Willkommen bei den 5 Besten am Donnerstag! Heute fragt uns Gina nach den 5 besten Filmen zum Thema Kunst & Kunstwerke. Ich habe mich hier auf die bildende Kunst beschränkt. Legen wir los!
5. ‚Mr. Turner‘
Ich schreibe hier immer mal wieder, nicht sehr positiv, über diese schon fast in Serie produzierten, britischen Biopics, die sich um eine bekannte historische Persönlichkeit drehen und zumeist bloß als Oscarvehikel für ihren Hauptdarsteller dienen. Auf den ersten Blick ist ‚Mr. Turner‘ genau das. Allerdings steht hier Mike Leigh hinter der Kamera und Timothy Spall davor. Und der murmelt, schnauft und grunzt sich so wunderbar durch das letzte Vierteljahrhundert von Joseph Turner, dem großen Malers des Lichts, dass es eine wahre Freude ist!
Diese Wahl ist sicherlich „style over substance“. Die Geschichte, die meint, den Selbstmord von Vincent Van Gogh als eine Art „whodunnit“ aufarbeiten zu müssen, hat mich eher mäßig überzeugt. Die Gestaltung des Films allerdings, in der jeder einzelne Frame ein Gemälde im Stile von und angelehnt an Werke Van Goghs ist, ist nichts weniger als zutiefst beeindruckend.
3. ‚Nightwatching‘
Peter Greenaway präsentiert Rembrandt hier als einen sozialen Aufsteiger und eine Art Popstar seiner Zeit. Dann spinnt er eine Verschwörungstheorie rund um die Erschaffung von Rembrandts Monumentalwerk „Offiziere und andere Schützen des Bezirks II in Amsterdam, unter Führung von Hauptmann Frans Banninck Cocq und Leutnant Willem van Ruytenburch“ (besser bekannt als „Die Nachtwache“), die derart weitreichend und irgendwann derart wirr wird, dass man sie wohl gar nicht mehr nachvollziehen soll. Aber in seinen Bildern bedient sich Greenaway dabei so wunderbar an den Farben und Kompositionen der altniederländischen Meister, dass die Kriminalgeschichte fast in den Hintergrund tritt.
2. ‚F wie Fälschung‘
Orson Welles und seine Partnerin Oja Kodar liefern einen Film über den Kunstfälscher Elmyr de Hory ab. Zu Wort kommt dabei auch Autor Clifford Irving, der eine gefälschte Biografie über de Hory verfasst hat. Der Film setzt sich ironisch und augenzwinkernd mit der Idee von Urheberschaft auseinander, und Welles verspricht, für eine Stunde nichts als die Wahrheit zu sagen. In Zeiten von Youtube würde man den Film wohl ein „Videoessay“ nennen. Aber, ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen, die wenigsten Youtuber sind Orson Welles.
1. ‚Porträt einer jungen Frau in Flammen‘
Bis jetzt hatten wir recht exakte Biografien realer Künstler, erfundene Geschichten über reale Künstler und falsche Geschichten über Kunstfälscher. Dann können wir auch eine komplett erfundene Künstlerin hinzunehmen. Insbesondere, wenn sie einem so guten Film entspringt. Im späten 18ten Jahrhundert soll die junge Malerin Marianne ein Porträt der Adligen Heloise für deren zukünftigen Ehemann anfertigen. Das unwillige Modell und die Künstlerin kommen sich dabei immer näher. Céline Sciamma gelingt hier eine hochspannende Romanze, in der die Beobachtende die Beobachtete wird, in der sich sogar der Blick der Kamera subtil wandelt.