Stan Lee und die Schwierigkeit der Neubesetzung

Nach langer Zeit geht es heute mal wieder um digitale Darsteller. Ja, ich gebe gern zu, das ist ein Thema, das mich vermutlich mehr beschäftigt als es sollte. Aber Film, also Realfilm im Gegensatz zu Animation, ist für mich die Interaktion zwischen Licht und echten Menschen. Menschen, Darstellern, die Entscheidungen im Moment treffen, die eine Textzeile anders interpretieren als erwartet, die mit einer Drehung ihres Kopfes mehr transportieren, als es der Text der Szene jemals könnte. Und das ist bevor wir über die moralischen Fragen hinter der CGI-Rekreierung verstorbener Darstellerinnen sprechen.

Es ist fraglich, inwieweit Comicautor Stan Lee sich selbst als „Darsteller“ hätte beschreiben mögen, allerdings ist fraglos, dass seine Cameo-Auftritte Marvel Filmen, auch wenn sie bei unterschiedlichen Studios erschienen, etwas Verbindendes gegeben haben. Und so erklärte Disneys Marvel Studios nach seinem Tod im November 2018 kategorisch, dass es keine weiteren Stan Lee Cameos mehr geben würde. Nun aber hat Marvel Studios von „Stan Lee Universe“, einer Marke kreiert von Genius Brands International und POW! Entertainment, zwei Firmen in die Lee und seine Nachkommen eng involviert sind, für 20 Jahre die Rechte an Lees Aussehen, Stimme und Unterschrift erworben. Mit dem Recht sie in TV- und Filmproduktionen, Themenpark“erlebnissen“ und auf Merchandise verwenden zu dürfen.

Das müsse nun nicht unbedingt bedeuten, dass Disney Lee digital „widerbeleben“ und als Cameo Figur in künftigen Filmen verwenden will, beeilten sich Experten zu versichern. Nein, natürlich bedeutet es das nicht zwangsläufig. Aber nun ist Disney auch nicht gerade berühmt dafür, Geld für Dinge auszugeben, mit denen sie nichts anfangen wollen. Sicherlich wird an die gigantische Marvel-Maschinerie nun ein kleiner Regler gesetzt, der mit „Stan Lee CGI“ beschriftet ist, und an dem in den nächsten Jahren sehr vorsichtig gedreht wird, bis exakt das Maß gefunden ist, das beim Publikum funktioniert. Denn so funktioniert die Maschinerie.

Es ist die Art von Nachricht, die perfekt maßgeschneidert ist, um mich zu ärgern. Aber nun versuche ich einmal einen Moment „objektiv“ zu betrachten, ob das wirklich moralisch verwerflich ist, oder ob das Problem nicht eher bei mir liegt. Nach allem was ich über Lee weiß, und das ist zugegeben nur sein öffentliches Bild, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass ihm selbst das gefallen würde. Der Mann war fraglos, wenn schon kein Darsteller, so sicherlich doch ein Selbstdarsteller. Jemand, dem Medienaufmerksamkeit gefallen hat. Manchmal sogar zum Schadens einer Kunst. So hat die Tatsache, dass er in Interviews nie der Behauptung widersprochen hat, der alleinige Erfinder allerlei ikonischer Charaktere zu sein, zum Bruch mit dem kongenialen Zeichner Jack Kirby geführt. Ich könnte mir also vorstellen, dass Lee die Idee gefällt, dass er Jahrzehnte nach seinem Tod an der Seite seiner Schöpfungen zu sehen sein wird. Aber ich weiß es natürlich nicht. Und fragen kann ihn weder ich, noch sonst irgendwer.

Für mich bekommt das Ganze aber einen furchtbar bitteren Beigeschmack, wenn man bedenkt, was in den letzten Monaten von Lees Leben, nach dem Tod seiner langjährigen Ehefrau Joan Boocock, geschehen ist. Da gab es mehrere Leute, die versucht haben versucht haben aus Lees Auftritten und seinem Bild Profit zu schlagen und ihn dafür auch physisch von seiner Familie abgesondert haben. „Elder abuse“ wie man das im Englischen nennt. „Skrupellose Geschäftsleute, Schmeichler und Opportunisten“ nannte Lee sie in einer Klage vom April 2018. Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: soweit ich weiß sind Lees Nachkommen in dieser Entscheidung voll involviert und sie ist in ihrem Sinne. Nur fällt es mir schwer die recht eklige Geldschneiderei auf dem Rücken eines sterbenden Witwers gänzlich auszublenden.

Ich hätte kein Problem mit der Verwendung von einem Bild von Lee im Hintergrund. Oder auch von filmischem Archivmaterial. Aber eine CGI-Version von ihm widerstrebt mir, so sehr mir damals CGI-Tarkin in ‚Rogue One‘ widerstrebt hat. Ich finde es geschmacklos und fast schon makaber. Und das mag nicht unbedingt „objektiv“ sein, aber ich tue mich sehr schwer damit, mich hier von etwas anderem überzeugen zu lassen.

Womit wir bei Star Wars wären. Kathleen Kennedy, Präsidentin von Lucasfilm, hat nämlich etwas aus dem (relativen) Misserfolg von ‚SOLO – A Star Wars Story‘ gelernt. Nicht etwa, dass ein später Wechsel der Regisseure schwierig ist. Nicht, dass ein Skript, das als Komödie gedacht war, kaum mehr funktioniert, wenn man einfach die Pointen rausschneidet und es als dramatisch verkauft. Nein, ihre Lehre aus dem Film ist, dass es unmöglich sei, die Figuren aus den ikonischen, ursprünglichen Star Wars Filmen neu zu besetzen. Und ja, damit hat Lucasfilm Alden Ehrenreich, den neuen Solo-Darsteller, zum zweiten Mal den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Das erste Mal war, als groß verkündet wurde, er bräuchte Schauspielunterricht. Das muss wohl so eine Art Rekord sein. Das wird besonders augenfällig, wenn man bedenkt, dass die Kenobi Serie bereits in den Startlöchern steckt. Soweit ich weiß, immer noch mit Ewan McGregor. Ist  der der einzige fähige moderne Darsteller, oder tritt man die doch noch einmal komplett in die Tonne und ersetzt ihn durch CGI Alec Guinness?

