Die 5 Besten am Donnerstag: die 5 besten biografischen Filme

Willkommen bei den 5 Besten am Donnerstag. Heute fragt uns Gina nach den 5 besten biografischen Filmen. Also den Biografien tatsächlich existierender Personen. Da ist das Feld mal nicht mehr ganz so groß wie oftmals in den letzten Wochen, aber immer noch groß genug. Ich habe meine Auswahl mehr oder weniger nur nach der Qualität der Filme, nicht so sehr nach ihrer biografischen Akkuratesse ausgewählt. Insbesondere bei einem Film wird das zu besprechen sein…

5. ‚Lawrence von Arabien‘

T.E. Lawrence von den Briten während des ersten Weltkrieges auf die arabische Halbinsel geschickt, um die Bewegung um Prinz Faisal zu beobachten und womöglich gegen die Ottomanen einzusetzen. Sicherlich verlässt sich der Film sehr auf das Wort von Lawrence selbst, und bei allem Bombast uss man auch eingestehen, dass er eine recht typische „weißer Retter“ Geschichte erzählt, bei der insbesondere die Araber wie ziemliche Abziehbildchen daherkommen. Allerdings werden diese Abziehbilder von derart fähigen Darstellern verkörpert und von David Lean so eindrucksvoll in Szene gesetzt, dass das beinahe keine Rolle mehr spielt. Den Vorwurf der Film inszeniere Lawrence als „Übermenschen“ kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Er ist ein Charakter voller Fehler. Eitel, unsicher, arrogant, aber eben von Peter O’Toole mit solcher Vehemenz gegeben, dass er einen auch als Zuschauer mitreißt.

4. ‚Der Elefantenmensch‘

Einer von Lynchs geradlinigsten Filmen. Die tragische Geschichte von John Merrick (John Hurt), einem intelligenten, freundlichen, sensiblen Mann, der jedoch an einer entstellenden Krankheit leidet, wegen der er als „Elefantenmensch“ ausgestellt wird, bis er im Chirurgen Treeves (Anthony Hopkins) einen Freund und Fürsprecher findet arbeitet Lynch in gelegentlich fast alptraumhaften schwarz-weiß auf. Er scheut hier nicht vor der Sentimentalität zurück, lässt sie allerdings auch nicht über die harte Wirklichkeit triumphieren. Bemerkenswert ist aber vor allem John Hurt, der trotz Kilos von Maske eine absolut brillante Darstellung abliefert.

3. ‚Capote‘

Zumeist finde ich Biopics dann am besten, wenn sie sich auf einen bestimmten Ausschnitt des Lebens ihres Sujets konzentrieren und uns als Zuschauer daraus Rückschlüsse über den Menschen ziehen lassen. ‚Capote‘ tut genau das mit Truman Capote, indem er uns die Zeit präsentiert, in der Capote an seinem Tatsachenroman Kaltblütig arbeitet. Philip Seymour Hoffman liefert eine der besten Darstellungen seiner Karriere ab.

2. ‚Jackie‘

Auch dieser Film konzentriert sich auf einen entscheidenden Abschnitt in Jackie Kennedys (Natalie Portman) Leben, nämlich die Tage nach der Ermordung von JFK. Diese Jackie wird zu einer ihrer Position vollständig entfremdeten Figur, die einen Entschluss fasst, zur „berühmtesten Witwe der Welt“ zur werden, eine Rolle zu spielen. Portman transportiert das durch eine meisterhafte Darstellung (oder eher Darstellungen)

1. ‚Amadeus‘

Wie nah muss ein biografischer Film seinem realen Vorbild bleiben, um noch „gut“ zu sein? Egal wie man die Frage beantworten mag, sobald er für seine Figur eine neue Todesart erfindet, einen Mord, den er auch noch einer anderen realen Person in die Schuhe schiebt, ist er wohl zu weit gegangen. Möglich. Aber ‚Amadeus‘ ist immer noch ein brillanter Film über Genie und ob und wie man es „verdient“. Mit der realen Vita Mozarts hat der Film hingegen eher nur Berührungspunkte.