Heute kommen wir bei unserer Besten-Zeitreise durch die Jahrzehnte in den 2010ern an. Die 5 besten von 2010 bis 2015 möchte Gorana wissen. Und ich weiß nicht, ob ich der Einzige bin, der das Gefühl hat und ich weiß nicht, ob es daran liegt, das wir noch mittendrin stecken, aber mir kommt es so vor als wären die 2010er eines der besten Filmjahrzehnte überhaupt. Mich auf eine 5er Liste zu beschränken war mal wieder fast unmöglich, aber hier ist sie:
- ‚Holy Motors‘ (2012)
Leos Carax macht 13 Jahre nach seinem letzten Spielfilm einen Neuen, wenn man dieses Konglomerat surrealer Momente als Spielfilm bezeichnen möchte (ich möchte!). Denis Lavant spielt einen Mann namens M. Oscar, nur scheinbar ein Geschäftsmann, den wir einen Tag dabei begleiten wie er eine Reihe bizarrer Aufträge erfüllt. Darunter eine Motion Capture Szene, in der wir nur die Schauspieler in den Motion Capture Suits sehen, dann spielt er ein Monster, dass ein Fotoshooting auf einem Friedhof stört, er erschießt einen anderen Mann, der er selbst ist und gibt sich als Bettlerin aus. Und der Film hat eine Intermission mit einer Akkordeonszene. Hat Dein Lieblingsfilm eine Akkordeonszene? Eben!
Ein Western für Leute, die keine Western mögen. Und solche die Western lieben. Und alle dazwischen. Langsam, lakonisch, großartig fotografiert mit vielschichtigen Charakteren und sanften Kommentaren auf typische Westernklischees. John McLeans Erstlingswerk um einen jungen Mann auf der Suche nach der Liebe seines Lebens (oder so glaubt er) hätte so viel mehr Zuschauer verdient! Man sollte meinen der Name Michael Fassbender allein reicht als Argument aus, aber das tut er wohl nicht. Einer dieser Filme, die bei jedem Ansehen besser werden.
- ‚Under The Skin‘ (2013)
Jonathan Glazers Film um Scarlett Johansson als emotionsloses Alien in Menschengestalt, die Männer aus unbekannten Gründen in einem Raum voll schwarzer Flüssigkeit in treibende Hautsäcke verwandelt ist, gerade in seiner Mitte, sowohl abschweifend als auch wiederholend. Und doch ist irgendetwas an ihm, das dafür sorgt, dass ich mich kaum von ihm lösen kann und einige Szenen mir wahrscheinlich nie wieder aus dem Kopf gehen und ewig dort herumdröhnen werden. Ich mag den Film sehr („ich liebe ihn“ klingt arg falsch), weiß aber, dass ich damit weitgehend allein dastehe.
- ‚Grand Budapest Hotel‘ (2014)
Puh, gerade noch einen Wes Anderson Film auf eine meiner Listen bekommen, wenn er ganz leer ausgegangen wäre hätte ich mich schon geschämt. ‚Grand Budapest Hotel‘ ist allerdings auch einer seiner besten, während alle typischen Anderson Elemente anwesend sind. Schrullige Charaktere, skurrile Handlung, Puppenhausoptik, Ensemblecast. Der Film ist wunderhübsch, er ist liebenswert und Ralph Fiennes war nie lustiger (nicht das er häufig Chancen bekäme lustig zu sein).
- ‚Mad Max: Fury Road‘ (2015)
Keinen Film aus dieser Periode habe ich häufiger gesehen und kaum ein anderer ist häufiger auf meinen Donnerstagslisten aufgetaucht. George Miller beweist sich als Großmeister der visuellen, kinetischen Erzählung und Tom Hardy ist besser als Mel Gibson und wer was anderes behauptet kann sich nach Walhalla verabschieden! Anders ausgedrückt: Perfect in every way!
Ferner liefen:
‚Carol‘ (2015)
Die Wolken von Sils Maria (2014)
‚Drive‘ (2011)
‚The Act of Killing‘ (2012)
‚Black Swan‘ (2010)
‚Kill List‘ (2011)
‚A Field In England‘ (2013)
‚ParaNorman‘ (2014)
uvm.
MAD MAX: FURY ROAD ist echt cool, an den hatte ich gar nicht gedacht. Aber gut, ich hab auch nur Filme bis 2014 drinne. Über UNDER THE SKIN habe ich schon viel gutes gelesen, sollte ich mal nachholen.
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Under The Skin lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn ich nicht versprechen kann, dass er dir gefällt.
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„Under the Skin“ klingt wie die Arthouse-Version von „Species“.
„Fury Road“ habe ich bisher erst einmal gesehen. Sollte ich mal wieder einlegen… 🙂
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Verdammt, wo du „Under the Skin klingt“ sagst, ich habe ganz vergessen den großartigen, stressigen Soundtrack zu erwähnen. Thematisch ist er ähnlich zu Species, von der Machart so weit weg, wie es geht.
Zu Fury Road: solltest Du auf jeden Fall! Ich mus demnächst mal die schwarz weiß Version aus UK importieren, ich glaube die kommt hier nicht mehr.
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Ich habe noch die 3D-Fassung von „Fury Road“ zu Hause, bisher kenne ich nur die 2D-Version aus dem Kino. s/w reizt mich hier nicht so sehr, dafür fand ich die Farben zu expressiv.
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Das war auch mein erster Gedanke bei der s/w, verzeihung black and chrome Fassung. Dann habe ich aber ein paar Sequenzen gesehen und war sehr begeistert. Oder ich bracuhe enfach für das fünfte Ansehen was Neues… 😉
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Sehr schöne Liste, allerdings habe ich auch nur Platz 1 – 3 gesehen. Da gebe ich dir aber vollkommen recht 🙂
Platz 4 und 5 muss ich wohl mal nachholen
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Slow West auf jeden Fall! Holy Motors ist Geschmackssache… Trois! Douze! Merde!! um den Film zu zitieren.
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Ups da bin ich mit deinen Plätzen durcheinander gekommen 😀 „Slow West“ habe ich gesehen. Toller Film 🙂 „Under the Skin“ muss ich noch nahholen.
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Ah, also beides Geschmackssache. Das letzte Mal, als ich Under The Skin verliehen habe, habe ich es mit ungläubigem Kopfschütteln und dem Satz „ich will nicht mal drüber reden“ zurückbekommen. Seitdem bin ich mit der Empfehlung vorsichtiger geworden… 😉
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Das hört sich eigentlich ganz gut an 😀
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Slow West ist tatsächlich ein viel unterschätzter Film. Schön ihn bei dir in der Liste zu finden.
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Ich bin froh, dass ermir gerade noch rechtzeitig eingefallen ist! 😉
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Babadook wollte ich mir auch immer mal ansehen.
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Unbedingt!!
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Auf dein Wort 😉
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Es besteht natürlich eine 50% Chance, dass Du den Jungen während der ersten Filmhälfte so nervig findest, dass Du ausmachst… 😉
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Wir werden sehen 🙂
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„Tom Hardy ist besser als Mel Gibson“
Mir ist hauptsächlich Charlize Theron in Erinnerung geblieben. Ich meine, die hätte Tom Hardy ziemlich in den Hintergrund gedrängt.
Muss ich mir unbedingt wieder ansehen.
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Stimmt schon, „Imperator Furiosa: Mad Road“ wäre der treffendere Titel. Aber Hardy war trotzdem sehenswert, insbesondere die erste halbe Stunde, die er quasi wortlos bestreitet.
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