Aber was können wir aus Kennedys Aussage für die Zukunft folgern? Das man nun endlich mit der Nostalgie für die alten Filme durch ist und etwas komplett Neues versuchen will, da es ja einfach keine Darsteller (mit Ausnahme McGregors) gibt, die den alten das Wasser reichen können? Das wäre die positive Interpretation. Und die sehe ich hier nicht gegeben. Nein, ich fürchte eher, man wird eben ‚Rogue One‘ zum Vorbild nehmen. CGI-Leia und CGI-Tarkin sind die Zukunft. Die ikonischen Darsteller werden auf ewig die ikonischen Darsteller bleiben. Ikonen im wahrsten Sinne des Wortes. Unveränderlich für die Ewigkeit. Da passt Stan Lee doch in die Reihe.

Oh brave new world, that has such computeranimations in’t!

Die 2010er und der Film: Cinematic Universe

Ich habe an dieser Stelle bereits mehrfach über das Verlangen der Hollywood-Studios nach einem funktionierenden cinematischen Universum geschrieben. Daher wird für Langzeitleser das eine oder andere redundant sein. Allerdings wird diese Idee des „Cinematic Universe“ vermutlich einer der Hauptpunkte sein, an die man sich beim Blockbusterkino der 2010er erinnern wird. Von daher verdient es hier behandelt zu werden.

In den 2000er war die neu entdeckte Cashcow der Studios noch klassisch und alt bekannt: Verfilmungen von Büchern. Von Buchserien am besten, denn so hat man gleich ein Publikum für mehrere Filme gesichert. Und wenn man ein Buch in mehrere Filme splitten kann, dann ist das auch in Ordnung. Der Grund dafür ist klar. Anfang der 2000er explodierten ‚Der Herr der Ringe‘ und die ‚Harry Potter‘ Reihe geradezu in den Kinos. Potter hatte wenigstens genug Anstand gleich genug Bücher mitzubringen, um damit eine ganze Dekade zu füllen, doch beim Herrn der Ringe war nach drei Filmen schon wieder Schluss. Es schloss sich für die Studios eine Zeit des Suchens nach dem nächsten Hit an. Neben vielen Fehlschlägen gab es einige Treffer. Mit der Vampirromanze ‚Twilight‘ etwa, oder der Young Adult Dystopie ‚Hunger Games‘. Vor allem Letztere rief eine ganze Reihe Epigonen auf den Plan, die alle kein großer Erfolg wurden. Vorbei ist dieser Trend auch in den 2010ern nicht gewesen, wie wir mit ‚Fifty Shades of Grey‘, dessen Buchvorlage ihren Ursprung als ‚Twilight‘ Fanfiction hatte, sehen konnten.

Daneben war natürlich der große Trend der 2000er die Superheldencomicverfilmung. Dabei fällt auf, wie wenige von denen es zu Serien schafften. ‚Spider-Man‘ und ‚X-Men‘ hatten es geschafft, lagen nach enttäuschenden dritten Teilen, jedoch beide auf Eis. Und Nolans Batman war eigentlich noch nicht einmal als Trilogie geplant. Bei den meisten anderen schien schon nach der Origin Story bereits wieder die Luft raus. In dieser Phase der späten 2000er fiel Marvel auf, dass sie zwar die meisten großen Namen an andere Studios lizensiert hatten, selbst aber immer noch die Charaktere der Avengers hielten. Captain America, Iron Man, Thor oder Hulk (wobei sie zu letzterem keine Einzelfilme produzieren dürfen, die Rechte liegen bei Paramount…) sind zwar keine Wolverines oder Spider-Mans, doch wollte Marvel Entertainment und insbesondere Produzent Kevin Feige etwas Neues ausprobieren. Er wollte Stan Lees Comic-Ansatz aus den 60ern ins Kino bringen. Die Idee, dass all diese Comiccharaktere in derselben Welt existieren. Das sie einander begegnen können und ihre Abenteuer Auswirkungen auf die Reihen der anderen haben.

Was tatsächlich beachtenswert ist, ist vor allem die Geduld mit der Feige diesen Ansatz umsetzte. Er wusste, er müsste erst einmal einen Status Quo schaffen, bevor er an ihm rütteln konnte. Und so war eine lange erste Zeit des Marveluniversums das Setzen dieses Status Quo. Die Filme waren formelhaft und selten visuell besonders interessant. Sie bezogen ihre Faszination vornehmlich aus ihrer Verbundenheit (mal ehrlich erinnert sich irgendwer an ‚Iron Man 2‘ oder ‚Thor 2‘?). Die Tatsache, dass Edgar Wright aus seiner Regisseursrolle von ‚Ant-Man‘ gefeuert wurde, schien zu bestätigen, dass Disney mit Marvel das Studiozeitalter Hollywoods wieder aufleben lassen wollte. Regisseure waren dazu da die korporatistische Vision eines Produzenten umzusetzen. Und ganz falsch ist diese Kritik nicht.

Doch nachdem der Status Quo einmal gesetzt war, konnten die Marvelfilme experimentierfreudiger werden. Unbekanntere Charaktere, wie die ‚Guardians of the Galaxy‘ wurden adaptiert, sogar ohne dass sie anfangs direkten Bezug zum übrigen Universum hätten. Regisseure wie Ryan Coogler und Taika Waititi konnten ihre eigenen Visionen umsetzen – wenn auch immer noch im vom Studio vorgegeben Rahmen, der sicherstellte, dass die Filme bloß niemandem in den Hauptabsatzmärkten auf die Füße treten. Letztlich gipfelte alles im „most ambitious crossover event in history“. Alle Helden und nicht wenige Schurken begegneten sich im Doppelfilm ‚Infinity War‘ und ‚Endgame‘, um Thanos aufzuhalten, der das halbe Universum auslöschen wollte. Ob Marvel nun so erfolgreich weiterläuft wird sich noch beweisen müssen. Im Moment ist es gerade in einer Ruhephase. Nächstes Jahr erscheinen „nur“ zwei Filme, bevor 2021 die Maschinerie wieder auf Hochtouren läuft.

