Neuer Donnerstag, neue Beste! Und, wow, Gina von Passion of Arts macht es uns nicht gerade leicht diese Woche. Welches sind die 5 besten Kunstwerke lautet die Frage diese Woche. Damit ich darüber nicht bis nächsten Donnerstag nachgrüble, habe ich die Frage für mich persönlich mal auf die bildende Kunst eingeschränkt. Und selbst hier gelten die Antworten natürlich nur in genau dem Moment, in dem ich diese Antwort gebe.
- Diego Rivera – Traum eines Sonntagnachmittags im Alameda Park
https://es.wikipedia.org/wiki/Sue%C3%B1o_de_una_tarde_dominical_en_la_Alameda_Central
Ein Wandbild, das ich gern einmal selbst „erleben“ würde. Denn Abbildungen können dem 4,8 m x 15 m großen Mammutwerk nicht gerecht werden. Allerlei Persönlichkeiten aus der mexikanischen Geschichte, von Conquistadoren über Diktatoren bis zu Freiheitskämpfern begegnen sich hier im Park und lupfen höflich die Hüte. Aber auch Familienmitglieder und Künstlerkollegen (oder beides, wie im Falle seiner Ehefrau Frida Kahlo) lässt Rivera auf dem Bild in satten, leuchtenden Farben auftauchen. Doch inmitten von allem steht Nuestra Señora de la Santa Muerte, mit Quetzalcoatl, der gefiederten Schlange als Boa um den Hals, um uns daran zu erinnern, das, gerade in Mexiko, der Tod nie fern ist.
- Chauvet Höhle
https://de.wikipedia.org/wiki/Chauvet-H%C3%B6hle
Und hier noch ein paar ganz andere Wandmalereien: die frühesten Höhlenmalereien überhaupt. Bilder und Träume aus einer unvorstellbar weit entfernten Zeit. Und doch einer Zeit, als unsere Vorfahren das kreative Bedürfnis hatten etwas zu schaffen, das sie womöglich überdauern würde. Wer mehr darüber wissen will, dem sei ‚Die Höhle der vergessenen Träume‘ von Werner Herzog empfohlen.
- Hiroshige – Fuchsfeuer in der Neujahrsnacht
https://www.metmuseum.org/art/collection/search/55553
Mich fasziniert Kunst, die nicht dafür gedacht ist, im Hinterzimmer irgendeines überreichen Mäzens zu versauern, sondern die von Menschen gesehen werden soll. Der japanische Farbholzschnitt, der im späten 18. Jhdt. Aufkam war ein Beispiel dafür. Die Drucke waren günstig zu erwerben und so konnten sich auch Leute Kunst ins Haus holen, die sonst nie davon hätten träumen können. Ich mag fast das gesamte Werk von Hiroshige, habe mich hier aber für das wunderbar mysteriöse Fuchsfeuer-Werk entschieden.
- Alfons Mucha – Jahreszeiten
http://www.muchafoundation.org/gallery/browse-works/object/80
Und nochmal Kunst für jedermann. Alfons Mucha gilt als der Plakatkünstler des Jugendstils. Seine Plakate für die Schauspielerin Sarah Bernhardt galten als die meistgestohlenen in ganz Paris, was sie als große Ehre auffasste. Mucha hat Werbeplakate für alles, von Fahrrädern bis Seife angefertigt, aber auch Serien, wie die Jahreszeiten als wunderschöne Frauen, die ich hier gewählt habe, die als Drucke direkt verkauft wurden.
- Vincent Van Gogh – Sternennacht
https://de.wikipedia.org/wiki/Sternennacht
Irgendein Van Gogh musste auf die Liste. Ich habe mich für die Sternennacht von 1889 entschieden, die während Vincents Aufenthalt im Sanatorium entstanden ist. Manche sehen das Bild als apokalyptisch, ich sehe aber der wirbelnden Unruhe des Himmels ein stilles Dorf gegenüberstehen. Irgendwo ist da also auch Hoffnung.
Mucha… Respekt 🙂 Den mag ich auch.
Das Wandbild muss total cool sein.
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Spannende und schöne Einsichten.
Das Fuchsfeuer ist vermutlich mythologisch.
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Ja, Bauern konnten anhand der Anzahl an Fuchsfeuern, die sie in der Neujahrsnacht sehen (in der Realität vermutlich Irrlichter oder Glühwürmchen) den Erfolg ihrer Ernte absehen.
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Der Sternenhimmel von Van Gogh schien mir zuerst überirdisch, ganz unbehelligt von Menschenperspektive. Aber der Mond ist dafür viel zu groß. Sonst könnte man da Galaxien und Sternengeburten interpretieren.
Vielleicht war er kurzsichtig, astigmatisch, und hat zauberhafte Feuerbälle gesehen, wenn er die Brille abgenommen hat (falls er eine hatte).
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Vielleicht hat er das wiedergegeben, was er gefühlt hat und war überwältigt von dem Anblick, dass die Sternue und der Mond wie riesige Feuerräder wirken.
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Er hatte definitv eine eigene Sicht auf die Welt, in der alles ein wenig wilder, ein wenig strhlender und ein wenig dynamischer war als in der Realität.
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Das finde ich ja interessant: Der Sternnenhimmel taucht bei mir an 2. Stelle auf – und Frida Kahlo an der 5. Stelle.
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… und Jugendstil ebenfalls. Alle 5 Beispiele sind wirklich ganz große Kunst.
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Sehr schön gewählt! Van Goghs Sternennacht taucht auch bei mir auf. Allerdings indirekt, spielt das Bild in Cixin Lius „Death’s End“ doch eine recht große Rolle.
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Ja, das Bild ist interesant, weil so bekannt, dass man es schon aus leichten Andeutungen erkennen kann.
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Das hat meinen Horizont erweitert. Bis auf van Gogh kannte ich keinen der Künstler.
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