Das ist auf Youtube: ‚Explorers‘ (2017) – 50 Jahre ‚Star Trek‘ Tribut Video

Dieses fangemachte Geburtstagsvideo zum Anlass von 50 Jahren ‚Star Trek‘ fängt den Geist des Franchises sehr gut ein. Der ungebrochene Optimismus und die stets positive Welt(raum)sicht machen ‚Star Trek‘ zu etwas Besonderem, etwas Erhaltenswertem, das uns sicherlich auch noch 50 Jahre weiter begleiten kann ohne an Aktualität zu verlieren. Ob man nun jede einzelne Inkarnation mag oder nicht sei jedem selbst überlassen aber die Grundidee ist und bleibt bewundernswert. Ich bleibe gespannt auf die kommende Serie.

Engage!

Das ist auf Youtube: Carpenter Brut – „Turbo Killer“

Da hier ja doch einige 80er Jahre Freunde mitlesen, präsentiere ich Euch heute einen gehäuften Esslöffel 80er-Retro-Kitsch. Der Franzose Carpenter Brut ist vermutlich mein liebster Synthwave Retro-Synther und nicht nur des Namens wegen. Wer Synthwave nicht kennen sollte, es ist eine Art retrofuturistische Musik beeinflusst von 80er Jahre Synth-Soundtracks (Carpenter halt) in Verbindung mit modernen Bass und Kickdrum-Elementen des Electro House (Musikgenres, durchblickt die irgendwer noch wirklich?).

Wie auch immer, schnallt Euch an, es geht los:

Das ist auf Youtube! John Landis, John Carpenter und David Cronenberg ‚Fear On Film‘

Jetzt, wo hier gerade ein 80er Quiz läuft und ich viel zu viel über Horrorfilme schreibe, ist vermutlich der perfekte Moment, um dieses Kleinod zu verlinken. Drei absolute Größen des Genres werden interviewt von Mick Garris, der einige Jahre später selbst für einige Stephen King Umsetzungen verantwortlich zeichnen sollte. Ein durchaus intelligentes Gespräch über die Unsterblichkeit des Horror Genres, Gewaltdarstellungen und Altersfreigaben, praktische Spezialeffekte und den Horror sie drehen zu müssen. Und so schmerzhaft 80er, dass es brummt (das Aroma kalten Rauchs ist fast spürbar).

Zwei der Regisseure waren zu diesem Zeitpunkt mit dem Dreh ihrer „besten Filme“ (das ist offensichtlich Geschmacksache) John Carpenter mit ‚Das Ding aus einer anderen Welt‘ und Cronenberg mit ‚Videodrome‘ (ein Film, der seine volle Wirkung wohl am besten entfaltet, wenn man ihn spät nachts zufällig auf irgendeinem Privatsender sieht). John Landis dagegen arbeitete an einem Film, der ihn aus weit tragischeren Gründen  in die Schlagzeilen bringen sollte. Beim Dreh seines Teils des Anthologie-Films ‚Unheimliche Schattenlichter‘ kamen, bei einem Unfall drei Menschen ums Leben, sechs weitere wurden verletzt (Landis weigert sich bis heute dafür Verantwortung zu übernehmen).

Cronenbergs Darstellung der kanadischen Zensur ist reichlich erschreckend und ich frage mich, ob das bis heute so unnachgiebig behandelt wird.

Carpenter-Griesgram-Level: gering bis mittel (zum Ende hin steigend)

Das ist auf Youtube! John Carpenter spielt Halloween LIVE!

Als Filmemacher scheint John Carpenter sich im Altersruhestand zu sehen. Das ist einerseits hochverdient, andererseits tragisch, da ‚The Ward‘ somit zu seinem letzten Film wird. Immerhin hat er im Alter eine Leidenschaft für etwas entwickelt, das er zu aktiven Zeiten immer mehr als Notwendigkeit angesehen hat: seine Musik. Zumindest in Nordamerika tourt er damit jetzt durch die Gegend und tritt sehr gerne auch in winzigen Läden damit auf. Das folgende Video enthält somit etwas, was in freier Wildbahn seltener zu finden ist als das seltenste Pokedingsbums: einen gut gelaunten John Carpenter.

Und – weil es so schön war – gibt es hier noch das Thema von ‚Sie Leben‘ oben drauf. Übrigens: schaut ‚Sie Leben‘, wenn ihr das noch nicht getan habt! Am besten jetzt gleich! OBEY!!

Das ist auf Youtube: Eine Filmmusik-Debatte

Cutter Tony Zhou, dessen Youtube-Kanal Every Frame A Painting ich hier schon einmal vorgestellt habe, hat ein neues Video veröffentlicht, in dem er der Frage nachgeht, warum die Musik der Marvel-Filme (und moderner Blockbuster im allgemeinen) so unoriginell und vergessbar ist.

 

Dan Golding, Dozent für Medien und Kommunikation an der Swinburne Universität von Melbourne, hat eine Entgegnung, ebenfalls in Form eines Video Essays, erstellt, in dem er die Theorie aufstellt, dass das Unoriginalität der Filmmusik inhärent sei und dass die Tatsache das moderne Blockbuster keine Melodien haben, die in Erinnerung bleiben anderen Dingen geschuldet sei. Allen voran Computern und Hans Zimmer…

 

Immer wieder schön zu sehen, dass YouTube viel mehr sein kann, als nur Lieferant für neue Katzenvideos und Let’s Plays. Eine solche Debatte wäre ohne die Videoplattform kaum vorstellbar.