Bei aller verdienten Kritik, die es gerade in den letzten Monaten erhält, muss man doch festhalten, dass das MCU prägend für die Filmindustrie, insbesondere Hollywood, in den 2010ern war. Bei Disney geht man davon aus, dass sich das Universum als Ganzes nie totlaufen wird, höchstens einzelne Aspekte. Sicher eine mutige Annahme, doch gehe auch ich davon aus, dass es uns noch lange begleiten wird. Wenn man es hier so beschreibt oder liest, dann klingt es eigentlich ganz simpel ein Cinematisches Universum zu etablieren. Bleibt die Frage, warum kein anderes Studio, selbst Disney an anderer Stelle, es nicht gelingt ihr eigenes mit Erfolg zu schaffen. Schauen wir mal woran es liegen könnte.

Da wäre zum einen der ewige Konkurrent zu Marvel, DC Comics, die schon lange von Warner aufgekauft wurden und mit ‚Superman‘ und ‚Batman‘ schon filmische Erfolge zu verbuchen hatten, als Marvel noch die ‚Punisher‘ Lizenz für Dolph Lundgren hergab. Als Marvel mit ‚Iron Man‘ anfingen ihr Universum aufzubauen, feierte man bei DC mit ‚The Dark Knight‘ gerade großen kritischen und Publikumserfolg. Man ignorierte also erst einmal ein „Extended Universe“, es ging ja ganz offensichtlich auch ohne. Und als man 2013, 5 Jahre später auf die Idee kam doch eines zu wollen, versuchte man sich an Abkürzungen. Abgesehen von Superman wurde kein Held wirklich etabliert, bevor direkt am Status Quo gerüttelt wurde und sich Superman und Batman bis zur Martha prügeln mussten. Die Helden der ‚Justice League‘ kamen fast alle aus dem Nichts, nur ‚Wonder Woman‘ durfte seine Protagonistin noch schnell etablieren. Am zugegeben langweiligen und langwierigen Prozess des Setzens des Status Quo schien kein Interesse vorhanden, oder man hatte Angst als im Hintertreffen zur Marvel-Konkurrenz wahrgenommen zu werden.

Ironie des Ganzen ist, dass DC, kaum dass sie die rigide Idee eines zusammenhängenden Universums aufgegeben hatten, Erfolge einfuhren. Einmal mit dem überdrehten ‚Aquaman‘, vor allem aber mit dem düsteren ‚Joker‘. Vielleicht zeigt das für die Zukunft auf, dass ein Cinematisches Universum zum Erfolg führen kann, aber sicher kein Garant dafür ist und manchmal das Streben danach sogar hinderlich.

Aber was meinte ich damit Disney schafft es selbst nicht immer ein Cinematisches Universum zu schaffen? Ich dachte dabei an ‚Star Wars‘. Und nein, ich habe kein Interesse hier noch einmal über die Qualität oder deren Mangel der Sequels zu sprechen. Die sind einfach nur Fortsetzungen und als solche nicht außergewöhnlich. Ich meine die ‚Star Wars Stories‘. ‚Star Wars‘ ist neben ‚Star Trek‘ sicherlich einer der Urväter eines Extended Universe. Allerdings breitete sich das meist in Romane, Comics, Videospiele, Trickserien oder Weihnachtsspecials aus. Nicht unbedingt in Realfilme abseits der Skywalker Saga. Von den Abenteuern der Ewoks mit Wilford Brimley einmal abgesehen… Und obwohl Disney all das für nicht länger „kanonisch“ erklärt hat, machten sie doch mit Romanen, Comics und Serien genau da weiter, wo vorher aufgehört wurde. Und es ist ja nur logisch. Star Wars lebt zu einem guten Teil davon, dass die Galaxie so viel größer scheint als das, was wir in den Filmen sehen.

Doch bei den ‚Star Wars Stories‘ zeigte Disney eine erstaunliche Angst sich von den etablierten Filmen zu lösen. Man hätte alles erzählen können was man wollte, stattdessen setzt sich ‚Rogue One‘ vorsichtig direkt vor Episode IV und schließt ein „Plothole“, das nie wirklich gestört hat. Und ‚Solo‘ erzählt die absolut überflüssige Vorgeschichte eines beliebten Charakters. Man schien zu fürchten, dass wenn man einen Schritt zu weit von den Skywalkers nimmt, dann würde der Name ‚Star Wars‘ plötzlich nicht mehr ziehen. Da stimmt es mich auch nicht sonderlich traurig, dass nach dem geringen Erfolg von ‚Solo‘ die Stories erst mal auf Eis gelegt wurden. Letztlich ein Scheitern am eigenen Mangel an erzählerischem Mut. Was aber auch zeigt, dass man Kevin Feige zwar zu Recht kritisieren kann, seine Leistung, sowohl planerisch als auch erzählerisch, durchaus anerkennen muss. Aber hey, immerhin scheint man jetzt mit ‚The Mandalorian‘ eine zumindest interessantere Erzählrichtung bei Star Wars gefunden zu haben und ist endlich dem Nichtschwimmerbecken der ewigen Vorgeschichte der originalen Trilogie entronnen.

