich von der Liebe Gottes trennen“ – Ayrton Sennas Grabinschrift

Ich interessiere mich nicht für Formel 1. Also, so gar nicht. Ich habe kein Verständnis dafür wie man sich am Sonntagnachmittag vor den Fernseher setzen und mit absoluter Faszination beobachten kann wie ab und an ein Rennbolide mit lautem IIIIeeeeaaaaaugghhh an der Kamera vorbei donnert. Nicht das ich jemandem dieses Interesse vorwerfen würde, ich teile es einfach nicht.

Insofern stand ich denn auch einer Dokumentation über Ayrton Senna eher skeptisch gegenüber. Alles was ich über Senna wusste war, dass er ein hervorragender Rennfahrer aus Brasilien war und 1994 in Imola tödlich verunglückt ist. Der Film ist allerdings so gut, dass er mangelndes Interesse und geringes Wissen einfach wegwischt und den Zuschauer mit auf die wilde Reise Sennas nimmt. Weiterlesen