Willkommen bei den 5 Besten am Donnerstag! Passion of Arts Thema heute lautet: die 5 besten Historiendramen. Ich habe darauf geachtet, dass bei den Filmen das Drama im Mittelpunkt steht. Womit Filme wie ‚Lawrence von Arabien‘ für mich raus waren, da sie sich zu sehr auf den Krieg konzentrieren. Der kommt zwar auch in ‚Barry Lyndon‘ vor, steht dort aber nie im Mittelpunkt. Genug erklärt, legen wir los!
5. ‚Benedetta‘
Fein, ich gebe es direkt zu, ‚Benedetta‘ bekommt den fünften Platz vor allem deswegen, weil ich schon viel zu lange drüber nachgedacht habe, was meine Liste vollmachen sollte. Aber auch deshalb, weil ich schon lange nicht mehr so viel Vergnügen an einem Paul Verhoeven Film hatte, wie diesem (historisch sicher eher mäßig korrektem) über die Nonne Benedetta Carlini im 17ten jahrhundert und ihren religiösen Visionen.
4. ‚Barry Lyndon‘
Einer der weniger geschauten Filme von Stanley Kubrick, der aber alle paar Jahre einmal „wiederentdeckt“ wird. Es gab einmal einen Youtube Kanal mit dem schönen Titel „Every Frame A Painting“. Auf wenige Filme passt der so gut, wie auf diesen. Kubrick inszeniert seinen Film um einen irischen Aufschneider und späteren Landadligen mit rein natürlichem Licht und schafft immer wieder Dioramen, die direkt Gemälden der Mitte des 18ten Jahrhunderts hätten entspringen können.
3. ‚Porträt einer jungen Frau in Flammen‘
Apropos Gemälde. Eine Malerin wird engagiert, das Porträt einer adligen Tochter zu malen, das ihrem künftigen Gatten geschickt werden soll. Da die aber weder heiraten will, noch gemalt werden, muss sich die Malerin als Gesellschafterin ausgeben und heimlich arbeiten. Céline Sciamma schafft hier einen wunderbar gelungenen Historienfilm, der über seine Kostüme hinauswächst und einen ganz eigenen Blick schafft.
Messerscharfe Dialoge und tatsächlich scharfe Messer kommen beim Weihnachtsfest der Familie Plantagenet auf den Tisch. Dafür hat Henry II. sogar seine Ehefrau Eleonore aus dem Gefängnis entlassen. Nun versuchen beide erbittert die Söhne gegen den anderen zu positionieren. Ein erstaunlich vergnügliches Familiendrama voll Neid und Hass entspinnt sich.
Hass und Neid, wenn auch etwas subtiler ausgelebt, vor allem aber Ehrgeiz stehen auch im Mittelpunkt des Konfliktes zweier Cousinen, darum, wer die Favoritin der von Wut- und Gichtanfällen geplagten Königin Anne wird. Yorgos Lanthimos wahrscheinlich zugänglichster Film ist bitter, giftig und sehr unterhaltsam.
„Barry Lyndon“ hätte ich von allen auf Platz eins gesetzt, bei „Ein Löwe im Winter“ merkt man zu sehr die Herkunft als Theaterstück. Die anderen Filme habe ich auch nicht als sonderlich gut in Erinnerung. „Das Piano“ wäre für mich knapp Platz zwei, danach „Mississipi Burning“. “Jeanne du Berry“ Platz drei oder vier. Dann 1492 und / oder „Der vermessene Mensch“.
Eigentlich könnte ich jeden der Filme auf Platz 1 setzen.
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WOW… wir haben tatsächlich einen Film doppelt. 🙂
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„Barry Lyndon“ muss ich auch endlich mal schauen. Eine der großen Kubrick-Lücken bei mir.
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Ja, der war für mich die große Überraschung bei Kubrick. „Hübsch aber langweilig“ erwartet und hübsch und erstaunlich unterhaltsam bekommen!
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Sehr feine Liste. An „The Favourite“ dachte ich erst auch. Meinte dann aber, der ist historisch zu fiktiv, dass der doch nicht so gut für meine Liste passt. Da ist er auch wieder, der „Barry Lyndon“. Ich werde ihn bald ansehen, versprochen 😀
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Ich glaub, reichlich fiktiv sind bei mir vermutlich fast alle. So bezweifle ich bei Löwe im Winter etwa den Weihnachtsbaum im 12ten Jahrhundert… 😉
Der is n guter der Barry. Also der Film, nicht unbedingt der Typ.
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„The Favourite“ ist der Film von Lanthimos, den ich noch nicht gesehen habe.
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Wenn Du ihn nachholst, halt die Augen offen, für meinen Lieblingscharakter „Nude Pomegranate Tory“… 😉
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Hübscher Name. 😄
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