Und dann war da noch das Dark Universe. Oder eben nicht. Zweimal hat Universal versucht seine klassischen Monster aus den 30er und 40er Jahren als coole, moderne Filme mit Action- und Gruselanteilen zu etablieren und zweimal fiel es flach. ‚Dracula Untold‘ (blöde Frage, aber den Film gibt es doch wäre es damit nicht automatisch ‚Dracula Told‘?) löste einzig weitgehendes Schulterzucken aus und Tom Cruise in Tom Cruises ‚Die Mumie‘ (mit Tom Cruise!) wurde ziemlich brutal verrissen. Beide Male warfen Universal die Hände in die Luft und gaben direkt sämtliche weiteren Pläne auf. Man hat den Eindruck so richtig steckte ihr Herz da nie drin. Der Grund warum sie ein Stück vom Cinematic Universe Kuchen wollten ist womöglich, weil sie das ursprüngliche Rezept geschrieben haben. Sämtliche Universal-Monster begegneten sich damals in den Filmen. Allerdings muss gesagt werden, erst als die Monster schon auf dem absteigenden Ast waren. Als Dracula allein nicht mehr genug Leute ins Publikum lockte und sich deshalb mit dem Wolfman kloppen musste. Vielleicht war daher die Idee eine frühere Not nun zur Tugend zu machen von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Was bleibt als Fazit? Das „Cinematic Universe“ in aller Munde war, obwohl nur eines in den 2010er wirklich wie gewollt funktioniert hat. Womöglich ändert sich das in der nächsten Dekade. Vielleicht lernen die anderen Studios von Disney und etablieren ihr eigenes Universum. Oder vielleicht kauft Disney sie einfach auf und tut es für sie. Und wir sind für den Rest unseres Lebens von unsterblichen Franchises umgeben, die rebootet werden, sobald sich die Fortsetzungen einmal totgelaufen haben. Ist das nicht vielleicht das wahre Dark Universe?

Newslichter Ausgabe 60: Joker, Spider-Man und Kevin Feige

Willkommen zu Ausgabe 60 des Newslichters. Ich sollte Euch wohl direkt warnen, dass es heute etwas weniger lustig wird als sonst. Das war nicht geplant, aber irgendwie kamen heute Themen zusammen, die sich eher weniger für launige Kommentare eignen. Und ich maule über Disney, aber das ist nach 60 Ausgaben wohl nicht mehr wirklich überraschend. Legen wir los? Legen wir los!

 

‚The Joker‘ und die Angst vor Gewalt

https://www.cinemablend.com/news/2481287/yes-jokers-hollywood-premiere-went-off-without-incident

Die Prämiere des Films ‚The Joker‘ in L.A. ist ohne gewalttätige Zwischenfälle von statten gegangen. Wer Filmnews nicht aufmerksam verfolgt, wird sich jetzt fragen, warum das eine Meldung wert sei. Nun, es gab allerlei Befürchtungen, der Film um einen psychisch labilen Mann, der von einer grausamen Umgebung in gewalttätigen Wahnsinn getrieben wird, könnte „Mass Shooter“ (der deutsche Begriff „Amokläufer“ wird diesem Phänomen mMn. Nicht wirklich gerecht) inspirieren. US Armee und FBI warnten vor Rumoren im „Dark Web“, dass es zu einem erhöhten Gewaltaufkommen um den Film kommen könnte. Das LAPD erhöhte für die Zeit der Prämiere seine Alarmbereitschaft. Auch für zukünftige Aufführungen ist in Teilen der USA erhöhte Alarmbereitschaft angezeigt. Manche Kinos verbieten Kostümierungen während des Films, in vielen Kinos will die Polizei Präsenz zeigen. Das Kino in Aurora, Colorado, in dem 2012 ein Mass Shooter während einer Aufführung von ‚The Dark Knight Rises‘ 12 Menschen tötete und beinahe 60 weitere verletzte, will den Film aus Respekt für die Opfer gar nicht zeigen. Warum ist es gerade ‚The Joker‘ der diese Aufmerksamkeit erhält? Vor allem während gleichzeitig der neue Rambo-Film läuft, der durch seine erhebliche Gewalt auffällt und dadurch, dass manche Kritiker sagen, er sei geradezu ein Propagandafilm für Trumps geliebtes Mauerprojekt an der mexikanischen Grenze? Womöglich ist es die Verbindung zwischen der Tragödie in Aurora einerseits und der Thematik des Films andererseits. Angehörige der Opfer von Aurora haben einen Brief an Warner und Regisseur Todd Philipp geschrieben. Darin legen sie ihre Befürchtungen dar, der Film könne auch nur einen einzigen Menschen, der am Rande einer furchtbaren Gewalttat steht, dazu bringen sie auszuführen. Eine Befürchtung, die man aber, meiner Meinung nach, über sehr viele Filme äußern könnte, allerdings finde ich die Schlussfolgerung sie daher nicht zu zeigen mindestens fragwürdig. Ein Absatz des Briefes, den ich allerdings ohne jedes Problem unterschreiben würde, fordert Warner auf, auf jegliche Spenden an Organisationen wie die National Rifle Association und andere Waffenlobby-Organisationen zu verzichten. Wenn sich alle Filmstudios, die „gewalthaltige“ Filme produzieren (also alle…) darauf einigen könnten, wäre das der Vermeidung zukünftiger „Mass Shooter“ sicherlich entscheidend zuträglicher als Filme, Computerspiele, Gangsterrap oder sonstige künstlerische Äußerungen zu verbieten.

 

‚Spider-Man‘ bleibt im MCU

https://deadline.com/2019/09/sony-walt-disneys-marvel-team-on-third-spider-man-homecoming-title-with-superhero-to-appear-in-future-marvel-pics-1202746497/

Frohlocket Marveliten, der Spinnen-Mann bleibt im etablierten Marvel Universum! Marvel und Sony haben sich noch einmal zusammengesetzt. Man hat sich nun darauf geeinigt, dass Marvel 25% der Einnahmen eines Spider-Man Films behalten darf und außerdem alle Merchandise Rechte erhält. Natürlich ging es einzig und allein um Geld und nie wirklich darum, dass MCU-Mastermind Kevin Feige „nicht genug Zeit“ für Spider-Man hätte (siehe dazu auch die nächste News). Natürlich hat die Presse sicherlich ihr Scherflein zu diesem Erfolg für Disney beigetragen, mit zahllosen „oh weh, oh weh, was soll nur aus Spider-Man werden“ News. Die Fanreaktion war zornig (wie Fanreaktionen das meistens sind) und Sony ist eilig eingeknickt. Nicht das mir „Corporate Bullying“ nun unbedingt schlaflose Nächte bereiten würde, aber es ist schon enttäuschend zu sehen, dass niemand mehr Disneys Macht im Weg stehen mag.

