Die 5 Besten am Donnerstag: die 5 besten Kinderbücher

Wir bleiben in der Vergangenheit. Ging es letzte Woche um Filmhelden aus der Kindheit, schauen wir diese Woche auf unsere liebsten Kinderbücher. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich diese Woche etwas vergesse dürfte (noch) höher als sonst sein, habe ich doch Kinderbücher (mit einer Ausnahme) lange nicht gelesen und zumindest bislang keinen eigenen Nachwuchs. Aber mal schauen, was ich zusammenbekomme:

  1. Die kleine Raupe Nimmersatt – Eric Carle (1969)

Das einzige Buch – neben Grimms Märchen – an das ich mich aus der Vor-Lesezeit noch erinnern kann. Die Geschichte ist so einfach wie charmant, eine Raupe frisst sich eine Woche lang durch allerlei Lebensmittel, symbolisiert durch Löcher in den Buchseiten bevor sie am Ende… aber ich will es ja niemandem verderben, der es nicht kennt! Biologisch übrigens völliger Blödsinn, Raupen sind sehr spezialisiert, was die Wahl ihrer Nahrung angeht, eine Vielfalt wie hier wäre nicht möglich. Wen das interessiert? Niemanden, nehme ich an!

  1. Emil und die Detektive – Erich Kästner (1929)

Das älteste Buch auf dieser Liste, obwohl es sich, zumindest laut meiner Erinnerung, nie „alt“ anfühlte. Emil Tischbein wird im Zug nach Berlin das Geld gestohlen, dass er seiner Großmutter bringen sollte. Zusammen mit ein paar Berliner Kindern und Cousine Pony Hütchen macht er sich auf, auf eigene Faust auf den Dieb zu stellen. Verbindet Märchenmotive, das Kind auf dem Weg zur Großmutter, mit typisch städtischen Situationen und fühlt sich vielleicht genau darum relativ zeitlos an.

  1. Die Brüder Löwenherz – Astrid Lindgren (1973)

Ich hätte diese ganze Liste mit Werken von Astrid Lindgren füllen können. Mit Ferien auf Saltkrokan, Ronja, Pippis, Maditas und Kalle Blomquists Geschichten. Aber da ich mich auf eines beschränken musste habe ich das genommen für das sie vermutlich am meisten kritisiert wurde. Tod sei ein Thema, dass nicht in ein Kinderbuch gehört sagten die einen, sie würde den Tod verharmlosen die anderen. Ich meine, Kinder können durchaus mit ernsthaften Themen umgehen und wenn mir als Kind jemand Akzeptanz für ein ebenso unausweichliches wie unangenehmes Thema wie den Tod näher bringen soll, dann gibt es dafür weit schlechtere Kandidaten als Frau Lindgren und nur wenig bessere.

  1. Die drei ??? (Serie) – Robert Arthur u.a. (seit 1968)

Durch diese Serie bin ich durch puren Zufall gekommen. Ein Freund von mir hatte sehr christliche Eltern. Die waren, scheint es, wenig amüsiert als ein wenig feinfühliger Verwandter ihrem Sohn eine Handvoll Bücher der Serie schenkte, darunter Titel wie ‚Der tanzende Teufel‘ oder ‚Die Teufelsinsel‘. Also musste er die Bücher dem Andreas (mir) schenken. Vermutlich weil aus dem eh nie ein guter Christ werden würde (stimmt). Wie dem auch sei ich war sofort Feuer und Flamme für die Serie und – heute kann ich es wohl sagen – mein Freund hat sie damals heimlich bei mir gelesen. Und die Hörspiele haben wir auch zusammen gehört! Ha, Rebellion!

  1. Die unendliche Geschichte – Michael Ende (1979)

Über die unendliche Geschichte habe ich an mindestens zwei Stellen auf diesem Blog schon geschrieben, weiß also ehrlich gesagt nicht, was ich noch groß sagen soll. Ein Buch, das ich auch heute noch mit ebenso großem Genuss lesen kann, wie als ich 10 oder 11 Jahre alt war. Ein Buch, in dem ich jedes Mal noch etwas Neues entdecke und das mich in meinem Leseverhalten arg geprägt haben dürfte. Ich mag es sehr und möchte es nicht missen. Die Tatsache, dass ich bei heutigem Lesen meiner Ausgabe 20 Jahre alte Schokokeksflecken finden kann trägt ihren Teil dazu bei.

8 Gedanken zu “Die 5 Besten am Donnerstag: die 5 besten Kinderbücher

  1. Auf die kleine Raube Nimmersatt bin ich auch gekommen, dann beißt es aber auch schon aus. Ja klar, die Sammlungen der Gebrüder Grimm … oh weh.

    Die unendliche Geschichte fand ich übrigens ganz schlimm. Der erste Teil über Atreju ging ja noch und war total spannend, aber alles danach war kaum zu ertragen.

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  2. Da merkt man schön, dass ich mit eigenen Kindern eine ganz eigene Perspektive auf Kinderbücher habe, ansonsten wäre mir wohl auch eher Astrid Lindgren und „Die unendliche Geschichte“ in den Sinn gekommen. Hach, lesen ist einfach toll. Auch das Vorlesen für die Kids… 🙂

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  3. Die Raupe Nimmersatt ist bei mir knapp durchgerutscht, obwohl es mit Sicherheit das Kinderbuch ist, was ich am meisten vorgelesen bekommen habe und auch etliche Male selbst gelesen habe.

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