Schönes Wochenende!

Das ist auf Youtube: Viy/Wij (1967)

‚Der Wij‘ bei Mosfilm (Einbettung ist vom Anbieter deaktiviert)

Mosfilm bieten auf ihrer Youtubeseite diesen sowjetischen Ausnahmefilm leider nur in sehr geringer Auflösung und mit englischen Untertiteln an. Was macht diese Verfilmung einer Novelle von Nikolai Gogol zu einer Ausnahme? Es ist der erste und weitgehend einzige sowjetische Horrorfilm. Film in der Sowjetunion stand unter dem Einfluss strenger Zensur. Filme hatten entweder lehrreich oder erbauend zu sein. Beides Adjektive, die man eher nicht mit dem üblichen Horrorfilm in Verbindung bringt. Worum geht es?

Die Ukraine vor langer, langer Zeit. Vom Kloster-Seminar Kiew in die Ferien entlassen verläuft sich Philosoph Choma Brut zusammen mit zwei Kommilitonen. Sie suchen Unterschlupf im Haus einer alten Bäuerin. Des nachts bedrängt diese Choma Brut, der ihre Avancen zurückweist. Daraufhin springt sie auf seine Schultern und zwingt ihn durch Feld und Wiesen zu laufen, später fliegen sie gar durch die Luft. Als sie landen bricht der Bann und Brut attackiert die Hexe mit einem Knüppel. Dem Tode nahe verwandelt die sich in ein junges Mädchen und der panische Brut flieht zurück in sein Seminar nach Kiew. Dort informiert ihn der Patriarch, dass die Tochter eines Kosakenhauptmannes angegriffen und fast totgeschlagen wurde, sie verlangt nach geistlichem Beistand, speziell von Choma Brut. Der will da auf gar keinen Fall hin, doch der Hauptmann hat bereits eine Gruppe Kosaken geschickt, die ein nein nicht akzeptieren. Unter ausgiebigem Schnapsgenuß begibt man sich auf die Fahrt zum Anwesen des Hauptmannes. Dort angekommen ist die Tochter gerade verstorben. Sie hat ihrem Vater aber noch gesagt, Brut solle die Totenmesse für sie lesen, „er weiß warum“. So zwingt der Hauptmann den verängstigten Brut für die nächsten drei Nächte in der dunklen Kirche beim Sarg auszuharren und die Messe zu lesen. Hier sieht er sich den Angriffen der (un)toten Tochter ausgesetzt, die sogar so weit, den König der Erdgeister, den Wij, anzurufen. Bruts (mangelhafter) Glaube wird auf eine harte Probe gestellt.

Definitiv ein interessanter Film , nicht nur aus einer anderen Zeit, sondern aus einer anderen kulturellen Welt. Natürlich ist man verführt Zusammenhänge herzustellen: ein dämonisches Mädchen, das nimmt die Idee von ‚Der Exorzist‘ vorweg, die Farbgebung und Ausstattung des Film erinnert an die Werke der britischen ‚Hammer‘ Studios. Und das Pandämonium der letzten Nacht, mit schnellen Schnitten von den Monstern zu dem lachenden Gesicht des Mädchens, zu Bruts verängstigter Gestalt erinnert etwas zu sehr an das Werk Sam Raimis, um zu glauben er hätte diesen Film nie gesehen. In eben dieser letzten großen Szene wird dem Film aber auch zum ersten Mal sein Budget zum Verhängnis: die Effekte reichen von erstaunlich effektiv bis zutiefst albern. Leider landet die titelgebende Schreckgestalt eindeutig in der zweiten Kategorie.

Doch der Film verbreitet über seine ganze Laufzeit überzeugend den Charakter einer Volkssage. Diese Volkssage gibt es zwar nicht und war reine Erfindung Gogols aber immerhin eine überzeugende Erfindung. Und Gogols ironischer Humor ist in manchen Dialogen ebenfalls noch gut zu erkennen. Ehrlich gesagt fand ich es spannend genug einfach nur die Charaktere zu beobachten. Vor allem die Kosaken geben derart interessante Figuren ab, dass ich mir fast mehr Interaktion mit ihnen gewünscht hätte.

Aber das eigentliche Wunder des Films ist, dass er überhaupt existiert. Horrorfilme gab es in der Sowjetunion nicht und (soweit ich weiß) galten sowohl die orthodoxe Kirche, als auch volkstümlicher Aberglaube als konterrevolutionär. Und dieser Film betrachtet immerhin einen Konflikt zwischen beiden. Auch wenn die Kirche zugegeben nicht gut wegkommt und vor allem daran interessiert scheint die Bauernschaft auszubeuten. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass die Rezeption Gogols selbst in der UdSSR die Beste war. Bei aller Ironie war er doch stets vom göttlichen Auftrag der Zarenfamilie überzeugt.

Was wohl deutlich wird ist, das ich auf diesem Gebiet wenig Ahnung habe. Wenn jemand eine gute Online-Quelle oder ein Buch zum Thema „Filmemachen unter der Zensur der UdSSR“ kennt wäre ich durchaus interessiert.

PS: Das der Film in irgendeinem Zusammenhang mit der Nomenklatur einer beliebten Spielkonsole eines japanischen Herstellers steht darf heftig angezweifelt werden.