Lasst mich an dieser Stelle etwas erklären: ich mag Disney nicht! Das sollten die Newslichter mehr als deutlich gemacht haben. Ich mag allerdings viele der Dinge, die Disney herausbringt. Einige Marvelfilme und einen guten Teil des neuen ‚Star Wars‘, etwa. Meiner Meinung nach widerspricht sich das nicht. Rian Johnson dreht einen Star Wars Film, Daisy Ridley und John Boyega treten darin auf. Das macht sie nicht zu denjenigen Leuten, die mit Milliarden Dollars um sich werfen, um Disney auf den Gipfel der kulturellen Hegemonie zu wuchten. Das sind und bleiben die CEOs dieser Welt. Kann man  Johnson und Co. Vorwerfen für sie zu arbeiten? Kann man sicherlich, dann ist man aber sehr, sehr weit drin in einer Systemkritik, die für dieses kleine Filmblog vielleicht etwas zu weit führen würde.

Okay, Exkurs Ende. Hier ein nachgereichtes Wortspiel: der Spinnen-Mann schafft es nicht dem Netz der Maus zu entkommen. haha

 

Kevin Feige entwickelt ‚Star Wars‘ Film

https://screenrant.com/kevin-feige-star-wars-movie-announced/

Früher oder später musste es ja so kommen. Marvel Cinematic Universe-Overlord Kevin Feige (genau der, der „keine Zeit“ für Spider-Man hatte) entwickelt seinen eigenen ‚Star Wars‘ Film. Dazu ist es nach einem Treffen mit Lucas Films-Overlady Kathleen Kennedy gekommen. Über den Inhalt ist noch nichts bekannt. Damit stehen nach dem kommenden Ende der Skywalker-Saga folgende Filme im ‚Star Wars‘ Universum an (von Serien gar nicht zu reden): eine Trilogie entwickelt von Rian Johnson. Eine Trilogie entwickelt von den ‚Game of Thrones‘ Showrunnern Bennioff und Weiss und nun der Film von Kevin Feige. Mehr als genug Material für Jahre. Nicht das Disney aufhören wird an den Brunnen ‚Star Wars‘ zu gehen, solange der auch nur einen Tropfen Wasser führt.

Spekulationen die Verkündung habe etwas zu deutlich betont Kennedy sei immer noch federführend was Star Wars anginge und das sei ein Hinweis sie solle durch Feige ersetzt werden, halte ich für Blödsinn. Erstens hat Iger die Schuld für das zu schnelle Herausbringen von Star Wars Filmen auf die eigene Kappe genommen, zweitens hätte Feige dafür neben dem MCU wohl tatsächlich keine Zeit. Aber hey, wer weiß und irgendwelche Corporate Decisions versuche ich gar nicht erst zu verstehen.

 

Das war es für diese Woche. Nächste Woche wird’s vermutlich wieder deutlich alberner…

Newslichter Ausgabe 46: Sorge um jungen DeNiro, Fanpetitionen und Simpsons-Möbel

Ausgabe 46 des Newslichters steht bereits an. Da muss ich mir ja langsam Gedanken machen, was es Tolles zur 50 geben wird. News, vermutlich. Und das noch viel Bessere ist, die gibt es auch schon heute. Und ja, es werden Filmnews sein und keine zur neuen Disneyland Attraktion Star Wars Galaxy’s Edge. Obwohl sich Neuigkeiten darüber in beinahe jede Newsseite eingeschlichen haben. Ich muss allerdings zugeben, „Jediroben“ für 125 Dollar zu verticken und den Käufern hinterher mitzuteilen, dass sie die Lappen im Themenpark, vermutlich dem einzigen Ort wo man sie tragen könnte ohne schief angeguckt zu werden, gar nicht tragen dürften. Das ist so wunderbar Disney, dass ich mich verbeugen möchte. Tja, nun habe ich doch über Galaxy’s Edge geschrieben. Wurscht, legen wir los!

 

Verworfene ‚Man of Steel‘ Fortsetzungen

https://www.indiewire.com/2019/06/man-of-steel-superman-matthew-vaughn-rejected-1202146452/

Matthew Vaughn (‚X-Men: First Class‘, ‚Kingsman‘) sollte so um 2017 herum mal eine Fortsetzung zu ‚Man of Steel‘ drehen. Dafür hätte er Konzepte umgesetzt, die auf eine Trilogie zurückgehen, die er Warner bereits 2008 erfolglos angeboten hatte. Darin lebte Superman Kal’el bis zum Erwachsenenalter auf Krypton, bevor sein Heimatplanet explodierte und er zur Erde kam. Hoffnungsvoll und erhebend wäre seine Version des Superhelden geworden. Nach Vaughn war Christopher McQuarrie kurzzeitig als Regisseur für eine direkte Superman-Fortsetzung angedacht, doch ist der für absehbare Zeit mit unmöglichen Missionen beschäftigt. Ob er die Chance genutzt hat, Henry Cavill für dieses Franchise abzuwerben ist unklar. Klar ist hingegen, dass Cavill und Warner sich im September letzten Jahres getrennt haben und Cavills ‚Mission Impossible‘ Charakter im nächsten Film der Reihe wohl wieder auftauchen könnte. Vermutlich also schlechte Aussichten für Fans von Superman.

 

Martin Scorcese „besorgt“ um ‚The Irishman‘

https://www.indiewire.com/2019/05/martin-scorsese-concerned-irishman-de-aging-effects-1202145509/

Niemand wollte Martin Scorceses Gangsterdrama ‚The Irishman‘ mit Robert DeNiro und Al Pacino finanzieren, bis Netflix 140 Millionen in das Projekt investiert hat. Die Geschichte um einen Veteranen des zweiten Weltkriegs, der ein Killer für die Mafia wurde, soll auf drei verschiedenen Zeitebenen spielen. Die Figuren sollen dabei aber von den gleichen Darstellern verkörpert werden, verjüngt oder veraltet mittels Computertechnologie. In einem Podcastinterview mit Regisseurin Joanna Hogg, hat sich Scorcese kürzlich als „besorgt“ bezeichnet, was diese Arbeiten angeht. Es sei schwierig, weil wir es so gewohnt sein diese Darsteller (DeNiro und Pacino) als ältere Männer zu sehen, dass sich Schnitte zu den jüngeren Gesichtern schwierig gestalten. Insbesondere die Augen bräuchten weit mehr Arbeit als gedacht, um sie glaubwürdig jünger zu machen, ohne ihre Intensität zu verlieren. Es wird spannend sein zu sehen, ob Scorcese der Streich gelingt. Eine Deadline für den Film besteht auf jeden Fall. Im Oktober soll er bei Netflix erscheinen und ins Kino kommen, schon allein, um sich für eine Oscar-Nominierung zu qualifizieren.

 

Wohnen wie Homer in Schweden

https://www.thedrum.com/creative-works/project/publicis-spain-ikea-real-life-series

Der schwedische Möbelriese IKEA kämpft schon seit einiger Zeit damit, in den Vereinigten Arabischen Emiraten Fuß zu fassen. In Europa und den USA ist ein Besuch bei IKEA nichts außergewöhnliches, doch scheinen es die günstigen Möbel in der arabischen Welt deutlich schwerer zu haben. Ein kreativer Versuch, den IKEA nun gestartet hat ist es Anzeigen zu schalten, die berühmte Fernsehwohnzimmer mit IKEA-Produkten nachstellen, ohne die Quellen direkt zu nennen. Das Wohnzimmer der Simpson Familie ist dabei, Monica Gellers Wohnzimmer aus ‚Friends‘, ebenso wie eines aus ‚Stranger Things‘. Die Preise in den Anzeigen sind dabei natürlich in Dirham angegeben, aber die Produkte sollten international erhältlich sein. Falls Ihr also ein erhöhtes Bedürfnis habt endlich einmal wie Homer fernzusehen und dabei Bier zu trinken, könnt Ihr Euch hier einrichten. Dazu kann ich nur sagen: „Mmmhhh, inoffizielles Merchandise *sabber*!“

 

Petition: ‚Game of Thrones‘-Macher sollen von Star Wars gefeuert werden

https://www.indiewire.com/2019/05/game-of-thrones-petition-fire-david-benioff-db-weiss-star-wars-1202145835/

Wisst Ihr was immer gut ist für zornige und reichlich alberne Fan-Petitionen? Die neuen Star Wars Filme von Disney! J.J. Abrams sollte gefeuert werden, nach dem ersten Film, forderte eine Petition. Er sollte definitiv von Episode IX gefeuert werden verlangte eine andere. Eine weitere wollte Disney zwingen die Rechte an Star Wars zu verkaufen. Eine andere George Lucas zurückbringen. Am Schwersten dürfte es Rian Johnson getroffen haben. Eine Petition wollte seine Episode VIII aus dem Star Wars Kanon gestrichen sehen. Eine andere verlangte gar, er solle gezwungen werden öffentlich einzugestehen, dass sein Film „furchtbar“ sei! Alle diese Star Wars Petitionen wurden aber in ihrer Unterschriftenzahl in den Schatten gestellt von einer, die verlangte, dass ‚Game of Thrones‘ Staffel 8 mit „kompetenten Autoren“ noch einmal gedreht werden sollte. Auf deutlich über 1,5 Millionen Unterschriften bringt es diese. Davon inspiriert verlangt nun eine Petition die ‚GoT‘ Showrunner Bennioff und Weiss von ihrer geplanten Star Wars Trilogie zu feuern. Pikant dabei ist, dass so etwas bei Disneys Star Wars durchaus einen Präzedenzfall hat, wenn auch ganz ohne Petition. Colin ‚Jurassic World‘ Trevorrow wurde als Regisseur für Episode IX von Abrams ersetzt, nachdem sein merkwürdiges Herzensprojekt ‚Book of Henry‘ von der Kritik verlacht und vom Publikum ignoriert wurde. Gerüchteweise lag das aber mehr daran, dass er sich mit den Produzenten überworfen hatte, ‚Book of Henry‘ war dann eher ein willkommener Anlass. Insofern müssen sich Bennioff und Weiss vermutlich keine Sorgen machen, solange sie der Maus keinen Ärger bereiten. Und wenn das keine berühmten letzten Worte sind, weiß ich auch nicht…

 

Das war‘s für heute. Klickt auch nächste Woche wieder rein und staunt, was ich so alles aus dem Sommerloch fische!

Newslichter Ausgabe 21: Grusel-Batman, realer Konsolenkrieg und animierter Sternenkrieg

Willkommen beim Newslichter. Die Vorweihnachtszeit hat begonnen. Selbst wenn es für Glühwein doch deutlich zu warm ist. Das bedeutet die Filmnachrichten sind noch etwas blockbusteriger als sonst. Mir fiel es diese Woche mal wieder erstaunlich schwer eine Handvoll (meiner Meinung nach) interessante News zusammenzustellen. So etwas wie „Kylo Ren bekommt womöglich in Episode IX einen neuen Helm“ fällt jedenfalls nicht darunter. Ich hoffe es ist mir zu Eurer Zufriedenheit gelungen. Viel Spaß!

 

James Wan würde gern Batman-Horror drehen

https://screenrant.com/batman-horror-movie-james-wan-director/

Gerade hat James Wan mit ‚Aquaman‘ seinen ersten Superheldenfilm fertiggestellt. Umfangreiche Erfahrungen im Horrorfilm konnte er mit ‚Saw‘, ‚Insidious‘ oder ‚Conjuring‘ sammeln. Da überrascht es vielleicht nicht unbedingt, dass sein Traumprojekt ein Horrorfilm mit Batman in der Hauptrolle wäre. Kaum ein Held wäre wohl besser für die Art Film geeignet und bringt auch noch die perfekte Schurkenriege dafür mit. Einige Szenen mit Scarecrow in ‚Batman Begins‘ ließen auch bereits erahnen, wie so etwas aussehen könnte. Sollte ‚Aquaman‘ zu einem ähnlichen Erfolg werden, wie beinahe alles, das Wan anfasst, wäre dieser Traum also vermutlich nicht unmöglich. Ich zumindest wäre gespannt.

 

BFI unterstützt keine Filme mit Schurken mit Gesichtsnarben mehr

https://screenrant.com/bfi-villains-facial-scars/

Der Schurke mit dem vernarbten Gesicht ist vermutlich beinahe so alt wie das Kino selbst. Sei es das Phantom der Oper, Ernst Stavro Blofeld, Freddy Krueger oder aktueller die Nolan/Ledger Interpretation des Jokers oder Kylo Ren. Selbst im Zeichentrick hat Simbas mörderischer Onkel Scar genau die im Gesicht. Die britische Organisation Changing Faces unterstützt Menschen mit sichtbaren Narben, bietet etwa Kindern psychologische Betreuung an und setzt sich gegen Diskrimination ein. Nun hat sie die Aktion „I am not your villain“ gestartet, die sich gegen das Klischee des vernarbten Schurken richtet. Dieses würde zur ohnehin schon umfassenden Diskriminierung nur noch weiter beitragen. Prominente Unterstützung hat die Kampagne in Form des British Film Institute gefunden, dass förderungswerte, britische Produktionen unterstützt. Dieses wird von nun an keine Filmprojekte mehr, in denen Schurken Gesichtsnarben aufweisen unterstützen. Da kann man mit den Augen rollen, fürchten, dass das die Kreativität einschränkt oder feststellen, dass in der Art Filme, die das BFI unterstützt ohnehin eher selten Klischeeschurken auftauchen und es eine mehr symbolische Geste ist, ich persönlich finde die Entscheidung jedenfalls gut.

 

Konsolenkrieg!!

https://www.cbr.com/console-wars-tv-series-jordan-vogt-roberts/

Na, wart Ihr ein Kind in den frühen 90ern? Hattet Ihr eine Videospielkonsole? Dann habt Ihr vermutlich entweder „Sega-Prolls“ verachtet, oder „Nintendo-Jünger“ und ihre dämlichen Kinderspielzeuge. Oder aber Ihr hattet einen Heimcomputer und habt Euch über Leute gewundert, die Geld für Spiele ausgeben, während Ihr Kassetten/Disketten kopiert habt… Die frühen 90er waren Schauplatz des ersten Konsolenkrieges zwischen Sega und Nintendo, der nicht nur auf Schulhöfen und Spielplätzen, sondern vor allem in der Geschäftswelt äußerst brutal ausgetragen wurde. Und er trug dazu bei, wie der Markt heute aussieht. Man könnte etwa argumentieren Sony haben ihre Playstation vor allem aus „Rache“ an Nintendo veröffentlicht. In genau diese Thematik soll jedenfalls eine neue Serie von ‚Kong: Skull Island‘ Regisseur Jordan Vogt-Roberts einsteigen, die ebenfalls von Sony produziert wird. Ein spannendes Thema.

 

Star Wars Episode I bis VI sind wieder da, in animierter Kurzfilmform

https://www.cbr.com/star-wars-galaxy-of-adventures-shorts-series/

Eine Reihe von animierten Kurzfilmen soll Soundeffekte und Dialoge direkt aus den alten Star Wars Filmen übernehmen, um ikonische Szenen nachzustellen. Die Filme sollen exklusiv auf dem Star Wars Kids Youtube Kanal erscheinen. Ich kann aber eigentlich nur einen Testballon für spätere umfangreichere Veröffentlichungen vermuten. Halten wir also fest: Disney legen ihre alten animierten Filme als „Realfilme“ bzw. CGI neu auf und beginnen nun, ihre alten Realfilme zu animieren. In anderen Worten, sie verkaufen uns nochmal, was wir ohnehin schon mögen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das kreativ oder doch eher kackendreist finden soll. Eins dürfte aber sicher sein, die Kasse wird es klingeln lassen. Und wenn ich ehrlich bin, die Animation sieht schon gut aus…

Das soll es für heute gewesen sein. Wir sehen uns nächste Woche. Gleicher Bat-Grusel Ort, gleiche Bat-Grusel Zeit.

 

Newslichter Ausgabe 16: Boba ist tot, Jason lebt und Liam Neeson räumt Schnee

Willkommen zur neuen Ausgabe vom Newslichter. Einen Tag früher als sonst und damit natürlich noch brandheißer als ohnehin schon. Enden, Neuanfänge und drohendes Unheil stehen heute auf dem Programm Darum will ich gar nicht lange um den Brei herumreden, sondern ihn direkt servieren. Mahlzeit!

 

Boba Fett ist tot!

https://screenrant.com/star-wars-boba-fett-movie-canceled-lucasfilm/

„Wissen wir“, sagt Ihr jetzt. „Der ist von einem blinden Mann in einer Slapstickszene in ein mehr als suspektes Loch in der Wüste gestoßen worden.“ Das stimmt, allerdings war trotzdem ein Film mit ihm geplant. Doch wie nun bekannt wurde ist eben dieser gestorben. Woran das liegt, darüber kann man viel spekulieren. Ist es das enttäuschende Abschneiden von ‚SOLO‘ in diesem Jahr? Ist es einfach ein Teil des geplanten Herunterfahrens des Veröffentlichungszyklus von ‚Star Wars‘ Filmen? Oder ist der Grund bei der TV-Serie ‚The Mandalorian‘ zu finden, die ohnehin aussieht wie Boba Fett mit herausgefeilter Seriennummer und neuem Anstrich? Gänzlich herausfinden werden wir das wohl nie. Aber, liebe Frau Kennedy, wenn Sie neue Filmideen benötigen, weise ich gern noch einmal auf meine brillante Ideensammlung zum Thema Star Wars hin! Jede einzelne davon kann Ihnen für einen mittleren siebenstelligen Betrag gehören! Im Paket noch günstiger! Call Me!

 

Die Wachowskis schließen Kinowerks Produktionsstätte

https://www.moviepilot.de/news/erheblicher-verlust-fur-filmfans-drehen-die-wachowskis-nie-wieder-filme-1112593

Die Wachowski Schwestern haben ihr chicagoer Studiogelände geschlossen und zumindest Lana hat verkündet, dass sie am Filmemachen kein Interesse mehr habe. Auch wenn ich bei Weitem kein Fan von allem bin, was die Geschwister im Laufe ihrer Karriere produziert haben, ist das in meinen Augen dennoch ein schwerer Verlust für die Filmwelt. Nachdem sie sich mit ‚The Matrix‘ ein filmisches Denkmal gesetzt haben und mit den Fortsetzungen sofort begonnen haben an dessen Fundamenten zu rütteln, folgten oftmals interessante, aber selten erfolgreiche Filme. Dennoch schienen die beiden ein unfehlbares Talent dafür zu haben Geldgeber für ihr Material zu begeistern. Ich fürchte es gibt nicht viele andere Filmemacher, von denen wir einen ‚Cloud Atlas‘ oder etwas wie den großartigen (ja, das meine ich immer noch ernst!) ‚Speed Racer‘ erwarten können. Wirklich schade.

 

 ‚Freitag der 13te‘ könnte mal wieder rebootet werden

https://screenrant.com/friday-13th-reboot-lebron-james/

Es ging offenbar nicht nur um Basketball, als Superstar LeBron James bei den LA Lakers in Vertrag ging. Er wollte auch in der Nähe von Filmproduktion sein. Nicht nur ist er eng in die Fortsetzung von ‚Space Jam‘ involviert (der Newslichter berichtete), nun hat er auch Pläne kundgetan die Slasher Saga rund um Hockey Enthusiast Jason Voorhees neu aufzulegen. Das ist nicht ganz einfach, denn das Franchise ist derzeit Objekt eines Rechtsstreits zwischen dem Autor des originalen Films Victor Miller und dem Produzenten der Reihe Sean Cunningham. Man kann aber vermutlich annehmen, dass die erfolgreichen Horror-Reboots der letzten Jahre, ‚ES‘ und derzeit ‚Halloween‘ (auch dessen Produzent Jason Blum hat übrigens Interesse am ‚Freitag‘ gezeigt) eine ähnliche Reboot-Welle wie in den 2000ern auslösen könnten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Qualität diesmal höher ist…

 

‚Aquaman‘ und ‚Bumblebee‘ mit schlechten Prognosen

https://screenrant.com/aquaman-box-office-projections-bumblebee/

Diese Weihnachtssaison wird für das Kino eine ganz besondere. Zum ersten Mal seit 2014 wird es keinen ‚Star Wars‘ Platzhirsch geben, der das Lichtgeweih schwenkt. Genug Raum also für eigene Blockbuster, sagten sich sowohl Warner mit ‚Aquaman‘ als auch Paramount mit ‚Bumblebee‘. Und machen sich nun gegenseitig derartige Konkurrenz, dass Prognosen besagen beide Filme könnten die jeweils finanziell Schwächsten in ihren Franchises werden. Denn selbst wenn kein Sternenkrieg ansteht, Disney ist natürlich alles andere als abwesend. Nicht nur an ‚Spider-Man: Into the Spider-Verse‘ haben sie Anteil (Produktionsstudio ist Sony), sondern vor allem steht auch ‚Mary Poppins‘ Rückkehr‘ auf der Liste. Obwohl zumindest Letzterer vermutlich eine andere Zielgruppe anspricht als die anderen Blockbuster, dürfte er doch Kinoräume in Anspruch nehmen, die sonst Superhelden oder Robotern vorbehalten wären. Es ist erstaunlich, dass es bei der Planung der Studios immer wieder zu solchen Blockbuster-Ballungen kommt, aber vielleicht gerade zu Weihnachten keine wirkliche Überraschung.

 

Liam Neeson fährt Schneepflug

https://www.cinema.de/kino/video/liam-nesson-ist-im-cold-pursuit-trailer-wieder-auf-rache-aus-293539_vi.html

„Call Mr. Plow,
That’s his name.
That name again is Mr. Plow.“

Nein, auf einer der besten ‚Simpsons‘ folgen basiert Liam Neesons neuer Film leider nicht. Schade, ich hätte ihn gern als Schneepflugfahrer in Konkurrenz mit dem „Plow King“ gesehen. Worum geht es stattdessen? Naja, es ist ein Liam Neeson Film. Bösewichte haben den Sohn seines Charakters ermordet und nun droht er ihnen aus rauer Kehle, verfolgt sie und rächt sich. Was Liam Neeson halt so macht. Dieser ganze Beitrag ist eigentlich nur hier, weil ich sofort den „Mr. Plow“ Song im Ohr hatte… Ich glaub ich mache Schluss für heute.

Wir sehen uns nächsten Mittwoch wieder. Morgen ist erst mal Halloween. Da gibt es das Finale meines Kurzfilmspecials und womöglich eine Antwort für die 0,5 Leute, die sich fragen wo eigentlich der Herr Legosi ist.